Es ist der stete Wandel in Kombination mit der Konstante eines einzigartigen Ortes, der die langjährige Geschichte prägt. 1972 wird die «Stiftung Bildungszentrum Burgbühl» gegründet, die vor Ort das «Katholische Bildungszentrum der Region Deutschfreiburg» installiert, das 1986 durch das umgebaute «Viktor-Schwaller-Haus» erweitert wird. Das Burgbühl beherbergt fortan das Bischofsvikariat und wird Sitz von Fachstellen wie Jugendseelsorge, Erwachsenenbildung und Katechese.
Wandel hin zum Gastort
2016 erfolgt eine tiefgreifende Neuausrichtung: Nach dem Wegzug des Bischofsvikariats und der Fachstellen nach Freiburg und dem damit einhergehenden Verlust der kirchlichen Unterstützung soll das Bildungszentrum nach der Vorgabe des Stiftungsrates mit einem erweiterten Angebot zusehends eigene Einnahmen generieren. BZB-Leiterin Simone Cotting erinnert sich: «Wir schlossen uns umgehend elektronischen Portalen wie E-Booking, Airbnb und Tripadvisor an und wurden auf sozialen Medien wie Facebook aktiv. Mit Erfolg: 2017 verzeichneten wir gegenüber dem Vorjahr eine markante Zunahme der Buchungen – ohne aufwändige Marketing-Massnahmen, wofür schlicht kein Geld vorhanden war. Wir setzten auf die Mund-zu-Mund-Werbung durch zufriedene Kunden, die sich während ihres Aufenthaltes wohlgefühlt und unser Haus weiterempfohlen haben.»
Neuausrichtung zum Dienstleistungsbetrieb
Heute nennt man sich auf der BZB-Homepage zwar nach wie vor «Katholisches Bildungszentrum der Region Deutschfreiburg», ist jedoch im Alltagsgeschäft eher als weltlicher Dienstleistungsbetrieb zu bezeichnen. Das Ziel heisst nun: «Menschen zusammenbringen und ihr Leben durch Bildung und Begegnung bereichern.» Angesprochen werden Gruppierungen religiöser, spiritueller, sozialer oder wirtschaftlicher Art, denen im Hauptgebäude und im Viktor-Schwaller-Haus modern eingerichtete Sitzungs- und Seminarräume für Kurse, Weiterbildungen, Workshops, Firmenanlässe und Feierlichkeiten zur Verfügung stehen. Ebenso gefragt sind Veranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstage, Segnungen, Aperos und Festessen in der idyllischen Parkanlage. In mehrtägigen Anlässen wird von den meisten Gruppen zudem das Angebot an Übernachtungen inkl. Vollpension genutzt. Im Weiteren ist das BZB ein wichtiger Arbeitgeber in der Region: Insgesamt sind in der Administration, Küche, Restauration und Wäscherei 25 Personen beschäftigt, sechs davon in einer fixen Teilanstellung.
Jubiläumsfest und zukünftige Herausforderungen
Den Auftakt ins Jubiläumsjahr bildete am 21. Mai das grosse Frühlingsfest auf dem Burgbühl-Areal mit Koffermärit, Schnitzeljagden, Volkstanzmusik, der Generationenbilder-Ausstellung «Gestern – Heute – Morgen» (bis 30. Oktober) und einer Ausstellung von über hundertfünfzig Kinderzeichnungen. Auf die Herausforderungen für die nähere Zukunft angesprochen antwortet Simone Cotting: «Ziel des Stiftungsrates ist es nach wie vor, eine stabile finanzielle Basis zu schaffen, um das Haus in der jetzigen Form weiterführen zu können. Momentan arbeiten wir mit dem Stiftungsrat zudem an der Planung eines Neubaus für Seniorenwohnungen auf unserem Areal. Es geht darum, Synergien mit den übrigen Dienstleistungen, die wir täglich im Rahmen unseres Bildungs- und Begegnungsauftrages erbringen, zu erzielen.