Gut gestartet, und jetzt?

Gut gestartet, und jetzt?

Kaum eine Einladung, der sie nicht Folge leisten konnte. Das Gefühl der vergangenen Wochen war ein klares: Tanja Bauer ist allgegenwärtig.

Und das kommt gut an. «Ich habe den Eindruck, dass Tanja Bauer wirklich gut zuhört und unsere Anliegen ernst nimmt», sagt etwa ein Besucher des KMU-Anlasses  anfangs Jahr. «Meine Eltern finden sie glaube ich ganz gut», meint ein Kind aus einer Primarklasse der Schule Köniz Buchsee. Nun sind diese Bemerkungen weder representativ, noch macht Präsenz auch eine gute Führung aus. Dennoch sind es Signale, die bereits nach 100 Tagen über die Gesellschaftsschichten und Anlässe hinaus zu vernehmen sind.

Erst verstehen, dann handeln

Doch für Bauer selbst ging es vor allen Dingen darum, sich einen guten Überblick zu verschaffen. «Köniz wird zurecht die Gemeinde mit Aussicht(en) genannt. Die Aussichten auf die Alpenwelt, die Jurakette und die Stadt Bern sind spektakulär. Nun müssen wir erreichen, dass auch die Zukunftsaussichten der Gemeinde wieder gut sind», sagt sie. Das Wort «wieder» bedeutet im Umkehrschluss, dass es zuletzt nicht so aussichtsreich war. Die Präsidentin sagt weshalb: «Die Corona-Zeit und der anschlies-
sende budgetlose Zustand haben viele wichtige Projekte verzögert und neue Herausforderungen geschaffen. Insbesondere den Fachkräftemangel und die Energieknappheit.» 

Wirtschaftsförderung

Probleme, die sie rasch angehen will. Noch im Jahr 2023 sollen Investitionen in die Zukunft getätigt werden. In den Klimaschutz etwa oder um die Energiewende zu schaffen und in den Bildungsstandort sowie die Chancengleichheit. Kernkompetenzen der Sozialdemokratin. Doch in den ersten 100 Tagen leistete die Wabererin auch viele Auftritte an Wirtschaftsanlässen. Nicht aus Zufall, sie nennt die Stärkung der Wirtschaftsförderung einen Schwerpunkt.

Dem Schloss den Hof machen

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Weiterentwicklung des Schlosses Köniz mit der Gründung einer Stiftung werden. Es wäre in der verkürzten Legislatur der Präsidentin ein turmhoher Erfolg, denn das Schloss Köniz wartet schon lange auf eine nachhaltige Lösung. Es wird kein Alleingang von ihr sein, sondern vielmehr ein gut könizerisches parteiübergreifendes Miteinander. Doch es braucht eine Präsidentin, die als Botschafterin über den Schlosshof hinaus mit dem Vorhaben hausiert. In diesem Prozess hat es keinen Platz für Hofnarren.

Zeigen was Köniz hat

«In vielen anderen Bereichen gilt Köniz zu Recht schon als Vorzeigegemeinde», sagt sie. Die Gemeinde testete beispielsweise im Schul- und Verkehrsbereich immer wieder Modelle mit Pioniercharakter. Auch in Umwelt- und Energiefragen gehört Köniz zu den Gemeinden, die Projekte vorantreiben und Enwicklungen anstossen. In den letzten Jahren sei der Schwung wegen der Finanzprobleme etwas verloren gegangen, so Bauer weiter. «Das will ich zusammen mit dem Gemeinderat, den Mitarbeitenden der Verwaltung und den Mitgliedern des Parlaments wieder ändern. Köniz ist eine Gemeinde, die Impulse gibt, Akzente setzt und viel zu bieten hat. Als vielfältige Gemeinde mit städtischen und ländlichen Teilen kann Köniz zudem eine positive Rolle in der Region einnehmen und Brücken bauen», klingen ihre Worte schon fast wie jene einer Botschafterin. Und genau das sind Gemeindepräsidentinnen ebenfalls. Sie vertreten Bevölkerung und Ortschaft eben auch nach aussen. Das dürfte wiederum für die Finanzierung vieler gemeindeübergreifender Vorhaben wichtig sein.

Aus den ersten 100 Tagen bleiben ihr besonders die vielen Begegnungen an unterschiedlichen Veranstaltungen in Erinnerung. An Sportanlässen, Konzerten der Musikgesellschaften, Wirtschaftsapéros und Preisverleihungen. «Die vielen Kontakte und Rückmeldungen haben mich berührt. Als Gemeindepräsidentin ist mir wichtig, dass ich den direkten Kontakt mit der Bevölkerung, den Vereinen und der Wirtschaft weiter pflegen kann», sagt sie zum Schluss. Tanja Bauer ist gut gestartet. Ob es auch so weitergeht, lässt sich hier und jetzt nicht beurteilen, aber zumindest eines darf man feststellen: Die Zeichen stehen gut.

 

Wer den Titel kreiert hat

In den vergangenen Tagen hat die Wahlfachklasse Medien von Herrn Max Blaise der Primarschule Köniz die Redaktion der «Könizer Zeitung | Der Sensetaler» besucht. Im Rahmen dieses Austauschs mit den zukünftigen Journalistinnen und Journalisten, haben sie für diesen Artikel den Titel und den Untertitel selbst gewählt und ausgearbeitet. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die wertvolle Mitarbeit und wünschen der Wahlfachklasse Medien viel Freude am Journalismus.

Die Redaktion.

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