Das Play-off-Viertelfinale war gerade in vollem Gang, als Covid-19 zuschlug. Mitte März war die Saison für die Unihockeyvereine in der Schweiz zu Ende. Trotz diesem enttäuschenden Saisonabschluss kann Cheftrainer Jyri Korsman der Situation etwas Positives abgewinnen: «Die Pause dauerte diesmal länger als sonst, aber das gab den Spielern Zeit, sich mehr auf ihre individuelle Vorbereitung zu konzentrieren. Das merkte man in den Tests, die wir gemacht haben. Sie sind in guter Verfassung.» Man habe während des Lockdowns per «Zoom» (eine Video-App) trainiert, so hatte man trotz allem ein Gemeinschaftsgefühl.
Das richtige Training konnte wie geplant gestartet werden und alles lief gut bis zum Ferienfenster. «Danach konnte ich die erste Woche nicht ein einziges Mal mit allen Spielern trainieren», erklärt der finnische Trainer. Das Trainingslager musste am 2. Tag aus Vorsichtsmassnahmen abgesagt werden, womit das Testspiel entfiel, da die Mutter eines Spielers sich testen lassen musste. «Corona wird uns die ganze Saison begleiten und ich gehe davon aus, dass es immer wieder Pausen geben wird. Aber wir sind darauf eingestellt und haben unsere Vorbereitung entsprechend angepasst.» Die 3 Ausländer, Martin Kisugite (CZE), Jyrki Holopainen (FIN) und Simon Jirebeck (SWE) trafen anfangs August ein. Kurz darauf spielten die Könizer dann doch gegen die Thuner und konnten mit 4:0 gewinnen. Auch beim 2. Test gab es eine Änderung. Nachdem die «Tigers Lagnau» abgesagt hatten, sprang «Floorball Fribourg» ein. «Floorball Köniz» siegte mit 7:2.
Beim Einladungsturnier in Tschechien konnten die Könizer überzeugen. Das 1. Spiel war noch durchwachsen. Die Mannschaft hatte nach dem 2. Drittel einen komfortablen Vorsprung, den sie aber verspielte und musste sich schlussendlich im Penalty-Schiessen geschlagen geben. Um so souveräner gewannen sie die nächsten beiden Partien und konnten nach Platz 3 im Vorjahr diesmal den Pokal für den Turniersieg mit nach Hause nehmen.
Am 28. August trifft die Mannschaft im Halbfinale des Supercups auf den Kantonsrivalen SV Wiler-Ersigen. Die erste grössere Bewährungsprobe für das NLA-Team. Nach dem Saisonabbruch entschied sich «swissunihockey» dazu, den Supercup mit dem Cupsieger («Zug United») und den besten 3 der Qualifikation («SV Wiler-Ersigen», «Floorball Köniz» und nach der Absage von «GC Zürich» «UHC Alligator Malans») durchzuführen. Die Halbfinalpartien wurden durch ein Zuschauervoting entschieden. Die Saison startet mit dem Heimspiel gegen Thun am 12. September um 19 Uhr. «Der Wettbewerb wird härter. Es sind 6 Teams, die eng beieinander liegen. Daher glaube ich, dass 2 Mannschaften nach der 1. Play-off-Runde sehr enttäuscht sein werden», meint Jyri Korsman. «Wir hatten wiederum einen Umbruch mit vielen Abgängen und 8 neuen Spielern. Daher wird es etwas Zeit brauchen, bis wir eingespielt sind.»
Der Finne erwartet, dass Stefan Hutzli, der in der vergangen Saison Topscorer war und sein Debüt in der Nationalmannschaft gegeben hat, einen weiteren Schritt nach vorne macht. Durch die komfortable Situation, 9 Center-Spieler zu haben, wurde Oliver Schmocker in den letzten Wochen als Verteidiger eingesetzt: «Auf dieser Position hat er mich überrascht. Wir werden sehen, wie das weitergeht.» Grosse Stücke setzt Korsman auch auf die jungen Spieler wie Pascal Michel, Raul Willfratt, Cedric Haldemann und Lukas Münger. Von Manuel Maurer, der eine schwierige Saison hinter sich hat, erhofft er sich ebenfalls mehr: «Was er in der Vorbereitung gezeigt hat, verspricht viel.»
Ein neues Gesicht gibt es im Trainerstab. David Denoth ist der Spezialist für Athletiktraining und erarbeitet individuelle Trainings für die Spieler, um die Fitness zu verbessern oder an körperlichen Schwachpunkten zu arbeiten. Philipp Gasser, der Ende 2019 zu «Floorball Köniz» stiess, unterstützt die einzelnen Teammitglieder und wird als «Mentalcoach» bezeichnet. «Wir arbeiten alle sehr eng zusammen. Bei 22 Spielern ist es nicht so einfach, dass ich jedem genug Zeit widme. Da helfen mir David und Philipp. Gemeinsam können wir alle individuell besser betreuen», sagt Jyri Korsman. Mit Felix Huber hat er ein weiteres Ass im Ärmel: «Er ist wie ein Mentor für die Jungs. Felix beobachtet die Heimspiele von der Tribüne aus, analysiert die Videos und gibt Feedbacks. Viele kennen ihn noch aus Juniorenzeiten und vertrauen ihm.» Die Saison kann beginnen. Nun hofft man in Köniz darauf, dass die Zuschauer trotz der Maskenpflicht in die Halle kommen und die Mannschaft unterstützen werden.


