Alles in allem bedeutet dies, dass man 650 Kilometer weit kommt. 183 PS schieben den «Mirai» an, ohne dabei CO2-Emissionen zu verursachen. Ein Elektrofahrzeug, das anders als die herkömmlichen Modelle aus drei Tanks Wasserstoff in die Brennstoffzelle leitet, damit daraus mittels Sauerstoffzufuhr elektrischer Strom wird. Tanken dauert nur wenige Minuten und das Auto ist dank deutlich kleinerer Batterie leichter. Toyota setzt auf diese neue Technologie und geht voran. Stellt sich also die Frage, wie sich dieser Vorreiter im Alltag in unserer Region behauptet?
Der Vorkämpfer
Das uns von der MARAG Garagen AG Wabern und Toffen zur Verfügung gestellte Testfahrzeug verblüfft schon beim Anblick. Eine Limousine der Luxusklasse mit stolzen 4,97 Metern Länge und einer wuchtigen Motorhaube. Ein Anblick, wie ein Massanzug für Pioniere. Ein wenig erinnert der «Mirai» an die Schwestermarke Lexus. Das gilt auch für den Innenraum mit dem grossformatigen Bildschirm in der Mitte. Die Wasserstofftechnologie lässt sich eigentlich nur an einem Detail erahnen: Die Tanks erhöhen die Mittelkonsole im Fahrgastraum. Das uns bereitgestellte Fahrzeug kostet in dieser luxuriösen Ausführung 73’250 Franken.
Es gurgelt
Hinein in die bequemen Sitze und los geht die Fahrt von Wabern Richtung Schwarzenburg nach Heitenried. Geräuschlos. Man muss schon gut hinhören, um ein leichtes Gurgeln und Summen zu vernehmen. Das stufenlose Getriebe beschleunigt fein und abgestimmt. Ein Pionier wie ein edler Ritter, der sich sportlich kämpferisch, aber auch zurückhaltend und sparsam einstellen lässt. Unterwegs entledigt sich der Toyota des anfallenden Wassers automatisch, aus dem Auspuff tröpfelt und dampft das Destillat. Wer auf einen kleinen Showeffekt steht, für den gibt es eine H2O-Taste, mittels derer aus dem Unterboden ein Wasserstrahl entlassen werden kann.
Die Kombination
Unterwegs wird klar, dass es noch einen weiteren Grund gibt, weshalb sich diese neue Technologie so gut anfühlt. Toyota kombiniert das Wasserstoffsystem mit den altbewährten Werten eines Autos, wobei der Stabilität und Funktionalität allergrösste Bedeutung begemessen werden. Das passt zum ausgemachten Fotoshooting. Käser René Maire gesellt sich dazu. Der «Mirai» teilt eine zentrale Eigenschaft mit den Käsen aus Heitenried: Beide kombinieren neuste Technologie mit altbekannten Werten, um ein noch besseres Produkt zu erzeugen. Vor der Kamera steht die realistische Zukunft, jene, die den bewährten Qualitäten von einst nicht gleich abschwört.
Apropos Zukunft: Genau das bedeutet «Mirai» im Japanischen. Toyota erkennt also in dieser Technologie die Zukunft und die Rückfahrt über Flamatt nach Wabern bestätigt das Gefühl von «Ja, das könnte funktionieren». Kinderkrankheiten waren keine mehr auszumachen und dank der üppigen Reichweite ist das noch nicht ganz optimale Tankstellenangebot verschmerzbar. Der «Mirai» sucht Vorreiter, die sich von ihm in die Zukunft chauffieren lassen. «Ja» heisst auf japanisch «hai». In dem Sinne: «Hai» so geht «Mirai».