Haltestelle für Menschen und Tiere

Haltestelle für Menschen und Tiere

Ab 2025 soll die Tramlinienverlängerung nach Kleinwabern realisiert werden. Gleichzeit entsteht eine neue S-Bahn-Haltstelle. Die Gemeinde ist für die Infrastruktur dazwischen zuständig und hat nun über die Pläne informiert.

«Einfach, rasch und sicher sollen Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrer zwischen den neuen Haltestellen auf den ÖV umsteigen können», lassen die Verantwortlichen verlauten. Dafür soll eine Erschliessung mit Fuss- und Velowegen erfolgen. Zusätzliche Elemente sind für die Aufwertung geplant: Sitzgelegenheiten, Velounterstände, schattenspendende Bäume und ein sogenanntes Insektenhotel mit 130’000 Löchern als ökologischer Ausgleich. Letzterer bietet Brut- und Nistplätze für Vögel und Insekten in Form zweier Türme, die sich rund 15 Meter in die Höhe winden und eine Tor-Situation entstehen lassen. Bei der Gestaltung orientierten sich die Fachleute am «Green Tower», dem Hochhaus im Bächtelenpark. Daniel Matti, Leiter Planung, Bau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur, meint: «Die Fläche für die Tiere, die horizontal weichen muss, wollen wir so vertikal ausgleichen.» Da lange Fusswege statistisch nicht gut akzeptiert werden, bietet sich an diesem ÖV-Knoten die Möglichkeit für kurze Wege.

Christian Burren, Vorsteher Direktion Planung und Verkehr, erklärt: «Das Projekt ist eine massive Verbesserung für Wabern. Ein langersehntes Projekt.» Auch wenn sich die Gemeinde in einem budgetlosen Zustand befindet, dürfe man es nicht kurzfristig betrachten. «Die Kosten fallen jetzt nicht an, da die Bauphase erst 2025 beginnt», meint Burren. Er habe die Hoffnung, dass man die Finanzen bis dahin im Griff hat.

Die Kosten für das Projekt sollen mit Geld aus verschiedenen Quellen gedeckt werden. Der Kanton übernimmt rund die Hälfte, diese Beiträge sind zugesichert. Weitere sind im Rahmen des Agglomerationsprogramms des Bundes beantragt, Dadurch bleiben Kosten für die Gemeinde in Höhe von rund 860’000 Franken übrig. 490’000 Franken will man dem Instrument der Spezialfinanzierung «Ausgleich von Planungsvorteilen» entnehmen, der Restbetrag soll aus Steuermitteln finanziert werden. Als das Volk 2014 Ja zur Verlängerung der Tramlinie sagte, umfasste die Vorlage die Kosten für den Bau des ÖV-Knotens noch nicht. Daher wird das Könizer Parlament voraussichtlich am 14. März über den Antrag für einen Bruttokredit in Höhe von 1,7 Mio. Franken befinden. Erst danach erfolgt das Bewilligungsverfahren beim Bund. Gegenwind für das Projekt ist vorhanden, so haben grüne Politiker auf den sozialen Medien schon jetzt ihre Bedenken in Bezug auf die Grösse angemeldet. Man zweifelt daran, dass man so einen imposanten Bau «für ein paar Pendler» brauche.

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