«Ich konnte es kaum fassen»

«Ich konnte es kaum fassen»

Ohne sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen, die in die Bikes verbaut werden, geht es nicht. Das ist sich Sandra Schmied bewusst. Darum setzt sie voll auf ihre Berufslehre als Fahrradmechanikerin. Der Einsatzwille zahlte sich aus. Die junge Guggisbergerin wurde Schweizermeisterin.

Jung, dynamisch aber auch pflicht- und zielbewusst, mit geistiger Frische und einem ständigen Strahlen im Gesicht. Wow, bei diesen Tugenden kommt Freude auf. Und diese spiegeln den Charakter von Sandra Schmied aus Guggisberg wider. An den «SwissSkills», den Berufsmeisterschaften für Lernende, die im September in Bern stattfanden, hat die junge Frau die Goldmedaille in der Kategorie der Fahrradmechaniker/Innen gewonnen. Und dieser Medaillengewinn zaubert bei Sandra Schmied nochmals ein zusätzliches, strahlendes Lachen ins Gesicht. Ohne Zweifel darf sie sehr stolz sein auf diesen tollen Erfolg. Freude an Technik und Mechanik hatte Sandra Schmied bereits in der frühen Schulzeit. «Zusammen mit meinem Vater warteten wir jeweils die Landmaschinen auf unserem Bauernhof. Später schraubte ich dann auch vermehrt an den Velos», erzählt die lernende Fahrradmechanikerin. Nach mehreren Schnupperwochen in verschiedenen Velowerkstätten sei dann die Freude an diesem Beruf endgültig bestätigt gewesen.

Hightech verlangt hohes Wissen
Die zarte Blondine ist im dritten Lehrjahr als Fahrradmechanikerin bei «Thömus» in Oberried. Und von dem Beruf zeigt sie sich voll begeistert. «Diese abwechslungsreiche Arbeit fasziniert mich, denn es gibt jeden Tag wieder etwas Neues. An den hochwertigen, teuren Hightech-Bikes zu schlüsseln, macht mich stolz», verdeutlicht Sandra Schmied. Die fortschreitende Technik, vor allem an den E-Bikes, mache alles noch interessanter und vielfältiger. Aber dadurch müsse das Wissen ständig erweitert werden. «Wir müssen stets dranbleiben. Hier in der Werkstatt bekomme ich das Wissen mit. Aber auch von der Gewerbeschule werden Weiterbildungskurse organisiert», ergänzt die Lernende. Vor allem ist es im Interesse jedes Einzelnen, sich mit den neuen Technologien, die in rasendem Tempo an den Bikes verbaut werden, auseinanderzusetzen. Und das ist sich die Velomechanikerin auch bewusst. «Es ist wichtig auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Besonders schwierig wird es dann nach einem Berufsunterbruch», macht die Fahrradmechanikerin klar.

Das Bewusstsein, sich dem technischen Fortschritt anzunehmen und stetig weiterzubilden, hat sich bei Sandra Schmied ausbezahlt. In einem landesweiten Qualifikationsverfahren konnte sie sich mit sieben weiteren Berufskollegen für die «SwissSkills» qualifizieren. Massgebend waren vor allem die schulischen Leistungen und das Abschneiden an überbetrieblichen Kursen. «Nachdem meine Teilnahme feststand, machte es mir doch etwas Angst, aber es freute mich auch enorm», so die junge Frau. Sich noch intensiver mit den Tücken des Berufs zu befassen war die logische Folge. «Vorgängig erhielten wir weitreichende Themenvorschläge was geprüft werden könnte, aber was genau, wussten wir nicht. Es galt also, vieles aufzuarbeiten und sich bestens vorzubereiten», erklärt die bald 18-Jährige.

Unerwarteter Erfolg
Während zwei Tagen wurden den Teilnehmenden über die Schultern geschaut. Einerseits waren es Besucher, anderseits Experten, die die Arbeitsweise genau beobachteten und dann bewerteten. «Nach einem Auftragsblatt und auf Zeit mussten wir an mehreren Posten die verschiedensten Arbeiten vom E-Bike bis zum Renner erledigen», schildert Sandra Schmied. Schlussendlich sei dann die Kleinste plötzlich die Grösste gewesen. Mit der höchsten Punktzahl gewann sie die Goldmedaille. Erwartet habe es niemand, weil sie sich eher zurückhaltend verhalten habe und nicht mit ihren Leistungen prahlte. «Ich konnte mein Glück kaum fassen. Es dauerte mehrere Wochen, bis ich es richtig realisieret habe», sagt Sandra Schmied freudig.

Mit dem E-Bike unterwegs
Alle bei «Thömus» freuten sich enorm über diesen Erfolg. Und die Gewinnerin gibt die Blumen gerne zurück an den Lehrbetrieb, an Ausbildner Patrick Bürgy sowie Fritz Binggeli, der sie aus­serordentlich gefördert habe. Ebenfalls mitgetragen zu diesem unerwarteten, aber tollen Erfolg hat das Umfeld der Schweizermeisterin mit der Familie und dem Freund. Nun wartet im Jahre 2020 in Polen mit den «EuroSkills» die nächste grosse Herausforderung auf die sympathische junge Frau. Zu erwähnen gilt auch noch, dass Sandra Schmied den Arbeitsweg von Guggisberg nach Oberried im Sommer wie im Winter stets mit dem E-Bike zurücklegt. Wow!

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