Keine Medaille, aber Historisches erreicht

Keine Medaille, aber Historisches erreicht

Die Olympischen Spiele sind vorbei. Zwei Wochen lang massen sich die besten Sportler der Welt in den verschiedenen Sportarten. Mit dabei waren auch eine Athletin und ein Athlet aus der Gemeinde Köniz: Mujinga Kambundji und Mirco Gerson.

Olympia begann für die Sprinterin mit einer besonderen Ehre. Sie wurde von Swiss Olympic zur Fahnenträgerin ernannt. Gemeinsam mit dem Fechter Max Heinzer führte sie die Schweizer Delegation an. Es war das erste Mal überhaupt, dass pro Nation zwei Athleten zuvorderst einlaufen durften. Ralph Stöckli, der Chef de Mission, sagte: «Mujinga ist eine Sympathieträgerin durch und durch.» Sie sei das Gesicht einer neuen Generation in der Schweizer Leichtathletik. «Für mich war wichtig, dass es zwei Gesichter mit grosser Ausstrahlung sind. Solche, die Vorbilder für die nächste Generation an Sportlerinnen und Sportlern sind.» Kambundji ist erst die vierte Schweizerin, der diese Ehre zuteil wurde. Vor ihr betraten Dressurreiterin Christine Stückelberger (1984 in Los Angeles), Cornelia Bürki (1988 in Seoul) und Guilia Steingruber (2016 in Rio de Janeiro) die Arena mit der Fahne.

Geschichte geschrieben
Eine Medaille hat die Wabernerin nicht gewonnen, aber trotzdem Historisches geschafft. Sie stand als erste Schweizer Sprinterin in drei Olympia-Finalen. Über
100 m egalisierte sie ihren Landesrekord im Vorlauf. Musste ihren inoffiziellen Titel als «schnellste Schweizerin» über diese Distanz aber kurz darauf an Ajla Del Ponte abgeben. Die Tessinerin stellte mit 10,91 Sekunden einen neuen Rekord auf – den sie übrigens bei einem Rennen Mitte August in La-Chaux-de-Fonds noch einmal um eine Hundertstelsekunde unterbot. Mit dem Finaleinzug erfüllte sich Kambundji einen Traum. Am Ende wurde es Rang sechs.

Über 200 m lief sie mit Schweizer Rekord (22,26 Sekunden) ebenfalls unter die besten Acht. Hatte es vorher noch nie eine Eidgenossin in ein Sprintfinale geschafft, sorgte die 29-Jährige damit für die dritte Qualifikation. Diesmal wurde es Rang sieben, mehr sei an diesem Tag nicht drin gelegen. Aber damit war das Märchen der Athletin noch nicht zu Ende. Mit ihren Teamkolleginnen – Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte und Salomé Kora – holte sie in der 4×100-m-Staffel den nächsten Rekord und zog somit auch im dritten Rennen ins Finale ein. Am Ende fehlten zwei Zehntelsekunden zur Medaille.
Ihre Schwester Ditaji ist ebenfalls Sprinterin. Die 19-jährige gewann bei der U20-EM in Tallinn (EST) all ihre Läufe und krönte sich über 100 m Hürden zur Europameisterin. Im Halbfinale kam sie nach 13,01 Sekunden ins Ziel und unterbot damit den Championship-Rekord, der 26 Jahre Bestand hatte. Ihre erste Olympia-Teilnahme endete aber im Vorlauf.

Zum ersten Mal dabei
Für den Beachvolleyballer Mirco Gerson war es die Olympia-Premiere. Gemeinsam mit Adrian Heidrich qualifizierte er sich sozusagen «auf den letzten Drücker» für Tokio. Dank des Gewinns des Continental Cup in Scheveningen (NED) durfte die Schweiz ein Männerteam nach Japan schicken. Die Wahl fiel auf Gerson/Heidrich. Bei den Olympischen Spielen begann das Duo mit zwei Niederlagen gegen die Katarer Cherif Younousse/Ahmed Tijan und die Amerikaner Tri Bourne/Jake Gibb. Im letzten Spiel der Vorrunde bezwangen sie die Italiener Adrian Carambula/Enrico Rossi nach einem Krimi. In den Achtelfinal-Playoffs scheiterten die Schweizer dann an den auf dem Papier schwächer zu bewertenden Chilenen Marco und Esteban Grimalt.

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