Köniz verliert 3 Steuermillionen

Köniz verliert 3 Steuermillionen

Schocknachricht von der Swisscom. Das Unternehmen zieht aus der Gemeinde weg und verteilt die rund 1200 Mitarbeitenden auf die Standorte Ittigen, Worblaufen und Bern. Die Gemeinde verliert nicht nur einen attraktiven Arbeitgeber, sondern auch 3 Millionen Franken Steuereinnahmen.

«Ab dem dritten Quartal 2020 wird Swisscom die Arbeitsplätze ihrer rund 1200 Mitarbeitenden im Businesspark Köniz in ihre bestehenden Gebäude in Ittigen, Worblaufen und Bern verlegen. Sie verzichtet darauf, den im 3. Quartal 2021 auslaufenden Mietvertrag an der Waldeggstras­se 51 im Liebefeld zu verlängern», teilte das Unternehmen Ende Januar mit.

Verändertes Arbeitsverhalten
Arbeiten im Zug, beim Kunden, zu Hause, in verschiedenen Projekten: Die mobile Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden führe dazu, dass Swisscom rund 30 Prozent ihrer «fest zugeteilten» Arbeitsplätze auflösen werde. Aus diesem Grund wird der Mietvertrag für die Räumlichkeiten im «Businesspark Köniz» an der Wald­eggstrasse 51 in Liebefeld nicht verlängert. Sobald das Gebäude geräumt sei, werde mit dem Rückbau der Räumlichkeiten begonnen. Im zweiten Halbjahr 2021 erfolge dann die Rückgabe an die Eigentümerin, die Swiss Life AG.

Schlechte Kunde
Die Gemeinde Köniz wurde über die Pläne von Swisscom informiert. Eine schlechte Nachricht, gab Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger in einer Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung unumwunden zu. Allerdings: «Es ist ein unternehmenspolitischer Entscheid der Swisscom, auf den wir keinen Einfluss haben. Solche Veränderungen gehören in der Wirtschaft dazu. Damit muss man umgehen können.» Sie geht davon aus, dass momentan nicht mit anderweitigen Folgen für die Gemeinde Köniz zu rechnen sei. «Die Dienstleistungsunternehmen rund um den Business Park könnten den Wegzug der Swisscom jedoch spüren.»

3 Millionen weniger
Köniz verliert nicht nur eine attraktive Arbeitgeberin. Mit dem Entscheid der Swisscom sind auch Steuerausfälle verbunden. Immerhin 3 Millionen Franken flossen vom Telekommunikationsunternehmen in die Gemeindekasse. Mit Blick auf die Finanzlage der Gemeinde gar keine gute Kunde. Erst im letzten November verweigerten die Stimmbürger trotz drohendem Millionendefizit eine Steuererhöhung. Im Budget für dieses Jahr wird ein Malus von 0,8 Millionen Franken veranschlagt. «Auf die Rechnung 2020 wird der Wegzug der Swisscom noch keine grossen Auswirkungen haben. Ab dem Jahr 2021 werden uns die Einnahmen jedoch fehlen», erklärt Annemarie Berlinger die Situation. «Der Gemeinderat wird den Ausfall der Steuereinnahmen in seine Aktualisierung der Finanzstrategie und die Erarbeitung des Budgets 2021 miteinbeziehen», führt sie die weiteren Schritte aus. Ob die Exekutive damit einhergehend auch wieder eine Steuererhöhung ins Auge fasst, lässt sie indes offen. «Das Ziel muss sein, die Finanzen der Gemeinde langfristig zu stabilisieren. Ob und wann eine Steuerhöhung wieder ein Thema wird, kann ich jetzt noch nicht sagen», so Berlinger weiter.

«Köniz ist attraktiv!»
«Die Gemeinde Köniz unternimmt schon seit jeher viel, um für Firmen und Arbeitgeber attraktiv zu sein. Dies werden wir natürlich weiterhin so handhaben», so die Gemeindepräsidentin auf die Frage, ob das Standortmarketing für Firmen nun verstärkt werden müsse. Zudem betont sie: «Dem Gemeinderat und mir persönlich als Gemeindepräsidentin sind der direkte Kontakt und der Austausch mit den in Köniz ansässigen Unternehmen sehr wichtig.» Unternehmerinnen und Unternehmer würden denn auch, wo immer möglich, von der Gemeinde unterstützt. Die Gemeindepräsidentin glaubt, dass die Gemeinde Köniz aufgrund ihrer Lage und sehr guten ÖV-, Velo- und Autoverbindungen ein attraktiver Standort für Firmen sei. Sie biete zudem ein ideales Umfeld wie Schulen in jedem Ortsteil, attraktiven Wohnraum sowie kurze Wege in der Verwaltung.

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