Wie ist das möglich? Indem die Firmen aus dem Wangental seit vielen Jahren ungebrochen ihren Schwerpunkt auf die Ausbildung von jungen Menschen legen.
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Wenn die IGW jeweils zum Schnuppermorgen lädt und mehr als zehn Firmen ihre Berufe vorstellen, strömen rund 200 Schülerinnen und Schüler herbei. «Daraus ergeben sich bei uns 20 bis 25 Schnuppernde», verrät Marco Wüthrich, der neue Zuständige für die Ausbildung bei der Interessensgemeinschaft Wangental. Und das ist nur ein Beispiel für das Engagement. Die IGW setzt den Grossteil ihres Vereinsvermögens in diesem Bereich ein. Auch für den IGW-Award.
Drei Auszeichnungen
Dieser findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Zugelassen sind Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen, die ihre Ausbildung mit einer Gesamtnote von 5,3 oder höher abgeschlossen haben. In diesem Jahr kamen gleich drei junge Menschen in den Genuss der Auszeichnung und des Goldvrenelis. Mit schier unglaublichen 5,8 schliesst Isabelle Piller ihre Ausbildung als Laborantin EFZ ab. Es ist nicht das erste Mal, dass «Sun Chemical» bei den IGW-Awards ganz vorne ist. Der Konzern ist mit den Schwerpunkten der IGW deckungsgleich und setzt besonders stark auf die Ausbildung. «Lehrlinge sind besser als jeder externe, den wir anstellen. Das ist unsere Motivation. Ich selbst bin ein Beispiel, wie man Karriere machen kann; ich habe als Lehrling hier begonnen und leite heute das Labor», sagt Duhan Yildirim.
Mit der Note 5,4 zeichnet die IGW Fabian Hostettler aus. Der frischgebackene Maurer EFZ absolviert bereits seine zweite Lehre und hat zuvor die Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen. «Die Landwirtschaft geht unsicheren Zeiten entgegen, der Bau hingegen gefällt mir ausgesprochen gut. Die GLB gab mir die Chance, diesen Beruf zu erlernen, und nun sogar zu bleiben. Draussen zu sein und dann zu sehen, wie etwas entsteht, das gefällt mir.» Und was ist sein Erfolgsrezept für einen solch guten Abschluss? «Wenn ich etwas mache, dann richtig. Deshalb ist es wohl ganz gut aufgegangen an der Abschlussprüfung», lacht der frischgebackene Maurer.
Die GLB durfte gleich noch eine weitere Person nach vorne begleiten: Xaver Schwaller. Als Zeichner EFZ schloss er seine Lehre mit der Note 5,3 ab. Er sollte für einen gehörigen Lacher sorgen, als er sein Erfolgsrezept verriet: «Ich war vermutlich so gut, weil ich unbedingt bestehen wollte. Das ist ziemlich gut aufgegangen.» Schwaller ergänzt aber noch etwas Wichtiges – eine Botschaft, die sich fast ein wenig an Eltern und Schulen richtet: «Ich stand vor der Wahl, den Gymer zu machen oder eine Lehre. Ich habe mich für die Lehre entschieden und dank des tollen Betriebs habe ich diesen Weg schnell schätzen gelernt.»
Der Abschied
Geneigten Kennern des Vereins dürfte aber bei all der Freude über die guten Lehrlinge aus dem Wangental nicht entgangen sein, dass ein wichtiger Name fehlt: Istvan Jakab. Der langjährige Treiber und Initiant all dieser Bemühungen freut sich, dass junge Menschen wie Christian Jost, Nick Messer oder Marco Wüthrich den Vorstand bereichern und zieht sich langsam ein wenig zurück. Nach 12 Jahren im Vorstand hat er ein gehöriges Stücklein der IGW-Geschichte mitgeschrieben. «Er wird uns im Hintergrund weiterhin da und dort behilflich sein», freut sich André Frey. Jakab selbst darf sich ebenfalls freuen. Seine Arbeit hat Früchte getragen. Die Awards der letzten sieben Jahren mit vielen Auszeichnungen aus vielen Firmen im Wangental unterstreichen, dass hier etliche Firmen zu den besten Lehrlingsbetrieben des Kantons gehören. «Die jungen Menschen sind unser Kapital. Ohne Nachwuchs gehen uns definitiv die Fachkräfte aus. Worte alleine genügen nicht. Pflegt, wenn immer möglich, die Wertschätzung in euren Betrieben», richtet Wüthrich seine Worte an die Unternehmerinnen und Unternehmer.
Nach der diesjährigen Versammlung im Restaurant Sternen in Thörishaus, bei der Frey problemlos durch die Traktanden navigierte, war ein Apéro-Gespräch zurecht spekulativ vorherrschend. Kommendie besten Lehrlinge des Kantons wohl zusehends aus dem Wangental? Zumindest sind die Bemühungen der IGW ein Indiz dafür.