Lehrstellenplattform Gürbetal/Längenberg

Lehrstellenplattform Gürbetal/Längenberg

Das vielfältige Berufsbildungsangebot in der Region Gürbetal/Längenberg wurde an der Lehrstellenplattform Ende Oktober präsentiert. Dies in der Hoffnung, dass offene Lehrstellen mit Lernenden aus der Region besetzt werden können. Noch hat es in allen Bereichen offene Ausbildungsplätze.

Rund 30 Lehrbetriebe aus der Region Gürbetal/Längenberg präsentierten am 30. Oktober ihr Lehrstellenangebot für zukünftige Lernende. Diese Lehrstellenplattform fand in der Schulanlage Aebnit in Riggisberg statt und wurde vom Gemeinderat Riggisberg, den Gewerbevereinen Riggisberg, Rüeggisberg und Toffen sowie den Schulen organisiert. Den Jugendlichen und deren Eltern wurden so erste Einblicke in ihre etwaigen zukünftigen Lehrplätze ermöglicht. An den Ständen konnten sich die Interessierten austauschen, informieren und eventuell bereits den Wochenplatz, die Schnupperlehre oder eine Berufsausbildung erklären lassen. Für die Schülerinnen und Schüler wurde der Besuch in den Unterricht eingebunden und war somit obligatorisch. Auch mussten sie von den Lehrkräften abgegebene Aufgaben lösen. Dieser Miteinbezug der Schulen ist eine Umsetzung des neuen Lehrplanes 21. Mit einem Infostand vertreten war auch das Berufsberatungs- und Informationszentrum (BIZ).

Anbieter und Suchende
müssen sich finden
Die Idee hinter dieser Lehrstellenplattform erklärt Corinne Gehrig. Sie ist OK-Mitglied des Gewerbevereins Riggisberg: «Die Gewerbebetriebe hier in der Region bekunden immer mehr Mühe, ihre offenen Lehrstellen zu besetzen. Auch scheint es für zukünftige Lernende schwierig zu sein, die ideale Lehrstelle zu finden. So erhoffen wir uns hier eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Das Problem liege auch darin, dass viele Schülerinnen und Schüler eine Lehrstelle in den Agglomerationen Bern und Thun bevorzugen. Das hat zur Folge, dass in diesen urbanen Gebieten wesentlich mehr Lehrstellen vergeben sind als in der Region Gürbetal/Längenberg. «Die momentane Situation ist so, dass kaufmännische Stellen eher besetzt sind und Betriebe handwerklicher Berufe mehr Mühe haben, ihre Lehrstellen zu besetzen», so Corinne Gehrig.

Bei den Bäckern wird es prekär
Dass Lehrstellen, vor allem in handwerklichen Bereichen, nicht besetzt werden können, zeigt sich in Gesprächen mit den Ausstellern. So haben Kurt Steiner und Markus Ernst in ihren Bäckereien noch freie Plätze für den Lehrbeginn im Jahre 2020. «Die Situation wird immer prekärer. Hauptgrund ist sicher das frühe Aufstehen, aber dafür ist dann der Nachmittag frei. Ausserdem ist es doch so, dass Lehrkräfte ihre Schüler eher zu kaufmännischen Berufe oder zum Studieren animieren», sagt Kurt Steiner. Und Markus Ernst ergänzt: «Wir haben immer wieder Anfragen von interessierten, jungen Leuten, die Hoffnung machen. Doch wenn dann die innere Überzeugung fehlt, nützt das niemandem etwas.» Dabei sei der Bäckerberuf sehr kreativ und auf das handwerklich geschaffene Produkt können die Berufsleute stolz sein. «Für unsere Betriebe suchen wir immer wieder gute Berufsleute, aber ohne Lernende geht dieser Wunsch nicht auf», ergänzen Ernst und Steiner. Beim Beruf des Metzgers ist die Situation nicht viel anders.
Schnupperlehre ist Standard
Nicht ganz so dramatisch wie bei den Bäckern und Metzgern ist die Situation in anderen handwerklichen Berufen. «Im Moment haben wir in unserem Coiffeurgeschäft eine Lernende. Normalerweise sind es 2, aber dieses Jahr haben wir niemanden gefunden. Doch für die kommenden Jahre haben wir wieder viele Anfragen. Die Situation ändert sich jedes Jahr», erklärt Daniela Staub vom Coiffeurgeschäft «H3» in Riggisberg. Berufe wie jener des Landmaschinenmechanikers seien in der Praxis sehr gefragt. «Trotzdem und obwohl dieser Beruf sehr abwechslungsreich ist und hin bis zur Diagnostik und Elektronik sehr viele Grundlagen beinhaltet, war die Nachfrage bei den Lernenden vor einigen Jahren doch grösser. In unseren Betrieben beschäftigen wir 2 Lernende», erläutert Andreas Herzig, Betriebsinhaber von Herzig-Technik in Zimmerwald und Toffen. Die Lehrstelle fürs Jahr 2021 hat Herzig jedenfalls noch offen. Wie praktisch jeder andere Lehrbetrieb auch, bietet er interessierten jungen Leuten eine Schnupperlehre an.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Lehrstellenplattform Gürbetal/Längenberg»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2