«Man muss es tun»

«Man muss es tun»

Viele Firmen sind westlich von Bern angesiedelt. Im Wangental nutzen immer mehr davon die IGW als Plattform untereinander und, um nach aussen geeint aufzutreten. Die Hauptversammlung diesen August verriet, welche Schwerpunkte die Gemeinschaft definiert hat.

«Man muss es tun», sagt Präsident Thomas E. Frey immer wieder. Dieser Aufruf aktiv zu bleiben, gilt insbesondere für die Ausbildung. Es gehört zur DNA der IG Wangental, dass Jugendlichen der Region Chancen und Unterstützung angeboten werden. Mit einem Schnuppermorgen erreichen die Firmen über 300 Schülerinnen sowie Schüler und bringen ihnen die Berufe näher, die man im Tal erlernen kann.

Handwerk hochhalten
Am 16. September soll der Anlass erneut stattfinden; 18 Berufe gibt es zu entdecken. Es sind jene, für die man keine akademische Laufbahn startet, sondern eine Lehre absolviert. Das urschweizerische Erfolgsmodell ist aber unter Druck geraten, weil immer mehr Eltern nur noch die höheren Schulen für ihre Kinder als passend erachten. «Sogar die Lehrer haben oft nur noch wenig Bezug zum Handwerk», ergänzte Istvan Jakab, der im Vorstand für die Ausbildung zuständig ist. Handwerksberufe brauchen junge Menschen und bieten eine spannende Laufbahn, ist er sich sicher. Den Beweis trat Dominik Bartlome an. Der Carroseriespengler absolvierte die Lehre im Wangental bei «G & G Carosserie Spritzwerk», erhielt den Award der IGW für seinen Abschluss, gewann anschliessend die «Swiss Skills» und trainiert nun für die Weltmeisterschaften. Der junge Mann verriet an der Versammlung, wie sehr er von diesem Weg profitiert hat. Ein Plädoyer für andere junge Menschen.

Larissa Beckmann
Die IG Wangental verleiht jährlich all jenen Lehrlingen aus der Region einen Award, die mit einer Note von 5,3 oder noch höher ihre Lehre absolviert haben. In diesem Jahr durfte sich Larissa Beckmann über den Award, ein Goldvreneli und eine gravierte Glasflasche, freuen. Sie beendete ihre Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ mit der Note 5,3. «Ausbilden heisst auch, jungen Menschen eine Chance zu geben, die nicht unbedingt einen geradlinigen Verlauf hatten. Genauso wie Larissa Beckmann, die sich zu einer pflicht- und leistungsbewussten so wie willensstarken Frau entwickelte», lobt Berufsbildungsverantwortliche Andrea Rauber von der Spitex Region Köniz ihre Preisträgerin. Die öffentliche Spitex betreut in der Region 760 pflegebedürftige Menschen und trägt eine hohe Verantwortung.

Jung bleiben
«Man muss es tun», gilt für die IGW zudem für den eigenen Vorstand. Dieser schrieb all jene an, die noch nicht Teil dieser Plattform sind. Sieben neue Firmen konnten sie dazugewinnen. «Wir haben nun genau 100 Mitglieder, ein neuer Rekord», freut sich Frey. Gleichzeitig kündigt er an, dass er seit 1998 im Vorstand und seit 1988 Mitglied sei. Als nun mehr Pensionierter und graue Eminenz sei er nicht mehr der passende Präsident. In einem Jahr will er den Stab übergeben und die Suche nach einer geeigneten Nachfolge richtet – wenig überraschend – das Augenmerk auf jüngere Menschen. Einen ersten Schritt für diese Verjüngung vollzog die IGW schon an der Hauptversammlung. Martin Hasler tritt aus dem Vorstand zurück und an seiner Stelle übernimmt Christian Jost von der Firma «Jost Bedachungen» seine Aufgaben rund um Kommunikation und Webseite. Ein junger und engagierter Mann, der gerade mal 24-jährig ist.

Gesunde Strukturen
Eines hinterlassen Frey und seine Vorstandskollegen: eine kerngesunde Gemeinschaft. Finanziell schrieben sie einen deutlichen Gewinn, auch weil das Coronajahr einige Anlässe nicht zuliess. Geld, das nun den verschiedenen Aktivitäten zukommen soll. Eine solide Basis mit einer Höchstzahl an Mitgliedern, das ist ein guter Moment für einen Generationenwechsel. Vielleicht haben die anschliessenden Gespräche im gemütlichen Teil schon dazu beigetragen, die eine oder den anderen für den Vorstand zu interessieren. Denn unter den Anwesenden waren bereits einige junge Firmenleiterinnen und -leiter zugegen.
Berufslehren statt akademischer Weg. Das sei ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel, ist sich der Präsident sicher. Er erinnert seine Unternehmerkollegen daran, dass Wertschätzung, Respekt und Verständnis gegenüber Mitarbeitenden wichtig sind, um langjährige Stabilität zu erhalten. «Wir müssen noch vermehrt Anreize schaffen, dass junge Familien mit Teilzeitmodellen gut über die Runden kommen», fügt er hinzu. Wie schon von ihm gesagt: «Man muss es tun.» Oder wie man nach diesem Abend vermuten darf: Im Wangental spricht man nicht nur darüber, man wird es tun.

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