Mehr als Unkraut

Mehr als Unkraut

Wussten Sie, dass Brennnesselblätter wegen ihrer wassertreibenden Wirkung bei Entzündungskrankheiten der Harnwege helfen und vorbeugend gegen Nierengriess wirken? Oder dass die Wurzel Prostatabeschwerden lindert? Und das im Gegensatz zu Tabletten völlig nebenwirkungsfrei und kostenlos?

Die Brennnessel ist eine von tausenden heimischen Pflanzen, welche die Menschen zwar nicht beachten, die aber über heilende Wirkung verfügen. Zudem existieren hunderte von Pflanzen, wie Löwenzahn oder Bärlauch, mit denen auch Hobby-Köche schmackhafte Salate oder Pesto zubereiten können.

Mit Teamwork ans Ziel
Wer tiefer in die faszinierende Welt alter Heil- und Kochpflanzen eintauchen will, dem sei ein Besuch der aktuellen Ausstellung «Dafür ist ein Kraut gewachsen!» ans Herz gelegt. Auf zwei Etagen finden Besucher im Sensler-Museum Exponate, liebevoll kuratiert von Dominique Chappuis Waeber. Für sie ist die Ausstellung ein voller Erfolg. «Die Gefässe für die Pflanzen habe ich online günstig ersteigert», sagt sie lachend und ergänzt, dass sie sich beim Ausstellungsaufbau auf ein vielseitiges Team verliess.

Für die Lieferung der Pflanzen war beispielsweise Gartenexperte Reto Reber aus Heitenried zuständig. Die Gewächse hat er zum Teil selbst gezüchtet oder fand sie bei sich im Garten. Zudem suchte er Kräuterspezialisten auf, welche ihm Pflänzchen zur Verfügung stellten.
Reber beschäftigt sich seit 35 Jahren mit Heilpflanzen, professionellen Heilkräuter-Anbau betreibt er seit 12 Jahren. Sein Know-how eignete er sich autodidaktisch an, mittlerweile ist er ein Experte, was Pflanzung, Sammlung und Trocknung angeht.

Schulmedizin sinnvoll ergänzen
Er stellt fest, dass sich immer mehr Menschen für alternative Heilmethoden interessieren. «Viele merken, dass es nicht immer eine Pille aus der Apotheke braucht und dass Kräuter und Pflanzen aus der unmittelbaren Umwelt oft eine ebenso gute Heilwirkung haben», sagt er. Auch Nebenwirkungen, welche klassische Tabletten bei deren Konsum oft mit sich brächten, fielen weg, so Reber.
Währenddem Reber die Pflanzen lieferte, stand Edith Roggo-Fasel dem Team mit ihrem grossen Fachwissen zur Verfügung. Roggo-Fasel ist gelernte Naturheilpraktikerin – während den Ausstellungsvorbereitungen beriet sie Chappuis Waeber beispielsweise bei der Beschilderung der Exponate. Die Fachfrau findet es wichtig, Menschen für den Nutzen von Pflanzen zu sensibilisieren: «Ich hoffe, dass die Leute den Blick auf den Boden richten und gefundene Pflanzen in der Küche verwenden», sagt sie.

Attraktive Workshops
Zudem bietet Roggo-Fasel einen Tee-Workshop an – alle dort verwendeten Pflanzen finden sich auch in der Ausstellung. Ebenfalls einen Workshop bietet Susanne Trachsel an: Sie zeigt den Besuchern beispielsweise, wie Wildkräutersalz oder Wildkräuterbutter zubereitet wird. Trachsel freut sich auf den Kurs: «Mir macht es Spass, mein Wissen weiterzugeben und die Leute für heimische Kräuter zu sensibilisieren», sagt sie.
Diesen Wunsch teilt sie mit dem Ausstellungs-Team. Wie breit Konsumenten Kräuter in Zukunft nutzen, bleibt offen.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Mehr als Unkraut»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2