Mehr Platz für die Schule

Mehr Platz für die Schule

Aufbruchsstimmung im Dorf: An der Gemeindeversammlung vom Dezember nahmen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Grossprojekt zu Kauf und Sanierung der alten Käserei mit grossem Mehr an. Als zweiten «Meilenstein» stellten die Gemeindevorsteher ausserdem die Schulhaussanierung vor.

«Mit dem Ja zum ‹Chäsi›-Kauf sind wir nun in einer guten Ausgangslage für das zweite Grossprojekt», so ein erfreuter Gemeinderat Michel Aebischer nach der Versammlung. Denn dank dem Erwerb könnten die Verantwortlichen nun mit der Sanierungsplanung beginnen und eventuell die Käserei zum neuen Verwaltungs-Standort der 3500-Seelengemeinde machen.

Anbau und Sanierung

Im Anschluss wollen die Bösingerinnen und Bösinger das bisherige Gemeindegebäude für das Projekt «Kinderhaus» nutzen. Dieses soll die Kita, die Ausserschulische Betreuung (ASB) und eventuell die Spielgruppe zusammen unter einem Dach vereinen. «Da das Haus an der Laupenstrasse 2 in unmittelbarer Nähe zu den beiden Schulhäusern liegt, können wir die Kinder durch gegenseitigen Austausch weiter fördern», so Aebischer.

Auf der Zielgeraden

Mit dem deutlichen Ja mit nur sechs Gegenstimmen sandten die Einwohnerinnen und Einwohner ein deutliches Signal aus: Ja zu einer fortschrittlichen Kinder- und Jugendbetreuung und Ja zu zukunftsfähigen Lösungen. Diese Einstellung dürfte auch für das zweite Grossvorhaben gelten, denn dieses betrifft die Sanierung der beiden Schulhäuser und einen Anbau an das neuere der beiden. «Unsere Schulräume genügen heutigen Anforderungen nicht mehr», sagt dazu Vize-Amman Marius Fux, der auch das Dossier «Schule und Jugend» betreut. Anforderungen in diesem Sinn sind etwa eine flexible Aufteilbarkeit, die Gruppen in unterschiedlichen Grössen zulässt. Zudem fehle es an Schuldienst- sowie Materialräumen. Umsetzen wollen die Behörden das Vorhaben durch neue Sanitäranlagen im Anbau und dortige grosse Unterrichtssäle. Wichtig dabei ist, dass die bestehenden WC-Anlagen nicht mehr saniert werden müssen, was kostspieliger wäre als diese neu zu erstellen. «Ihre Erneuerung würde rund 2 bis 3 Mio. Franken kosten und keinen Mehrwert bieten», meint Aebischer. Das alte Schulhaus hingegen soll mehrheitlich in seiner heutigen Form belassen werden, einzig die sechs Klassenzimmer im Erdgeschoss und im ersten Stock sollen von sechs auf vier vergrössert werden.

Finanziell machbar

Bei der Vorstellung stiess das Projekt mehrheitlich auf offene Ohren. Dennoch zu reden gab das Thema vor allem aufgrund der Finanzlage: «Es kommen Kosten von über 10 Mio. Franken auf die Gemeinde zu», gab ein Anwesender zu bedenken. Auch diese Einwände griffen die Projekt-Chefs auf und zeigten sich ihnen gegenüber bewusst: «Wir haben in den letzten Jahren vieles nicht umgesetzt und jetzt kommt das alles aufs Mal», so Aebischer. Dass dies den Menschen Angst machen kann, ist für ihn verständlich. Denn um die hohen Ausgaben zu stemmen, steht auch eine Steuererhöhung im Raum. Der Gemeinderat ergänzt, dass Steuererhöhungen heute dynamischer betrachtet werden müssen als früher. Auf eine Erhöhung könne durchaus wieder eine Senkung erfolgen. Zudem sei der Investitionsbetrag eher zu hoch berechnet und auch der Kanton würde rund 900’000 Franken davon übernehmen.

Abstimmung 2024

Über die geplante Renovierung und über den Ausbau wird die Gemeindeversammlung voraussichtlich im Mai dieses Jahres abstimmen. Bis dahin wollen die Planer die baulichen Massnahmen weiter konkretisieren und damit eine optimale Entscheidungsgrundlage bieten. Nächste Etappen sind die Vorstellung eines Projektkredites an der Gemeindeversammlung; Baubeginn könnte somit der Juni 2025 sein. Läuft alles nach Plan, beziehen die jungen Bösingerinnen und Bösinger das Schulhaus im Herbst 2026. Im Anschluss sanieren die Zuständigen dann noch das alte Nachbargebäude. Dieser Fahrplan hat übrigens noch einen anderen Vorteil: Die Kinder müssten nämlich nur für einen Winter in Provisorien unterrichtet werden. Sicher ein Pluspunkt für dieses Bauvorhaben, das Bösingens Schullandschaft mit einem Schlag in die Gegenwart zurückholt und in die Zukunft führt.

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