Mehr Platz für’s Velo

Mehr Platz für’s Velo

Läuft alles nach Plan, fahren auf der Seftigenstrasse 2028 die Bagger auf. Grund ist die Sanierung des Streckenabschnittes Morillon und Sandrain. Bevor es soweit ist, startet nun das Mitwirkungsverfahren, bei dem die Verantwortlichen der Stadt und des Kantons Bern sowie der Gemeinde Köniz wichtige Inputs aus der Bevölkerung abholen.

Wer mit dem Velo, Tram oder Auto die Seftigenstrasse zwischen der Tramhaltestelle Sandrain bis zur Einfahrt in die Monbijoustrasse
befährt, kennt die aktuelle Situation: Auf der einen Seite liegt das Tram-Trassée und auf der anliegenden Strasse fahren alle anderen Verkehrsteilnehmer, also auch Velos, die dort nur ungenügend geschützt sind. Hinzu kommt, dass der Verkehr aus dem Aare- und Gürbetal in den letzten Jahren eine Zunahme erfahren hat, den die heutige Infrastruktur nur noch schlecht aufnehmen kann.

Ein Projekt für alle

All diese Zusammenhänge sind nun in die Planung des Projektes eingeflossen: So soll es abgetrennte Velowege auf beiden Seiten, eine bis auf wenige Bereiche gemeinsame Nutzung der Stras-se durch Tram und motorisierte Fahrzeuge sowie einen Fussgängerweg über die Bondelistrasse geben. Zudem wollen die Verantwortlichen an der Haltestelle Sandrain eine Wendeschlaufe erstellen und die für eine spätere Überbauung vorgesehene Morillonmatte an die Strasse anbinden. An der Informationsveranstaltung stiessen diese Ideen nicht nur auf Gegenliebe. Bedenken äusserte das Plenum beispielsweise dahingehend, ob sich eine Verbesserung des Verkehrsflusses einstellt und ob der Verkehr über die Kirchstrasse zunehmen wird. Auch die Frage nach der Sicherheit für Kinder und ältere Menschen in der Nähe des Schöneggparks lag im Raum, denn bereits heute sei dieser Streckenteil stark und manchmal auch schnell befahren. 

Ein Projekt mit Zukunft

Die Beantwortung dieser und anderer Fragen durch Experten zeigte dann allerdings, dass auch sie sich bereits im Vorfeld über ähnliche oder gleiche Problemstellungen Gedanken gemacht hatten: So konnte zwar niemand abstreiten, dass der Verkehr in den letzten Jahren zugenommen hat, doch dank intelligenter Ampelsteuerung und Verkehrsfluss-
planung soll der Fahrzeugstrom künftig besser lenkbar sein und damit mehr Fahrzeuge aufnehmen können. Auch das Aufkommen in den Quartieren auf Könizerseite werde mit dem neuen Projekt nicht zunehmen, wie Baudirektor Christian Burren festhielt: «Der Hauptverkehr fliesst nach wie vor aus dem Gürbe- und Aaretal in Richtung Bern, das wird auch nach Bauende nicht anders sein.» Burren betonte denn auch die positiv ins Gewicht fallenden Auswirkugen der Neugestaltung. Nebst den Velowegen sind dies auch die für Ende 2027 geplante Verlängerung der Tramlinie bis nach Kleinwabern. Denn mit dieser sind die Pendlerinnen und Pendler über die BLS-Linie an den Berner Nahverkehr angebunden, womit sich der Autoverkehr reduziert. Und dank der Wendeschlaufe kann der Betrieb etwa bei einem Unfall auf der Höhe Gurtenbahn weitergeführt werden. Vorteile sieht auch die Berner Tiefbaudirektorin Marieke Kruit: «Mit der Sanierung entflechten wir das Velo vom Verkehr und stärken zudem die öffentlichen Transportmittel.» Weiter erfreulich seien die behindertengerechten Haltestellen. Wichtig sei aber, dass man auch im Bereich der Klimaanpassungen möglichst gute Lösungen finde: Unter anderem deshalb wollen die Verantwortlichen rund 60 Bäume pflanzen und die Grünstreifen sollen Wasser speichern. Und auch die Strassensicherheit bleibt gewährleistet: Denn die maximale Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern wird vom im Mischverkehr geführten Tram praktisch nie erreicht, was eine regulierende Funktion auf andere Teilnehmer hat. Verworfen wurde hingegen eine Verbindung mit der Tramlinie drei. Diese würde Kosten von rund 15 Millionen Franken verursachen und zudem das aktuelle Konzept regelrecht über den Haufen werfen, da dieses nur für eine Linie geplant ist.

Öffentliche Mitwirkung

Auch wenn die Planer nicht ganz alle Wünsche umgesetzt haben, brachten sie mit ihrem Vorschlag doch viele Ansprüche auf der begrenzten Verkehrsfläche unter. Was die Bevölkerung davon hält, wird sich nun zeigen – begann mit dem Anlass doch das Mitwirkungsverfahren. Wer ihn verpasste, kann nun die Pläne auf der Gemeindeverwaltung Köniz sowie dem Bauinspektorat Bern einsehen. Wortmeldungen, Anregungen und Vorbehalte können alle Interessierten auf dem entsprechenden Onlinetool einschreiben.

INFO:
www.seftigenstrasse.be/mitwirkung

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