«Mein Grundlevel an Energie ist sehr hoch»

«Mein Grundlevel an Energie ist sehr hoch»

Exzellent organisiert und effizient managt die vielseitige Zeitgenossin ihr Leben als Exportleiterin der Grünig-Interscreen AG in Schwarzenburg und als leidenschaftliche Schauspielerin. Bis vor einigen Tagen trat sie in «Zwei Mal Hohler» im Theater Matte auf.

Die «Gässli-Musig», ein Bläser-Quintett, zu dem Beat Nydegger, Ueli Burri, Hans Wasem, Hans Zbinden und Ruedi Hirschi gehörten, spielte anno 1997 / 1998 gelegentlich an Geburtstagsfesten, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen auf. Schon längere Zeit träumten die 5 von der Gründung einer Blaskapelle. Die Stilrichtung war von Beginn an klar: böhmische und mährische Musik, denn an die haben sie ihr Herz verloren. Diese beiden Untergruppen der Blasmusik ähneln sich sehr. Gespielt werden verschiedene Polkas, Märsche und Walzer, wobei die böhmische Musik eher langsam und gefühlvoll und die mährische eher schnell und betont erklingt. Um diesen Musikstil zu spielen, bedarf es einer Idealbesetzung mit verschiedenen Blasinstrumente wie Klarinette, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Posaune, Tuba sowie Schlagzeug. Recht schnell fanden sich begeisterte Musikantinnen und Musikanten und die Formation wuchs auf 12 Personen an. Unter der musikalischen Leitung von Beat Nydegger fand am 12. Juli 1999 die erste Probe statt. Der Kapellmeister war etliche Jahre als Trompeter Mitglied der bekannten «Chisetaler Blaskapelle» und mit dem Musikstil bestens vertraut. Was die «Sense Musikante» zudem auszeichnet, ist die lockere Unterhaltungsmusik, mit der sie ihr Publikum nebst dem Böhmischen und Mährischen begeistern.
Langjährige Treue
Die Namensfindung für die neue Formation gestaltete sich nicht ganz einfach, denn Ideen und Vorschläge gab es reichlich. «Fast alle heissen irgendetwas mit ‹taler›, somit hätte man eigentlich ‹Sensetaler› wählen können; entschieden hat man sich aber für ‹Sense Musikante›. Dies aufgrund der Tatsache, dass die Mitglieder vorwiegend im Einzugsgebiet der Sense wohnen», erzählt Barbara Geissbühler, Klarinettistin und zuständig für die Werbung. Einige spielen noch in einer Musikgesellschaft oder in anderen Formationen. So spielte auch Barbara Geissbühler in der Musikgesellschaft Überstorf mit und wurde an einem jährlich stattfindenden Freundschaftstreffen der Gesellschaften Schwarzenburg, Albligen, Heitenried und Überstorf auf die «Sense Musikante» aufmerksam. Im Laufe der Jahre haben sich Musik und Menschen stetig weiterentwickelt. Die Truppe besteht heute aus 17 Talentierten, die auf einem sehr guten Niveau spielen und es verstehen, sich so in die Musik hineinzuversetzen, ja sie zu durchleben, dass diese gefühlvoll rüberkommt. 9 Mitglieder sind bereits seit der Gründung dabei. Dementsprechend steht das Durchschnittsalter bei 55,2 Jahren. Für jungen Nachwuchs ist man mehr als offen, werden doch demnächst aus diversen Gründen ein paar Stühle neu besetzt werden müssen. Geprobt wird normalerweise jeden zweiten Montag in Albligen. Weitere Infos über die Formation kann man auch auf ihrer Webseite www.sensemusikante.ch finden.

Endlich ein eigener Tonträger
Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad folgten Auftritte in der ganzen Schweiz und in Deutschland. In TV-Sendungen wie «Musig-Stubete» auf Tele Bärn, «PotzMusig» auf SRF oder «Volksmusik zu Gast in Brig» auf TV Oberwallis durften sie ihre musikalische Leidenschaft unter Beweis stellen.
Leidenschaftlich gerne steht Hanny Gerber nicht nur auf der Bühne, sondern arbeitet auch für den Hersteller von Maschinen für die Siebdruckvorstufe. Sprachlich und organisatorisch äusserst talentiert, fühlt sie sich im internationalen Handel sehr wohl. Seit 1999 ist sie im Teilpensum (heute 80%) angestellt. Gegenseitiges Vertrauen und Entgegenkommen ermöglichen ihr das Festigen ihres zweiten Standbeines, auf das sie rein zufällig während eines Besuchs bei der Mütterberatung stiess. «Ich stöberte in einer Broschüre der Volkshochschule und blieb beim Kurs mit Peter Leu, einem professionellen Theater-Regisseur, hängen und entschied spontan, mich anzumelden», erzählt sie begeistert. Damals «rutschte» sie zufällig in den Vorstand der «Freilichtbühne Schwarzenburg» (heute «Bühne Schwarzenburg» nach der Fusion der Freilichtbühne mit der «Junkere Bühni») und sah sich eher hinter der Bühne als als Mitglied im Produktionsteam. Sogleich vom Theatervirus gepackt, engagierte sie sich in der Produktionsleitung und erlernte das Handwerk Schauspiel berufsbegleitend an der Berner Schauspielschule und in Kursen von diversen Theaterprofis wie Peter Leu, Renate Adam, Oliver Stein und Gaby Raabe. Leu fand sowieso, dass sie eigentlich spielen sollte und so führte eins zum anderen.

Immer wieder Lust auf Neues
Improvisationstheater, Komödien, Kriminalstücke und Psychodramas – Hanny Gerber ist facettenreich und stellte bereits in zahlreichen Engagements ihr Können als Schauspielerin unter Beweis. Dank ihrer Lebendigkeit und Spielfreude mit totalem Fokus auf die Rolle spielt sie jeden Charakter authentisch. «Jede Vorstellung ist anders und das Ziel ist, jeden Abend neu in der Figur zu hören, zu erleben und zu sprechen», erklärt die 60-Jährige. «Ich liebe Herausforderungen, bin immer auf der Suche nach dieser bestimmten Magie, versuche immer das Optimum herauszuholen und bin eigentlich nie ganz zufrieden.» Sie arbeitet oft und gut mit Profis zusammen. Sich selbst mag sie aber nicht als solchen bezeichnen, obwohl sie über ein immenses Talent und eine solide Ausbildung verfügt und regelmässig unter Vertrag genommen wird. Als Gründungsmitglied des «Okay Theaters» spielte und produzierte sie während 8 Jahren erfolgreiches Tournee-Theater in der Deutschschweiz. Das Einfraustück «Shirley Valentine» wurde an den Theatertagen in Aarau mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und ist eine ihrer Lieblingsrollen. 2012, 2016 und 2018 gehörte sie zum Schauspielerensemble des Freilichttheaters auf dem Gurten und bereits zum dritten Mal engagierte sie das Theater Matte.

Perfekte Balance
«Man muss immer im Moment sein», sagt Gerber überzeugt. Täglich oder auch mal am Wochenende geht sie ihrer Arbeit als Exportleiterin nach, fährt über die Mittagszeit von Schwarzenburg nach Heitenried, geniesst 45 Minuten absolute Ruhe ohne TV, Radio und soziale Medien und fährt in der freien Zeit zur Theaterprobe oder lernt und übt zu Hause. Mit regelmässigem Fitnesstraining und Joggen (perfekt, um gleichzeitig Text zu lernen oder die Gedanken laufen zu lassen) unterstützt sie ihre gute körperliche Verfassung – eine Voraussetzung, um auf der Bühne nicht ausser Atem zu kommen.

Ihr Tagesablauf ist straff organisiert. «Ich habe aber durchaus auch ruhige Zeiten, nicht nur, wenn ich schlafe», meint sie lachend. Die Perfektionistin entspannt sich beim Lesen, Konfi­türe kochen, Gemüse einmachen und Liköre ansetzen. Früchte und Gemüse stammen aus eigenem Anbau, um den sich ihr Mann kümmert. Teamarbeit, Verständnis und Flexibilität seien sowohl im Beruf, in Theaterprojekten als auch in der Familie enorm wichtig, wie Hanny Gerber sagt, und sie schätze es als Privileg, dass die Menschen in ihrem Umfeld dies genauso sehen würden.

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