Mit Schub den Berg hinauf

Mit Schub den Berg hinauf

Mountainbikes mit Akku sind doch nur etwas für Faule. Für solche, die zu unsportlich sind, um es von alleine bis zum Gipfel zu schaffen. Diese Ansicht hält sich hartnäckig. Abgesehen davon, dass weniger trainierte Fahrer vom Antrieb profitieren, eröffnet das E-Mountainbike auch für geübte und passionierte Fahrer Möglichkeiten.

Noch vor ein paar Jahren fiel man mit dem E-Bike auf. Mittlerweile hat sich das Rad mit Antrieb im Alltag vieler Menschen als Fortbewegungsmittel etabliert. Heute polarisieren E-Bikes nicht mehr – im Gegensatz zu E-Mountainbikes, die in MTB-Kreisen nach wie vor für rote Köpfe sorgen. Beim Mountainbiken gehe es um die Natur, darum, den Gipfel zu bezwingen. Und darum, sich nach (!) dem Kraftakt mit einem Adrenalin-Kick den Berg hinab zu belohnen. Dies eines der Argumente, welche die Gegner ins Feld führen. Ein anderes: E-Mountainbiker tragen zu weiteren Konflikten bei in einem Umfeld, das nicht gerade unbelastet ist; jenem der Mountainbiker und Spaziergängern/Wanderern.
Verkaufszahlen gehen in eine andere Richtung. Glaubt man Fachzeitschriften und verschiedenen Websites, startet das E-Mountainbike durch. Diesen Trend beobachtet auch das Fachgeschäft «Koller Velo», das sich unter anderem auf E-MTBs spezialisiert hat. Seit ein, zwei Jahren steige die Nachfrage, heisst es von Seiten des Fachhändlers aus Wabern. Mit dem E-Mountainbike wurde ein Markt für Fahrerinnen und Fahrer geschaffen, bei denen die körperliche Leistung nicht primär im Vordergrund steht, sondern die Freude an der Bewegung in der Natur. «Für Mountainbikes mit Antrieb interessieren sich sowohl passionierte Fahrer als auch Anfänger. Für diese bietet das Rad eine ideale Möglichkeit, den Mountainbike-Sport erst einmal besser kennenzulernen», sagt Anton Koller. «Natürlich kann man sich aber auch mit einem E-MTB auspowern und an seine Grenzen kommen»,
verdeutlicht er.

Mehr Freiheit mit Pedelecs
Wie bei den E-Bikes unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Arten von E-Mountainbikes: Pedelecs und «Übrige Motorfahrräder». Bei Ersteren reicht die Tretunterstützung bis zu 25 km/h, Letztere kommen auf bis zu 45 km/h. Pedelecs gehören zur gleichen Kategorie wie Velos ohne Antrieb: Sie brauchen kein Kontrollschild, keinen Führerschein und – nicht unwichtig für Mountainbiker – das Befahren von Wanderwegen und Trails ist gestattet. Im Gegensatz zu der schnelleren Version. Für E-Mountainbikes mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h ist ein Kontrollschild erforderlich und der Führerschein Pflicht. Die Nutzung von solchen E-Mountainbikes ist auf Wanderwegen nicht erlaubt.

Einsteigern werden Hardtails empfohlen. Diese Räder sind nur vorne gefedert und ab zirka 2900 Franken erhältlich. Vollgefederte Räder sind schwerer und teurer. Ihre Stärke liegt vor allem im unebenen Gelände, da sie dieses durch die verstärkte Federung ausgleichen, sodass der Radfahrer weniger Kraft braucht. Dieser Punkt ist bei der «E»-Version daher vernachlässigbar. Diese Velos sind ungefähr ab 4400 Franken erhältlich.

Die richtige Wahl
Die Reichweite hängt stark von der gewählten Unterstützung ab. Sie kann bis etwa 70 km reichen, bei einer reinen Bergfahrt wird die Unterstützung deutlich kürzer sein. Um sich im Produkte-Dschungel zurechtzufinden, sollte man sich überlegen, wie und wann das E-Mountainbike zum Einsatz kommen soll. Für mehr Klarheit sind eine gute Beratung und Probefahrten daher unerlässlich. Und: Was bei Velos ohne Antrieb gilt, gilt erst recht für E-Mountainbikes. Wer sein Rad nicht beherrscht, hat im Gelände nichts verloren (siehe Kasten).

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