Vor der Jahrtausendwende kannte man Pick-ups vorwiegend aus amerikanischen Filmen. Mittlerweile gehört dieser Fahrzeugtyp auf Schweizer Strassen ebenfalls zum Alltag. Das hat seinen Grund: Ein Pick-up ist ein praktisches Alltagsfahrzeug, das mit seiner Ladefläche genug Stauvolumen für Arbeitsgeräte verschiedenster Art, gleichzeitig aber auch die Vorzüge eines Wagens der Mittelklasse bietet.
Nissan baut seit 80 Jahren solche Fahrzeuge. Mit dem neuen Navara läuft die mittlerweile zwölfte Modellgeneration von Pick-ups vom Band. Gemäss Nissan ist es eine Kombination, die neue Massstäbe in der Klasse der Ein-Tonnen-Pick-ups setzt: Technische Innovationen und modernes Design treffen auf Robustheit, kräftige, sparsame Motoren sowie hervorragende Nutz- und Anhängelasten. Zu seinen Stärken gehören ausserdem niedrige Unterhaltskosten sowie gemäss Hersteller ein grosses Zubehör-Programm. Hinzu kommen eine Fünf-Jahres- oder 160’000-Kilometer-Herstellergarantie.
Das wuchtige, aber gleichzeitig dynamisch wirkende Erscheinungsbild entsteht durch sich abwechselnde konvexe und konkave Oberflächen. Typisch sind das «V» im Kühlergrill und das bumerangförmige LED-Tageslicht. Zu einem richtigen Pick-up gehören natürlich seitliche Trittbretter, die angesichts der Höhe der Fahrgastzelle auch als bequeme Einstiegshilfe dienen.
Der Nissan Navara ist mit einem 2,3-Liter-Dieselmotor ausgerüstet. Der Vierzylinder ist in zwei Leistungsstufen erhältlich, einmal mit 160 Pferdestärken, einmal mit 190 PS. Der uns von der Marag Garagen AG in Toffen zur Verfügung gestellte Nissan Navara Double Cab (Doppelkabine) 4×4 verfügt über den stärkeren Motor mit Twin-Turboaufladung. Die Kraftübertragung übernimmt eine Siebenstufen-Automatik. Erhältlich ist aber auch ein Sechsgang-Schaltgetriebe.
Lange stand bei Pick-ups der Nutzen im Vordergrund. Der Komfort für Fahrer und Mitfahrende kam an zweiter Stelle. Das ist nicht mehr so. Das Cockpit unterscheidet sich kaum mehr vom Interieur eines Mittelklassewagens. Komfort wird klar und deutlich grossgeschrieben. Das Augenmerk gilt auch der Geräumigkeit und Funktionalität. Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. So unterstützen ergonomisch gestaltete Vordersitze die natürliche Form der Wirbelsäule und vermindern damit das Ermüden. Auch die Sitze in Reihe zwei sind auf bestmöglichen Komfort ausgelegt. Zu den neuen Annehmlichkeiten gehört zudem eine Belüftung für die zweite Reihe.
Bei dieser Ausstattung wird deutlich, dass die Fahrt im Navara sehr komfortabel ist. Sowohl auf Strassen wie auch über Feld- und Waldwege zeigt er sich äusserst kultiviert und gutmütig. Das hängt mit der Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern zusammen. Sie verbessert den Fahrkomfort deutlich. Der Motor ist ausreichend stark und schlägt sich gut im Strassenverkehr. Das Auto liegt gut auf der Strasse und lässt sich leichter fahren als angesichts der Grösse vermutet. Das liegt einerseits an dem elektronisch geregelten Sperrdifferenzial (eLSD). Dieses System nutzt Bremssensoren, die die Radgeschwindigkeiten permanent abgleichen. Sobald ein Rad schneller als ein anderes dreht, erfolgt ein sanft dosierter Bremsimplus auf das schneller drehende Rad. Der Effekt: eine verbesserte Spurtreue auf schlechten Pisten und rutschigen Fahrbahnen. Das erhöht die aktive Sicherheit des Fahrzeugs merklich. Zur ruhigen Fahrweise tragen andererseits auch weitere Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme bei. Dazu gehören etwa ein zuschaltbarer Allradantrieb, ein Bergan- und Bergabfahrassistent sowie ein autonomes Notbremssystem. Der «Around View Monitor» zeigt das Fahrzeug aus der Vogelperspektive und ermöglich eine 360-Grad-Rundumsicht. Dank dieser Ausstattung kann der Navara als Arbeitstier auch tüchtig beladen werden. Die Nutzlast beträgt eine Tonne, die Anhängelast 3,5 Tonnen.
Das Fazit: Der Navara bleibt vom Charakter her zwar klar ein Nutzfahrzeug. Aber der Pick-up hat Stil. Und das bei einem durchaus fairen Preis: Erhältlich ist das Modell bereits ab knapp 29’000 Franken. Das Testfahrzeug mit Doppelkabine und Automatikgetriebe sowie Differentialsperre und Anhängerkupplung kostet rund 48’000 Franken.