Es war frisch an diesem frühen Samstagmorgen, als sich über
40 Mitglieder des Jäger- und des Fischereivereins in der Ringgenmatt versammelten. Vom wolkenlosen Himmel lachte die Sonne und trug so zur guten Laune aller bei. Christoph Küng, Präsident des Jägervereins, orientierte kurz über den Ablauf des Vormittags. Andreas Simon, Präsident des Fischereivereins, teilte dann die Anwesenden in Gruppen zu je vier bis sechs Männer auf. Jede Gruppe erhielt einen Teilabschnitt des Dorfbaches. Dieses Jahr ging es über die gesamte Strecke von der Quelle (ab Gemeindegrenze) bis zur Einmündung ins Schwarzwasser in der Steiglenau, mit zum Teil anspruchsvoller Zugänglichkeit.
Eigentlich plante die Tiefbaukommission, anlässlich des Umwelttages im Oktober, die Dorfbachputzete zusammen mit
der Senseputzete durchzuführen. «Doch kein Jäger hätte sich dann freiwillig gemeldet», schmunzelte Christoph Küng. Schliesslich ist der Oktober Saisonhöhepunkt. So wurde die Dorfbachputzete in den Frühling verschoben. Auch gut, wenn die Natur gerade wieder erwacht.
«Die Fischer kennen das Prozedere bereits seit Jahren», ergänzte Andreas Simon. Allerdings haben sie «nur» den Bach im Dorf selbst (Flüehli bis Ringgenmatt) von den Zivilisationsrückständen gereinigt. In den ersten Jahren wurden Motorsägen und Fahrräder aus dem Bach geholt. Inzwischen hat die Menge dank der regelmässigen «Putzete» abgenommen, doch es sei immer noch unglaublich, ja beschämend, was Leute «einfach so» im und am Bach entsorgen. Die Schuttmulde füllte sich rasch.
Neben Plastik (auch viel Silofolie), Papier (mit Zigarettenschachteln), PET-Flaschen und Hausmüll (mit Alu-Dosen) wurden unter anderem ein Gartentor sowie Gartenschläuche, Stacheldraht, Holzbretter, Autoreifen und -felgen gefunden. «Nur totes Holz gehört zusätzlich in ein natürliches Wasser», erklärte Christoph Küng. Damit sind, neben dem normal mitgeschwemmten Holz, Bäume gemeint, die umgedreht in Bach und Fluss gesteckt werden. Das dann herausragende Wurzelwerk bietet Bienen und anderen Insekten ideale Unterschlupf- und Ansiedlungsmöglichkeiten.
Im Dorf selbst findet man den meisten Abfall zwischen Coop und Ringgenmatt. Ab Ringgenmatt auch grössere Dinge, die mit wechselndem Wasserstand mitgeschwemmt werden.
Die Zusammenarbeit von Jägern und Fischern ist nicht ungewöhnlich. Sie bringen der Natur und den Tieren die gleiche Gesinnung und die gleiche Wertschätzung entgegen. Es gibt auch Helfer, die Mitglied in beiden Vereinen sind, die Übrigen lernten sich heute besser kennen. Als Gemeindevertreter dankte Andreas Wüthrich (Tiefbau- und Umweltkommission), der auch fleissig mitgesammelt hatte, den Fischern und Jägern für ihren grossen Einsatz.
Alain war mit 15 Jahren der jüngste freiwillige Helfer. Er holte im Flüehli eine Autofelge aus dem Bach. «Es gehört für mich einfach dazu, dass wir Sorge zum Bach tragen», meinte er bestimmt. Es wäre schön, wenn sich noch andere an dieser Einstellung ein Beispiel nehmen würden.