Die Pfadi bietet einzigartige Möglichkeiten, den Austausch über die Kantons- und Landesgrenzen hinweg mit Pfadis aus aller Welt zu pflegen und damit den persönlichen Horizont zu erweitern. Internationale Kontakte und Erlebnisse sind primär für die Pios und Rover vorgesehen, so unter anderem mit einem Besuch der Welt-Pfadizentren an internationalen Lagern (Jamboree, Rover-Moot) sowie bei Pfadi-Aktivitäten im Ausland (z. B. der Explorer Belt). Seit 1963 erlebten immer wieder Falkensteiner/-innen eindrückliche Weltpfadfinderlager, so in Griechenland, Australien, Südkorea, England, Schweden und Japan. Zweimal nahm ein ganzer Könizer Pfaditrupp an einem Jamboree in Norwegen und in den Niederlanden teil.
Pfadi rund um die Welt
Um die Pfadi-Idee laufend weiterzuentwickeln, gibt es zwei Weltverbände, die World Organization of the Scout Movement (WOSM) und die World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS). WOSM wurde bereits 1920 gegründet, heute sind dort 170 Länder Mitglieder, WAGGGS entstand 1929 und hat heute Mitglieder in 150 Ländern. Die Pfadibewegung Schweiz ist Mitglied von beiden Weltverbänden.
Das internationale Pfadfinderzentrum Kandersteg (KISC)
Am ersten World Scout Jamboree 1920 in London sah Pfadigründer Baden-Powell (BiPi) den grossen Erfolg der Pfadfinderbewegung. Es entstand der Wunsch nach einem permanenten internationalen Treffpunkt, an dem sich Pfadi aus aller Welt treffen können. In Kandersteg entdeckte 1921 Walther von Bonstetten, der Mitbegründer des Schweizerischen Pfadfinderbunds, ein leerstehendes Chalet, welches von 1908 bis 1913 als Arbeiterhaus bei den Bauarbeiten des Lötschbergtunnels diente. Er schrieb BiPi, was er gefunden hatte. Die Antwort war positiv, so dass 1923 die «Scouts International Home Association» gegründet wurde, die das Kandersteg International Scout Center (KISC), das Weltzentrum der WOSM, betreibt. Das KISC bietet im Sommer einen Zeltplatz sowie ganzjährig ein grosses Chalet und einen alten Turm mit Nebengebäuden als Übernachtungsmöglichkeiten. Vor 15 Jahren wurde die «Kander Lodge» eröffnet. Das Gebäude diente während der Bauzeit des Lötschberg-Basistunnels in Mitholz als Baubüro und Ausstellungsraum. Im Herbst 2008 wurde das Gebäude nach Kandersteg transportiert und umgebaut. Jedes Jahr reisen Freiwillige aus der ganzen Welt an, um ihre Zeit für drei Monate bis zu drei Jahren, ihre Energie und ihr Engagement für die Weltpfadibewegung zu investieren. Seit 2019 ist der Engländer Jack Higgins KISC-Direktor, von 1984 bis 1992 war es der Berner Marc Lombard («Strübi»).Zusammen mit dem Zeltplatz für 1’500 Personen, den rund 400 Betten in fünf Gebäuden und einem Verpflegungsbetrieb bietet das Zentrum das ganze Jahr über die besten Voraussetzungen für einmalige Erlebnisse der inländischen und internationalen Gäste.
Dass Jubiläum «100 Jahre KISC» wird das ganze Jahr 2023 hindurch gefeiert, so dass jeder Gast, der das Pfadfinderzentrum in diesem Jahr besucht, weiss, dass es ein besonderes Jahr ist. Zu den Feierlichkeiten gehören die offizielle Eröffnung des Jahres, an Pfingsten ein Anlass für die Mitglieder der KISC-Vereinigung, das Kander-100-Jamboree im Sommer, ein Treffen ehemaliger Mitarbeitender und eine Veranstaltung zum Abschluss des Jahres.
«Our Chalet in Adelboden»
Das Internationale Pfadfinderinnenzentrum «Our Chalet» in Adelboden wurde von Olave Baden-Powell, der Gattin des Pfadigründers, 1932 persönlich eingeweiht. Es ist das älteste der vier Weltzentren der Pfadfinderinnen; die andern gibt es in Mexiko (seit 1957), Indien (1966) und England (1991). Das Our Chalet hat 92 Betten in 23 Schlafräumen. Das angebotene Programm ist vielfältig und mit demjenigen des KISC vergleichbar. MUS
