Noch vor der offiziellen Eröffnung des «Swiss Bike Park» in Oberried stand die brandneue Pumptrack-Bahn am 18./19. Oktober im Fokus der Radsportwelt. Am Freitag bot sich noch nicht qualifizierten Fahrerinnen und Fahrern eine letzte Chance, sich einen Startplatz für den WM-Final vom Samstag zu sichern. Die 21-jährige Wattenwilerin Christa von Niederhäusern gewann letztes Jahr an der WM-Premiere in Arkansas (USA) Gold. Sie strebte an den dieses Jahr erstmals durch den Radsportweltverband UCI (Union Cycliste International) ausgerichteten Welttitelrennen die Titelverteidigung an und damit die Aussicht, sich erstmals in das prestigeträchtige UCI-Regenbogentrikot einkleiden zu lassen. Titelverteidiger bei den Männern war der Winterthurer David Graf. Er verpasste am Samstag jedoch den Einzug in die Top 8.
Rund 4300 Zuschauer kamen am regnerischen Finaltag in den Genuss von attraktiven und spannenden Läufen auf dem 300 Meter langen, mit Wellen, Mulden und mit bis zu 1,6 Meter hohen Steilkurven geteerten Parcours. Eindrücklich, wie die Athleten mit ihren BMX- und MTB-Rädern allein durch Gewichtsverlagerung und ohne Pedaltritte ihren Speed in der Bahn generierten. Das Publikum ging begeistert mit, unterstützte das internationale Fahrerfeld mit sportlichen Anfeuerungsrufen und sorgte für ein tolles Ambiente.
Im Final der Frauen musste sich die aus Rapperswil/BE stammende Nadine Aeberhard der gleichaltrigen 17-jährigen Amerikanerin Payton Ridenour um den Hauch von 9 Hundertstelsekunden geschlagen geben. «Die Bahn hat sich megacool angefühlt. Die meisten Pumptracks, auf denen ich bislang gefahren bin, waren kürzer und flacher als hier. Deshalb ging es allmählich an die Substanz. Letztlich ist es aber für alle Konkurrenten gleich. Für mich ist es die richtige Medaille», sagte sie überglücklich. Christa von Niederhäusern gelang im Halbfinal kein optimaler Lauf, was ihr «nur» den kleinen Final und damit Bronze eintrug. Mit 31,79 Sekunden realisierte sie zudem die beste Laufzeit des Tages bei den Frauen. Bei den Männern gewann der Westschweizer Tristan Borel Silber hinter dem von Lauf zu Lauf immer stärker fahrenden Amerikaner Tommy Zula. Bronze ging an den Franzosen Eddy Clerte.
Am Montag, 21. Oktober, folgte die offizielle Eröffnung des «Swiss Bike Park» mit rund 350 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Sport. Auf rund 30’000 m² bietet der Bike Park Jump-Lines, Drops, Treppen, Pumptracks und ein Velodrom für Velofahrer aller Stärkeklassen und eignet sich damit sowohl für Familien als auch den Breiten- und den Spitzensport. Bis im Jahr 2021 soll auf einer Fläche von 2000 m² zusätzlich ein Gebäude mit Diagnostik-Center, Velo-Werkstätten, Seminarräumen, Garderoben und Duschen sowie einem Bistro entstehen.