Wer regelmässig das Fahrrad für unterschiedliche Routen nutzt, wird wohl bisher auf den Velostadtplan in Papierform oder auf «google maps» zurückgegriffen haben. Leider sind die Angaben bei letzterer Möglichkeit nicht immer zuverlässig. Die Fahrzeit und die angegebenen Strecken können abweichen. Und wer mit dem E-Bike unterwegs ist, musste bisher schätzen, wie lange er für einen bestimmten Abschnitt benötigt. Ein neuer Routenplaner schafft nun Abhilfe.
Papierform ist Vergangenheit
veloroutenplaner.ch wurde von
Pro Velo Bern in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern erstellt. Der internetbasierte Planer ersetzt den gemäss «Pro Velo Bern» «in die Jahre gekommenen» Velostadtplan in Papierform. Gegenüber ihrer Vorgängerin punktet die virtuelle Version gleich mehrfach. Der Planer findet den gemütlichsten oder schnellsten Weg vom gewünschten Start- zum Zielort oder die beste Route fürs E-Bike. Ein weiterer Vorteil: Die Applikation berücksichtigt verschiedene Eigenschaften von Strassenabschnitten sowie Höhenunterschiede.
Lieber schnell oder gemütlich?
«Drei unterschiedliche Profile wurden definiert», schreibt Pro Velo Bern: «‹Schnell› zeigt die direkteste Route an und führt manchmal auch über grössere Strassen – ‹Ruhig› führt Velofahrende gemütlich und möglichst über Quartierstrassen zum Ziel – ‹E-Bike› wählt wie das schnelle Profil den direktesten Weg, berücksichtigt aber die Höhe weniger stark als das Velo-Profil.» Im Selbsttest von Liebefeld nach Bern stellt sich heraus, dass es eine kürzere Route gibt als jene, die bisher befahren wurde. Sie ist einige hundert Meter kürzer, die Zeitersparnis indes gering. Es handelt sich gemäss Applikation um ein paar Minuten. Nicht berücksichtigt wurden jedoch Verkehrshindernisse wie Ampeln oder Barrieren. Diese machen die eingesparte Zeit wieder zunichte. Bei mehreren Varianten rund um Köniz und nach Bern sind die komfortable und die schnellste Strecke identisch. Die Anwendung eignet sich daher insbesondere für Ausflüge, die aufs Land führen, da es dort weniger Hindernisse gibt und die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass man über weniger befahrene Wege ebenso ans Ziel kommt wie entlang von stark frequentierten Strassen. Ein Beispiel ist die Strecke von Liebefeld nach Gasel: Während die direkte Route über die vielbefahrene Schwarzenburgstrasse führt, erreicht man mit der Auswahl «ruhig» Gasel via Schliern entlang von Wiesen und Bauernhäusern.