Bereits im Oktober des letzten Jahres wurde der neue Peugeot 108 in dieser Zeitung vorgestellt. Damals verfügte das Testmodell über einen 1,2-Liter-Motor mit manuellem Schaltgetriebe. Das nun von der Bahnhofgarage in Gasel zur Verfügung gestellte Modell ist mit einem 1-Liter-Motor (68 PS) ausgestattet. Und womit bitte soll das Rennsportgefühl geweckt werden, fragen Sie sich vielleicht…? Nun, das hängt mit dem automatisierten Schaltgetriebe zusammen, das in diesem Auto zur Anwendung kommt. Diese Getriebeart wird auch im Rennsport verwendet. Es handelt sich bei diesem System gemäss Beschreibung des TCS um ein normales Schaltgetriebe mit fünf oder sechs Gängen – im Falle des Peugeot 108 sind es dessen fünf – und einer Reibungskupplung. Nur werden Kupplungsbetätigung und Gangwechsel nicht mehr vom Fahrer, sondern durch elektronisch aktivierte Stell- und Elektromotoren ausgeführt. Die Fahrerin oder der Fahrer gibt also einzig mit dem Schalthebel oder den Schaltwippen am Steuerrad vor, welcher Gang angesagt ist. Im reinen Automatik-Betrieb ist es der Druck aufs Gaspedal. Garagist Max Hänni rühmte diese Schaltart als sehr gelungen, zumal die jüngste Version von Peugeot eine sanftere Gangart garantiere. Grund genug also, das auszutesten.
Kein Sportler, aber gute Werte
Der 1,0-VTI-Liter-Motor entfesselt bis zu 68 PS. Er ist damit definitiv kein Sportler. Der Motor hat trotzdem Zug, vor allem in den unteren Gängen. Wer aber diese sportliche Fahrweise bevorzugt, der wird mit Geruckel und Gezuckel «abgestraft». Das automatisierte Schaltgetriebe verlangt nämlich ein wenig Gespür im Fuss. Eine etwas sanftere Fahrweise erhöht den Komfort im Fahrzeug erheblich. Wer gerne manuell herauf- und herunterschaltet, kann dies mittels Schalthebel bei der Mittelkonsole oder über die seitlich angebrachten Wippen am Steuerrad machen. Vor allem abwärtsfahrend war deshalb die manuelle die bevorzugte Schaltung. Das Automatikgetriebe schaltet nämlich schnell in tiefere Gänge, was das Fahrzeug zuweilen schneller abbremst. Ein Nachteil, wenn diese Fahrenergie auf darauf folgenden Geraden in der Ebene fehlt. So steigt der Energie- beziehungsweise Benzinverbrauch natürlich. Der liegt laut Werksangaben bei 4,2 Litern auf 100 Kilometer. Während den Testfahrten wurden immerhin 4,8 Liter erreicht, ein insgesamt guter Wert.
Der Fahrkomfort des 108er ist insgesamt sehr gut. Die Lenkung ist butterweich und die Strassenlage des kleinen Flitzers kann sich sehen lassen. Gefallen hat besonders seine Wendigkeit, wie gemacht für enge Strassenverhältnisse, wie sie oft in älteren Stadt- oder Dorfteilen anzutreffen sind.
Nicht vergessen werden darf, dass der 108er innen wie aussen gut ankommt. Vor allem die Frontpartie mit dem bulligen Kühlergrill und den geschwungenen Scheinwerfern und den LED-Tageslichtern verleiht ihm ein pfiffiges Äusseres. Der Innenraum ist chic und auch ein wenig verspielt, aber dennoch funktional und übersichtlich gestaltet. Das Platzangebot ist für Fahrer wie Beifahrer gut. Auf der Rückbank ist und bleibt der Platz knapp bemessen. Der Kofferraum ist mit 196 Litern ebenfalls nicht gross, bietet aber ausreichend Platz für etwaiges Handgepäck oder einen Wocheneinkauf.
Multimedial einfach
Über den 7-Zoll-Touchscreen kann der 108er mit der digitalen Welt verbunden werden. Auch das Koppeln des Telefons funktioniert kinderleicht über den Touchscreen. Bei dieser Ausführung ist auch eine Rückfahrtkamera enthalten, deren Bilder ebenfalls auf dem Touchscreen gezeigt werden. So sind das Parkieren und das Herausfahren aus einer Parklücke absolut kein Problem mehr. Was aber besonders gefällt und wohl für sämtliche 108-Modellvarianten zutrifft: die solide Verarbeitung des Fahrzeugs.
Erhältlich ist der Peugeot als Benziner, wahlweise mit einem 1,0-Liter-Motor mit 68 PS und einem 1,2-Liter-Motor mit 82 PS sowie mit fünf oder mit drei Türen. Die Basisvariante ist aktuell bereits unter 10’000 Franken erhältlich. Die von uns getestete Ausführung Allure ETG6 mit fünf Türen kostet
18’600 Franken.