Stimmiger Open-Air-Apéro in freier Natur

Stimmiger Open-Air-Apéro in freier Natur

Erstmals wurde der traditionelle Apéro des Vereins «Tourismus Region Laupen» (TRL) im Maislabyrinth des Steinhofs Ruprecht durchgeführt. Als gewiefter Moderator führte Vereinspräsident Tom Glur durch den bunten Abend mit Risotto, Live-Musik und der Übergabe des Sympathiepreises 2023.

Gleich zu Beginn des Apéros stellt Gastgeber Tom Glur mit dem Bekenntnis zu einem sanften und nachhaltigen Tourismus Laupens Gegenentwurf zum schädlichen Massentourismus vor. Um dieses Ziel zu erreichen, sei überregionale Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wichtiger denn je. Seit 2019 profitiere man beispielsweise vom Internet-Auftritt von «Bern Welcome», das seinerseits werbewirksam mit www.myswitzerland.com verlinkt ist. Nach dem überregionalen Ausblick gilt Glurs Fokus wieder regionalem Schaffen. Bettina Schwab, seit einem Jahr Laupens Gemeindepräsidentin, wird auf die Bühne gebeten und gleich mit einer kniffligen Schätzfrage konfrontiert: «Wie gross ist in den insgesamt 2145 Schweizer Gemeinden der Anteil der weiblichen Gemeindepräsidenten?» Nicht 40 Prozent, wie Schwab schätzt, sondern lediglich 16 Prozent. Laupen als fortschrittliche Gemeinde mit charmanter Gemeindepräsidentin, das kommt beim Publikum gut an. 

Viele anstehende Projekte

Welches sind die Projekte und Herausforderungen, die für Laupen in nächster Zeit anstehen? Die Liste von Bettina Schwab ist lang: ZPP Laupen Süd, Stedtlisanierung, Rückbau des alten Bahnhofareals, Hochwasserschutz, Brückensanierung, Schulraumerweiterung und vieles mehr. Nicht zu vergessen das Jubiläum, das im Jahr 2025 gebührend gefeiert sein will: 1275, also vor 750 Jahren, erteilte König Rudolf I. von Habsburg dem Städtchen am Zusammenfluss von Saane und Sense den so genannten «Freibrief», womit Laupen die gleichen Rechte wie die Stadt Bern erhielt und damit zur Festungs- und Reichsstadt und zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Üechtland aufstieg. Ein Datum, das man mit Fug und Recht als den Beginn des Tourismus in der Region Laupen bezeichnen kann.

Lärmiges Geistervertreiben

Lärmumzüge als Volksbrauch sind über die ganze Erde verbreitet. In Laupen werden in der Silvesternacht beim «Achetringele» – was so viel wie «Herunterschellen» bedeutet – jeweils die bösen Geister des alten Jahres vertrieben. Im Zentrum des Brauchs stehen die Glöggeler, die Blateremandli und die Besenmannen mit ihren wilden Holzmasken. Auf den Schultern führen sie lange Besenstiele mit sich, an deren Ende Wacholderzweige festgebunden sind. Auf dem Läubli- und dem Bärenplatz bilden sie einen Kreis und der Anführer ruft den Silvesterspruch und Neujahrswunsch aus. Die Glöggeler beginnen darauf ihre Glocken und Treicheln zu läuten und unter dröhnendem Lärm senken sich die Besen in die Reihen der Zuschauer. Nach dem Umzug werden die Mädchen im Publikum von den Besenmannen und Blateremandli verfolgt und mit den aufgeblasenen «Söiblatere» traktiert. Die Schläge klingen gewaltig, schmerzen aber kaum. 

Preisträger mit Jubiläum

Dieses Jahr feiert das Achetringele sein 100-jähriges Jubiläum. Kein Wunder also, dass der traditionelle TRL-Sympathiepreis 2023 eng mit dem uralten Brauch verbunden ist. In seiner Laudatio geht Tom Glur ausführlich auf die Verdienste der Sympathiepreisträger Martin Bienz, Silvan Aeschbacher und Renato Chardonnens ein, die sich seit mehr als 10 Jahren mit viel Herzblut für den Fortbestand des Achetringele einsetzen. Seit den 90-er Jahren hatte nämlich das Engagement der Laupener Jugend für den uralten Brauch ebenso abgenommen wie die Unterstützung seitens der Schule und der Lehrpersonen. Der uralte Brauch war im Laufe der Jahre irgendwie aus der Zeit gefallen. Um das unrühmliche Ende zu verhindern, führten die drei Preisträger griffige Neuerungen ein. Erstmals konnten beispielsweise auch Mädchen beim Umzug mitmachen, die Schulen übernahmen offiziell einen Teil der Vorbereitungsarbeiten, Sponsoren wurden gesucht und auch gefunden. Mit nachhaltigem Erfolg: Die Vorbereitungen für das diesjährige Jubiläumsfest sind auf Kurs, schliesslich soll es ein denkwürdiges Fest mit einem speziellen Umzug werden.

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