Stösst das Milizsystem an seine Grenzen?

Stösst das Milizsystem an seine Grenzen?

Gleich fünf Parlamentsmitglieder haben ihren Rücktritt per Ende Jahr bekanntgegeben. Kein Knatsch und schon gar keine Politverdrossenheit. Beat Biedermann (die Mitte), Adrian Burren (SVP), Vanda Descombes (SP), Claudia Cepeda (SP) und Isabelle Feller (Grüne) machen zeitliche Gründe geltend.

Klar, es gibt Unterschiede. Während Beat Biedermann endlich eine lange Reise antreten möchte, kümmert sich Adrian Burren fortan wieder mehr um Familie, Haus und Hof. Vanda Descombes will den Jungen Platz machen und Isabelle Feller doktoriert in Zürich. Doch es ist Claudia Cepeda, die in ihrem Rücktrittsschreiben aufhorchen lässt. Die Fraktionspräsidentin erlitt eine Erschöpfungsdepression. Zwischen Familie, Beruf und Parlament war der zeitliche Aspekt nicht mehr zu stemmen. Köniz hat ein Milizparlament, das sich um so viele Themen kümmert, «dass ich nun weiss, was eine Fleischbremse ist, wie gross ein Basisschulzimmer und ein Fussball sind», fasst Descombes zusammen. Noch etwas kecker sagt es Burren: «Statt mit der Landwirtschaft habe ich mich mit einem ausgabefreudigen Parlament beschäftigt, das mit seinen Tentakeln in jedem Winkel stochert.» So muss sich jede und jeder immer wieder in neue Themen einarbeiten und darüber beraten. Das ist zeitintensiv und sorgt dafür, dass so lange Amtszeiten, wie die rund elf Jahre von Vanda Descombes, immer seltener werden. Doch es ist genau jene erfahrene ehemalige GPK-Präsidentin, welche die Stärken des Könizer Parlaments herausstreicht. Jene des Zusammenseins mit Menschen, die sich alle für das Wohl von Köniz einsetzen wollen. Deshalb meinte sie auch: «Ich werde euch vermissen.» 

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