«…und dä da»

«…und dä da»

Man muss kein Jubiläum feiern, um eine geschichtsträchtige GV abhalten zu können. Man muss auch keine negativen Zahlen ausweisen hierfür. Im Gegenteil. Die Spar+Leihkasse Riggisberg schafft dies mit rundum positiven Zahlen.

Da steht der Vorsitzende der Bankleitung, Daniel Müller, auf einer Wiese und starrt wenige Zentimeter vor einem stattlichen Muni in dessen Augen. «Dä da isch de Chef vo dene da», heisst es wenig später und eingeblendet ist das 16-köpfige Team der SLR. Den Film, den die Aktionärinnen und Aktionäre zu Beginn der 121. Generalversammlung bestaunen dürfen, er sorgt für Schmunzler. Immer dann, wenn bekannte Menschen aus dem Dorf mitspielen, etwa Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger (SVP), Schwinger Severin Schwander oder ganz einfach der Seilmacher Aschi Sinzig.

Rekordergebnis

Ein Dorf und seine Bank. An der Generalversammlung in der Turnhalle wird diese innige Beziehung mit der Anwesenheit von über 300 Menschen quittiert. Und die Aktionärinnen und Aktionäre dürften auch an den Traktanden ähnlich viel Freude gefunden haben wie am Einspieler zu Beginn der Versammlung. «Es lohnt sich Aktio-
när bei der SLR zu sein, es gibt eine Erhöhung der Dividende», verriet Verwaltungsratspräsident Peter Augsburger schon zu Beginn. Der Jahresabschluss 2023 liefert die Antwort zur erhöhten Dividendenausschüttung. Die Bilanzsumme beläuft sich mittlerweile auf 651 Mio. Franken, was einem Wachstum von 3 % entspricht. Auch die Ausleihungen sind angestiegen und liegen neu bei 548 Mio. Franken. Der Gesamtertrag liegt bei 7,5 Mio. Franken und «ist der höchste der letzten zehn Jahre», verlautbart Daniel Müller. Der Verwaltungsrat indes hat vor allen Dingen einen hohen Deckungsgrad gefordert – und bekommen. Dieses Verhältnis zwischen Ausleihungen und Kundengeldern liegt bei 81,9 %. Das ist im Branchenvergleich ein äusserst solider Wert. Für die Aktionäre bedeutet dies eine Dividende von 140 Franken pro Aktie. 560’000 Franken schüttet die SLR aus. Natürlich bedurfte es auch eines Ausblicks auf das Jahr 2024. Auch hier sorgte Daniel Müller für einen kleinen Schmunzler: «Wir machen es einfach wie im Jahr 2023, dann kommt es gut.»

Herzblut

Dass die Abnahme des Jahresergebnisses 2023 einstimmig erfolgte, ist fast schon selbstverständlich. Etwas weniger selbstverständlich ist hingegen, wie wichtig das Team ist. Augsburger und Müller erwähnen dies immer wieder. In Zeiten des Fachkräftemangels ist Personal, dass solche Zahlen präsentieren kann, nicht hoch genug einzuschätzen. «Wir sind ein kleines Team und da kommt es auf jeden Einzelnen an», fasste Augsburger zusammen. Die Aktionäre quittierten dies mit einem herzlichen Applaus. Wobei die Betonung auf herzlich liegt. Denn dies sei das Zauberwort der SLR. Das war nicht nur im Film zu vernehmen, sondern auch an der Generalversammlung. «Mir hat niemand gesagt, dass ich als Leiter mal mein Leben riskieren muss, um kurz vor der GV vor einem Muni zu posieren», scherzte Müller und ergänzte mit einem Augenzwinkern: «Aber wir sind ja gut versichert.» Symbolisch ist dieses Bild allemal: Es ist das Herzblut der Dorfgemeinschaft, das auch Eingang in die Bank findet – bis zu Daniel Müller.

Demut

Natürlich ist ein gutes Jahresergebnis kein Garant für kommende Jahre. Das weiss die SLR. Die Freude lässt sich an der GV niemand nehmen, im kulinarischen Teil, den abermals die Metzgerei Schwander dirigierte, war die Stimmung ähnlich heiter wie gewisse Voten von Augsburger und Müller. Der Verwaltungsratspräsident liess es sich entsprechend nicht nehmen, die Situation der SLR im globalen Gefüge einzuordnen. Zum CS-Debakel vor gut einem Jahr meinte er: «Herz und Verstand haben dort gefehlt, stattdessen herrschte pure Geldgier. Wir werden uns nie in diesem Feld bewegen. Wir sind darauf bedacht, unsere Risiken überschaubar zu halten.» Dazu gehört auch eine Portion Demut. Man ist eben Teil vom Dorf, Teil von Riggisberg, auch «dä da und diese da».

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