Velo-Autobahn

Es ist fünf Uhr Abends, den Kantonsstrassen-Abschnitt befahren gleichzeitig Autos, Lastwagen und Velos. Gefragt ist fahrerisches Können: Denn der Streckenteil ist oft steil, eng und kurvig. Nun verlangt ein regionales und vom Grünen-Grossrat Jan Remund angeführtes Komitee einen Velostreifen: «Der Vorstoss soll dem Regierungsrat zeigen, dass die Planung an die Hand genommen wird, denn in den Regionalplänen fehlt die Route bisher», so der Politiker und VCS-Präsident des Kantons Bern. Auch der Schwarzenburger Gemeindepräsident Urs Rohrbach wünscht sich diese Umsetzung: «Dörfer müssen noch vielmehr mit Velostreifen versehen werden, wobei so wenig Land wie möglich verbaut werden darf.» Bis sich die Verkehrsdynamik auf der Strasse allerdings durch Radstreifen verändert, dürfte es laut Rohrbach noch mindestens bis 2030 dauern, denn der Kanton sei in dieser Beziehung zu wenig dynamisch. Dem widerspricht Martin Moser, Leiter Fachbereich Verkehr von der Regionalkonferenz Bern-Mittelland: «Wir verstehen das Anliegen der Motionäre. Die Regionalkonferenz hat 2021 fünf Planungsstudien zu Korridoren mit höherem Potential erstellt. Der Kanton wird in einem ersten Schritt diese Routen mit den betroffenen Gemeinden angehen.» In Absprache mit dem Kanton wird die Region den Abschnitt Mittelhäusern-Schwarzenburg aber in den kommenden Jahren planen. Und Moser ergänzt, dass es auf besagtem Abschnitt ohne teilweisen Ausbau wohl nicht gehen wird: «Ein Radstreifen muss bestimmte kantonale Standards erfüllen.» Wie die Involvierten den Velostreifen schlussendlich realisieren wollen, ist also noch «à discuter». Dennoch dürfte der Gemeindepräsident über den Vorstoss und seinen Einfluss bis ins Kantonsparlament nicht ganz unglücklich sein. Schliesslich gehört er selbst zu jenen Zweirädlern, welche die Strecke Schwarzenburg-Bern regelmässig unter den Sattel nehmen.