Besonders bei schönem Wetter sind Velofahrerinnen und Velofahrer nun wieder in Scharen unterwegs. Damit der Start in die Velosaison glückt, sollte im Vorfeld die Ausrüstung kontrolliert werden. Im Zweifel ist es ratsam, sein Velo rasch zum Fachhändler zu bringen, um dieses startklar zu machen. Wer sein Velo selbst kontrolliert, sollte nebst dem Fahrrad die Passform und den Zustand des Helms sowie die restliche Ausrüstung auf Mängel checken. Wie bei allen Sportarten ist insbesondere zu Beginn der Saison auf vernünftige Etappen zu achten, um den eigenen Körper nicht zu überfordern.
Belastete Wirbelsäule
Velofahren gilt als sanfte Sportart, da die Bewegungen nicht ruckartig, sondern gleichmässig ausgeführt werden. Die Wirbelsäule jedoch kann beim Radfahren erhöhten Belastungen ausgesetzt sein. Der Verband Schweizer Chirporaktoren, ChiroSuisse, erklärt, weshalb: «Bergfahrten verleiten den Velofahrer dazu, am Lenker zu ziehen, um mehr Kraft auf die Pedale zu bringen.» Die Kraft der Beine übertrage sich meist bei vornübergebeugter Stellung über die Wirbelsäule auf die Pedale. «Dadurch entsteht eine starke Hebelwirkung auf die Wirbelsäule, sodass die Bandscheiben in ihrem hinteren Bereich grossen Kräften ausgesetzt werden. Die Wirbelkörper erleiden einen enormen Druck, und die Muskulatur der Wirbelsäule ist überfordert», erklärt Dr. Marco Vogelsang, Chiropraktor in Zürich. Als Folge können Probleme der Bandscheiben auftreten. «Im Wirbelkörper können Knochenödeme entstehen, was einem Ermüdungsbruch gleichkommt. Beides kann langwierige Folgen nach sich ziehen. Die verkrampfte Muskulatur kann nicht mehr mitarbeiten, so entstehen zusätzliche Fehl- und Überbelastungen.»
Kleinere Gänge wählen
Dieses Szenario kann vermieden werden: Der Verband der Chiropraktoren rät, bei Bergfahrten frühzeitig in einen kleineren Gang zu schalten und den Anstieg mit hoher Tretfrequenz und kleineren Kräften in Angriff zu nehmen. So sei ein starkes Ziehen am Lenker nicht mehr nötig und schone damit die Wirbelsäule. Auch in stark vornübergebeugter Haltung ist die Belastung auf Rücken und Nacken stark. Dr. Vogelsang dazu: «So ist es in der Regel für den Rücken und den Nacken besser, wenn man in aufrechter Haltung Fahrrad fährt. Dazu muss man bereit sein, einen höheren Luftwiderstand in Kauf zu nehmen.» Auch die Fachhändler sind sensibilisiert auf das Thema. «Wir klären unsere Kunden auf und achten darauf, dass der Sattel und Lenker korrekt – auf die Körpergrösse abgestimmt – eingestellt sind», sagt beispielsweise Daniel Gfeller vom Fachgeschäft «VeloGfeller» in Köniz.