Vereinbarungen verlängert

Vereinbarungen verlängert

Gibt es eine Chance, die Ausbreitung invasiver Neophyten zu stoppen? Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass bei systematischem und koordiniertem Vorgehen Erfolge lokal meistens offenkundig sind.

Bereits 2015 begannen Falkensteiner Pios und Heimvereinsleute in der Büschigrube invasive Neophyten zu entfernen, insbesondere den Essigbaum. Damals waren die invasiven Pflanzen und damit die Förderung der Biodiversität in der Öffentlichkeit und bei den Behörden noch kein grosses Thema, vor allem gab es kaum regelmässige Einsätze. In den folgenden fünf Jahren erweiterte der Heimverein das Einsatzgebiet vom Büschiheim entlang der Herzwilstrasse und des Falkensteinweges, dies mit dem Ziel, vom Bannholz bis zum Landorf ein möglichst neophytenfreies Gebiet zu erhalten.

Vereinbarung mit der AUL der Gemeinde Köniz

Nachdem vor vier Jahren feststand, dass die Pfadi Falkenstein mittelfristig keine Papiersammlungen mehr durchführen kann, wurde die entsprechende Vereinbarung im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst; im Herbst 2020 fand die letzte Pfadisammlung statt. Seither leisten die Falkensteinerinnen und Falkensteiner weiterhin Arbeitseinätze für die Abteilung Umwelt und Landschaft (AUL): Die Pfadi und Pios entfernen invasive Neophyten in von Fachleuten ausgewählten Gebieten entlang von Fliessgewässern. Da nur ein längerfristiger Einsatz zielführend ist, wurde 2021 eine vierjährige Vereinbarung abgeschlossen, welche nun für die Jahre 2025 bis 2028 angepasst und verlängert wurde.

Einsatz beim Steinbruch Gurten

Anfang Juli wünschte die Berner Münster-Stiftung, dass Falkenstein ihr Einsatzgebiet beim Steinbruch im Gurtenwald bei der Entfernung von invasiven Neophyten erweitert. Im eingezäunten Teil des Steinbruchs breiten sich die Neophyten seit der Einstellung des Abbaus von Sandsteinblöcken auffallend schnell aus. Eine Situationsanalyse und ein Bekämpfungskonzept wurden kurzfristig durch eine Fachperson erstellt. Stark ausgebreitet hat sich das Einjährige Berufkraut, das auf den Sandsteinflächen leicht entfernt werden kann. Armenische Brombeere, Sommerflieder und Japanischen Staudenknöterich gibt es nur an einzelnen Stellen. Auf den «Podesten» der Felsen gibt es glücklicherweise keine invasiven Neophyten. Das Berufkraut wurde bereits in den Sommerferien von Einzelpersonen entfernt. Im Herbstquartal leisteten die Pios und ein Pfadistamm hier Einsätze. Dies geschieht koordiniert mit dem Entfernen des Knöterichs bei den beiden Deponien ausserhalb des abgesperrten Steinbruchs. Hier graben Klassen der Schulen Liebefeld und die Pfadi Falkensteiner seit 2022 jeweils im Sommerhalbjahr Rhizome des Staudenknöterichs aus. Aus Sicherheitsgründen werden im abgeschlossenen Bereich keine Schüler eingesetzt. Die Münster-Stiftung verlängerte kürzlich die Vereinbarung mit Falkenstein um zwei Jahre.

Ist das nicht Sisyphusarbeit?

Falkenstein leistete in diesem Jahr gesamthaft 1413 Einsatzstunden. Der Staudenknöterich ist mit seinen langen und brüchigen Rhizomen ein hartnäckiger Neophyt. Da seine Verbreitungsgebiete beim Scherlibach und beim Gurten-Steinbruch eher klein sind, haben die Jugendlichen dort mit Pickel, Schaufel und Stecher bisher gute Resultate erzielt. Im Schattiggraben (oberhalb Schlatt) konnte in drei Gebieten das Drüsige Springkraut beachtlich dezimiert werden, problematischer ist jedoch eine grosse Waldlichtung in der Nähe. Dieser Neophyt kann in kürzester Zeit Wuchshöhen von über zwei Metern erreichen und so andere Pflanzen schnell überdecken. Durch einen Schleudermechanismus werden die 1600 bis 4300 Samen einer einzelnen Pflanze bis zu 7 Metern weit weggespickt. Während der Sommerferien können die Pfadi keine Einsätze leisten. Das Problem ist erkannt, gemeinsam müssen nun AUL, Waldbesitzer und Pfadi hier eine Lösung finden. Der grösste Erfolg konnte beim Falkensteinweg und Damm des Dorfbach-Rückhaltebeckens erzielt werden: Mit regelmässigen Kurzeinsätzen entfernen dort Heimvereinsleute seit mehreren Jahren das Einjährige Berufkraut.

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