Vom Zürcher Oberland brachte Adrian Castrischer die Idee mit, den «Bärner Bärgloufcoup» ins Leben zu rufen. Als er in Zürich Umweltingenieurwesen studierte, nahm der Schlierner zweimal am «Berglauf-Fest» teil. An 5 Abenden wird dabei jeweils ein Hügel im Zürcher Oberland joggend erklommen. «Das ‹Berglauf-Fest› gibt es seit fast 30 Jahren. Es hat Spass gemacht und ich hatte das Gefühl, es könnte sich in Bern etablieren. Die Grundidee ist einfach: viele Läuferinnen und Läufer, schöne Hügel», erklärt der 28-jährige. Die gesamte Familie Castrischer ist laufbegeistert – ausser Mutter Marianne nehmen auch alle noch an Rennen teil – und so konnte Adrian sie schnell für seine Idee begeistern. Gemeinsam mit seiner Freundin Céline Staub machten sich die Schlierner Familie an die Planung. «Beim ersten Mal hatten wir mindestens 7 Sitzungen, um alles zu besprechen und zu organisieren. Wo sollte die Strecke langführen, welche Bewilligungen sind nötig, wie viele Helfende braucht man, wie wird das Ganze finanziert und vieles mehr? Nach 6 Jahren hat sich alles eingespielt, der Aufwand hat abgenommen. Wir haben nur noch 2 Meetings und fangen später an», sagt Castrischer.
Zufriedene Läufer
Im ersten Jahr hatten sie keine Ahnung, wie das Ganze ankommen und wie viele Teilnehmende starten würden. So wurde eine Umfrage unter den Läufern durchgeführt. Dank dieser erfuhren die Organisatoren viel Bestätigung und beschlossen, die Rennen jährlich stattfinden zu lassen. Das Grundkonzept ist gleichgeblieben, nur kleinere Anpassungen gab es. Nach 3 Jahren wollten immer mehr Läufer starten, daher wurde eine Obergrenze von 200 Startenden eingeführt. «Wir wollten den familiären Rahmen beibehalten. Es ist auch eine Frage der Logistik, Streckensicherung, Verpflegung und so weiter. Wir sind nicht auf Gewinn aus. Daher haben wir uns für die Begrenzung entschieden», berichtet Adrian Castrischer. Im letzten Jahr wurden die 200 Plätze an diejenigen, die an 4 oder 5 Rennen teilnehmen, vergeben. Startplätze für Spontane, die nur an einzelnen Etappen teilnehmen wollen, gibt es trotzdem. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt letztes Jahr, Ende Juni, sind schon mehr Anmeldungen eingegangen, von daher gehen die Organisatoren davon aus, dass das Limit auch in diesem Jahr erreicht wird.
Auf welche Hügel?
Bei der Streckenplanung 2014 war klar, dass es auf jeden Fall auf den Gurten gehen würde. «Das ist quasi unser Hausberg, wo wir alle Strecken kennen. Für die anderen Etappen haben wir auf die Karte geschaut, was in Frage kommt. Dann sind wir vor Ort die Wanderwege abgelaufen und haben sie abgemessen. Anschliessend suchten wir das Gespräch mit den Gemeinden. Wir haben die 5 Hügel ausgewählt und es hat geklappt», meint Castrischer. Wichtig sei die gute Erreichbarkeit mit öV und die Nähe zu Bern. Das sei in Zürich eben nicht so, dort sind die Strecken eher im Oberland zu finden. Im letzten Jahr nahm Adrian Castrischer zum ersten Mal selbst am «Bärner Bärgloufcup» teil. «Es war immer zu wenig Zeit und zu viel Stress, aber jetzt haben wir es so organisiert, dass ich auch mal die andere Seite kennenlerne. Dieses Jahr soll jemand anderes aus dem OK die Chance bekommen, mitzumachen», erzählt der Umweltingenieur.
Sportliche Familie
Innerhalb des OKs sind die Aufgaben klar verteilt. Vater Jürg ist der ruhige Planer und damit für die Strecken verantwortlich. Mutter Marianne organisiert den Schlussabend, die Verpflegung und die Erinnerungspreise. Der jüngste Bruder, Matthias, der selbst Leichtathlet war, betreut gemeinsam mit Stefan, dem Captain von «Floorball Köniz», die Sponsoren und das Marketing. Sie sind eher die gestalterischen und kommunikativen in der Familie. Céline Staub ist als Zahlenmensch für die Finanzen zuständig, während Adrian koordiniert und sich um alles kümmert, was sonst noch so anfällt. «Wir kennen uns super und wissen, wie der andere reagiert, das macht es einfacher. Das kombiniert mit unserer Laufbegeisterung sind Gründe, warum alles so gut klappt», meint der Organisator. Und so werden hoffentlich noch einige Jahre mehr begeisterte Läuferinnen und Läufer die Hügel in der Gegend erklimmen und sich zum Sieger des «Bärner Bärgloufcups» küren lassen.


