Was Pfadi mit Sport zu tun hat

Was Pfadi mit Sport zu tun hat

Es ist keine Disziplin der olympischen Spiele, es gibt auch keine Schweizer- und Weltmeisterschaften, doch die Pfadibewegung Schweiz ist seit 1941 Mitglied von «Swiss Olympic» und zählt zu den grösseren J+S-Verbänden der Schweiz.

1970 wurde die Bundesverfassungsergänzung durch einen Artikel zur Förderung von Turnen und Sport von fast drei Viertel der Abstimmenden sowie allen Kantonen angenommen. Damit begann der Aufbau von J+S an der Sportschule Magglingen. Bereits in der Vorbereitungsphase bis zum offiziellen Start nach Annahme des Bundesgesetzes im März 1972 fanden in 18 Sportarten Ausbildungskurse für Leitende und Sportfachkurse für Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren statt. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder (damals noch zwei getrennte Verbände) engagierten sich stark bei der Entwicklung des Sportfaches «Wandern und Geländesport» (W+G). Die ersten W+G-Fachleiter hatten selbst zahlreiche Pfadi-Erfahrungen und in der Fachkommission waren mehrheitlich J+S-Experten aus Pfadikreisen. Das Angebot von W+G wurde mit viel Initiative stets weiter ausgebaut, so mit den Fachrichtungen W+G im Winter, mit Kindern und Behinderten. Lagersport kam 1991 dazu. W+G beeinflusste auch andere Sportfächer, indem diese beispielsweise spielerische Elemente von W+G ins Programm aufnahmen. Es gab auch kritische Stimmen zu W+G: Ist das überhaupt Sport?

Toleranz üben
Heute ist Lagersport / Trekking (LS/T) die Sportart für J+S-Lager der Jugendverbände. Diese Lager bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, gemeinsam Sport zu treiben, soziale Kontakte zu pflegen und im Lageralltag Verantwortung zu übernehmen. J+S-Lager in LS/T ermöglichen den Jugendlichen, an der Lagergestaltung (Planung, Durchführung und Auswertungen) mitzuarbeiten. Sie werden durch Spiel- und Sporterlebnisse für den Sport begeistert. Dabei lernen sie, zielorientiert und kreativ vorzugehen. Bei den Aktivitäten ist das Gruppenerlebnis zentral. Der Wettkampfcharakter wird als Motivation sinnvoll eingesetzt, steht aber nicht im Vordergrund. Die Teilnehmenden üben Toleranz gegenüber anderen und erfahren sich als Gruppenmitglied und eigenständige Persönlichkeit.

Grösster Anlass
Die Ausbildung für Pfadileitende wurde mit der J+S-Ausbildung kombiniert. Mit der Schaffung des gemeinsamen Ausbildungsmodels der beiden Pfadibünde im Jahre 1980 wurde die Integration von J+S optimiert. Dies trug wesentlich dazu bei, dass die Pfadfinderinnen und Pfadfinder sieben Jahre später zur «Pfadibewegung Schweiz» (PBS) fusionierten. Die PBS war einer der sechs Pilotverbände bei der Einführung von «J+S 2000», der grundsätzlichen Neugestaltung von J+S. Die beiden «Pfadi-Sportfächer» Lagersport und W+G wurden in diesem Zusammenhang zum neuen J+S-Fach Lagersport / Trekking vereint. Ab 2003 galten die fortschrittlichen Änderungen für alle J+S-Sportarten. 2012 trat das revidierte Sportförderungsgesetz in Kraft: Dabei wurde der J+S-Kindersport gesetzlich verankert (dies wünschte die Pfadi seit den 80er-Jahren) und eine einheitliche Ausbildungsstruktur für alle Sportarten eingeführt. Aktuell gibt es 85 Sportsarten bei J+S. Das Bundeslager der PBS vom 23. Juli bis 6. August ist 2022 der grösste J+S-Anlass der Schweiz.

Im Berner Sport aktiv
Der Berner Kantonalverband der Pfadi war 1945 einer der 10 Gründungsmitglieder der Vorgängerorganisation von «Bernsport»; heute sind 59 Sportverbände Mitglied. Die Pfadi gehören seit 1950 zur Genossenschaft, die vor 70 Jahren das «Bärnerhus» in Magglingen baute und 45 Jahre lang betrieb. Sie wurde 2008 unter dem neuen Namen «Genossenschaft Raum für Sport» (GRS) Partner der Stiftung «Haus des Sports» in Ittigen. Bisher präsidierten 41 Jahre lang Pfadivertreter diese Organisation, so auch aktuell.

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