Wenn die Holzspäne nur so fliegen

Wenn die Holzspäne nur so fliegen

Ende August zeigten acht Mitglieder der Schweizer Schreiner- Nationalmannschaft in einem Wettkampf im Betrieb der Schreinerei Ringeisen AG und der Mosimann Holzbau AG ihr Können. Der Wettkampf war öffentlich und Interessierte konnten sich auch über die Berufe Schreiner und Zimmermann informieren.

Der Wettkampf in Oberwangen war für die Mitglieder der Schreiner-Nati der letzte von insgesamt drei an verschiedenen Orten, ausgetragenen Vorbereitungswettkämpfen auf die Schweizer Berufsmeisterschaften «Swiss­Skills» im September in Bern. Es ging dabei indirekt auch um die Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften «WorldSkills» vom August 2019 in Kazan (Russland). Denn die drei Wettkämpfe machen 20 Prozent der Bewertung für die Teilnahme an der WM aus. Die beiden Erstplatzierten an den «SwissSkills» qualifizierten sich für die Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften. Es stand somit auch in Oberwangen für die Nati-Mitglieder viel auf dem Spiel. Nicht mitmachen konnte der Winterthurer Silvan Lupp aufgrund einer Handverletzung. Er nutzte jedoch die Gelegenheit, seine Nati-Kameraden beim Einsatz zu beobachten.

Als Tagesziel hatten die Nati-Mitglieder eine Rahmenkon­struktion mit Zapfen-, Dübel- und Schlitzverbindungen herzustellen. Der Rahmen musste zudem mit einem Furnierbild aus verschiedenen Holzarten ergänzt werden.

Eindrückliches «Power Schreinern»
Nach dem Mittag kam es zum «Power Schreinern». Innert kürzestmöglicher Zeit musste eine komplizierte Eckverbindung, in der Fachsprache «Japanischer Zinggen», passgenau angefertigt werden. Sobald der oder die Schnellste das Werkstück abgegeben hatte, verblieben den andern Konkurrenten noch zehn Minuten zur Abgabe ihres Werkstückes. Eindrücklich mit welcher Konzentration, Intensität und Genauigkeit die Teilnehmenden sich da reingaben. Da flogen den Zuschauern die Holzspäne förmlich um das Gesicht. Bereits nach sieben Minuten gab Thomas Schmid aus Sonnental (SG) seine Eckverbindung ab. Das stresste die weiteren Nati-Mitglieder zusätzlich. Es hatten jedoch alle die Eckverbindung innerhalb der Zeitlimite geschafft. «Lernende, die nicht in der Nationalmannschaft sind, benötigen für diese Arbeit wesentlich länger», unterstrich Leo Röthlin, von der Firma Ringeisen AG, die grossartigen Leistungen. Er war gemeinsam mit dem Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM verantwortlich für die Organisation und Durchführung in Oberwangen.

Nach dem «Power Schreinern» arbeiteten alle wieder am Tageswerkstück weiter. Unter dem vierköpfigen Expertenteam, das die Arbeiten prüfte und bewertete, war auch der Vizeweltmeister der «World Skills 2015», Reto Ettlin aus Obwalden. Den Tagessieg sicherte sich Jérémie Droz aus Blonay (VD) vor Thomas Schmid aus Sonnental (SG) und Daniel Kunz aus Melchnau (BE). Samanta Kämpf aus Dettighofen (TG) belegte als einzige Frau des Teams den guten vierten Platz.
Jérémie Droz war bei allen drei Nati-Wettkämpfen Erster geworden und führte die Gesamtrangliste an. Zweiter wurde Daniel Kunz und den dritten Rang belegte Thomas Schmid. Noch war nichts entschieden. Wer letzlich nach Russland an die WM fahren würde entschied der Wettkampf an den Schweizer Berufsmeisterschaft «SwissSkills» Mitte September in Bern. Den Besuchern bot sich in Oberwangen ein eindrücklicher Einblick in das Leistungspotential des Schweizer Schreiner-Nationalteams. Beste Werbung für den anspruchsvollen und vielseitigen Schreinerberuf.

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