Wird die Bahnhofmatte bald überbaut?

Wird die Bahnhofmatte bald überbaut?

Die Gemeinde Kehrsatz, das Tiefbauamt des Kantons Bern zusammen mit der Burgergemeinde Bern und der BLS planen die innere Entwicklung der Bahnhofmatte zu einem Wohn- und Arbeitsort. Diese Planung erfolgt im Zusammenhang mit der Verlegung der Zimmerwaldstrasse und einem neuen Verkehrsanschluss «Kehrsatz Mitte».

Die Bahnhofmatte, die der Burgergemeinde Bern gehört, bildet aktuell die letzte grosse Baulandreserve der Gemeinde Kehrsatz. Geht es dieser grossen Grünfläche bald an den Kragen? Seit nunmehr rund 20 Jahren liegen die Pläne für die Überbauung und die Anbindung der Zimmerwaldstrasse an die Umfahrungsstrasse von Kehrsatz in den Schubladen. Weil dieses Projekt im Jahre 2003 an der Urne scheiterte, blieb es lange still, meinte man wenigstens. Doch wurden im Hintergrund Pläne erarbeitet und eine durchgeführte Studie zeigte grosses Entwicklungspotential für die Bahnhofmatte als Wohn- und Arbeitsareal. Schliesslich sind auch Anpassungen der Eisenbahnanlagen der BLS sowie ein grosszügig gestalteter Bahnhofplatz vorgesehen.

Der wohl prägendste und nötigste Teil des Projektes «Kehrsatz Mitte» ist ein neuer Verlauf der Zimmerwaldstrasse. Diese würde in Zukunft im oberen Teil der Gemeinde über einen neuen Kreisel direkt in die Umfahrungsstrasse führen. Weiter soll die Bahnhofmatte verkehrstechnisch erschlossen werden und der Verkehr weiter ins Dorfzentrum würde dereinst über den neugestalteten Bahnhofplatz führen. Ein Teil der bestehenden Zimmerwaldstrasse soll dann zur verkehrsberuhigten Dorfstrasse umgebaut werden. Mit der neuen Führung der Zimmerwaldstrasse kann das Problem der geschlossenen Bahnschranken gelöst werden. Seit der Umstellung der BLS auf den 15-Minuten-Takt kommt es hier immer öfters zu grösseren Staubildungen.

Die Lage der Bahnhofmatte in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof und die optimale regionale Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr bieten die Chance, dass in der Gemeinde Kehrsatz neue Wohn- und Arbeitsflächen entstehen. Geplant ist eine Überbauung mit rund 300 Wohnungen, die nach einer ausgewogenen Nutzungsdichte sowie qualitätsvollen Frei- und Arbeitsräumen entwickelt werden. Nebst einem stimmig entworfenen siebengeschossigen Gebäude als Akzent zum Bahnhof sind drei- bis viergeschossige Bauten vorgesehen. «Das Gebiet Kehrsatz-Mitte ist schon lange eingezontes Bauland und als Zone mit Planungspflicht (ZPP) definiert. Mit der Ortsplanungsrevision, die voraussichtlich im Frühjahr 2022 zur Abstimmung kommt, werden die Bestimmungen und Vorschriften revidiert. Diese bilden die Rechtsgrundlage für die Überbauung, die dann in der Kompetenz des Gemeinderates liegt», verdeutlicht der Bauverwalter Ulrich Trippel die aktuelle Situation. Für die Realisierung des Projektes «Kehrsatz Mitte» könne der Souverän über den notwendigen Investitionskredit zur Erstellung der Infrastruktur und Erschliessung abstimmen. Dies sei allerdings erst nach der Abstimmung zur Ortsplanungsrevision vorgesehen.

«Eine Mehrheit der Kehrsatzer Wohnbevölkerung wünscht sich eine Lösung für den neuralgischen Punkt des Bahnüberganges an der Zimmerwaldstrasse», macht der Bauverwalter klar. Mit dem Bau der neuen Strasse und des Kreisels auf der Umfahrungsstrasse könnten so also einige verkehrstechnische Schwachpunkte aufgehoben werden. «Die heutige Kantonsstrasse mit der Belp- und Bernstrasse würde dann zu einer verkehrsberuhigten Gemeindestrasse mit gesteigerter Wohnqualität und höherer Schulwegsicherheit umgebaut», so Ulrich Trippel. Um auch dem Bedürfnis nach neuem Wohnraum gerecht zu werden, drängt sich die zentrale Lage zwischen Bahnhof und Umfahrungsstrasse auf. Einziger Schwachpunkt dieses Projektes ist wohl der Kulturlandverlust. Die Bahnhofmatte als ertragsreiche landwirtschaftliche Parzelle würde so zubetoniert und bliebe für künftige Generationen nicht mehr erhalten.

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