Da die Schülerzahl in Schwarzenburg gestiegen ist, werden vier neue Schulzimmer benötigt. Der geplante Neubau soll unmittelbar südlich der Schulsternwarte entstehen. Erich Laager, ehemaliger Lehrer in Schwarzenburg und heutiger Leiter der Schulsternwarte, bedauert dieses Vorhaben. Seit 25 Jahren stehen die Teleskope auf dem Schulgelände in einem kleinen Häuschen, das nach Norden verschiebbar ist. Die Bedingungen für astronomische Beobachtungen sind hier ideal. Der Horizont ist recht niedrig, starke störende Lichtquellen gibt es kaum, zwei nahegelegene Strassenlampen können ausgeschaltet werden. «Es gibt kaum eine Sternwarte, die so nahe im Zentrum steht und mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar ist», erklärt der mittlerweile 80-Jährige. Das ermögliche auch Schulklassen von auswärts, die Sternwarte zu besuchen.
Die Schule Schwarzenburg ist der offizielle Träger der Sternwarte und finanziert auch den kleinen Aufwand, der jährlich anfällt. Das Teleskop war seinerzeit ein Geschenk von Privaten an die Schule, damit das Instrument wieder genutzt werde.
Geschenk an Schule
In den sechziger Jahren baute Ernst Wenger, Feinmechaniker mit privater Werkstatt, ein sogenanntes «Newton-Teleskop». Er war ein Tüftler, der das Instrument selbst erstellte. Den Spiegel schliff er eigenhändig und stellte eine sehr gute Montierung für das Instrument her. Lange Zeit stand das Fernrohr in seinem Garten unter einer Kuppel.
Irgendwann wurden Strassenlampen aufgestellt, deren Licht direkt in diese Kuppel schien. Die Sterne beobachten war damit unmöglich geworden und der Erbauer resignierte. Nach seinem Tod schenkten seine Hinterbliebenen das Instrument im Jahre 1990 der Schule Schwarzenburg, mit der Bedingung, es an einem anderen Standort aufzustellen.
Nachfolger gesucht
Auch wenn das Interesse für das Universum bei Erich Laager nicht schwindet, möchte er die Sternwartenleitung altershalber gerne abgeben. Einen Nachfolger in der Lehrerschaft zu finden ist sehr schwierig. Viele Lehrer wohnen ausserhalb von Schwarzenburg. Dazu kommen vielfältige Verpflichtungen nebst dem Unterricht.
Ist kein persönliches Interesse vorhanden, kann die Sternwartenleitung kaum übernommen werden. Ideal wäre jemand, der sich bereits damit auskennt und der bereit wäre, Schulklassen und andere Interessenten an Beobachtungsabenden zu betreuen.