Zwischen Bern, Tunis und Bénin

Zwischen Bern, Tunis und Bénin

Im Gespräch – In loser Folge spricht Max Riesen in dieser Rubrik mit Menschen, die ihm begegnen und die etwas zu sagen haben – nicht über Politik und ohne Glamour.

Monika Krebs, in Rüschegg zuhause und beim DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) als Finanzcontrollerin tätig, weiss was es bedeutet, den Wohnort oft zu wechseln. Nach ihrem betriebswirtschaftlichen Studium arbeitete sie lange bei der SBB. Mit Anfang dreissig fragte sie sich plötzlich, ob das wirklich das ist, was sie will. So kam es, dass sie ihre Stelle kündete, ihre damalige Beziehung beendete und nach Südfrankreich reiste. Dort half sie auf einem Pferdezuchtbetrieb mit, wo sie ihren Mann kennenlernte. Im Jahr 2003 liessen sich beiden schliesslich in der Domaine de Monginaut bei Carla Bayle im Ariège nieder, wo sie zu winzern begannen und ihr eigenes Gut führten. Dank genügend Umschwung hatten sie dort auch ständig Tiere um sich; Katzen, Hunde, Schildkröten und Pferde. Im Jahr 2013 trennten sich die Wege des Paares jedoch, was einen Verkauf des Gutes zur Folge hatte. Krebs kehrte in die Schweiz zurück, suchte einen neuen Job und zog in ein kleines Bauernhaus in Rüsch­egg-Heubach, während ihr Ex-Mann in Frankreich blieb.

Doch schon bald darauf verschlug es Krebs wieder ins Ausland, diesmal beruflich. Für die DEZA reiste sie nach Jordanien, wo sie in ihren neuen Job eingeführt wurde. Nach fünf Monaten ging es weiter nach Tunis. «Angst hatte ich dort nie. Wir konnten uns auch abends frei auf der Stras­se bewegen. Dabei ist man aber schon vorsichtig», blickt Krebs zurück. Es folgten verschiedene Einsätze in Bern, Bénin, Tschad, der Demokratischen Republik Kongo oder Afghanistan. «Dort waren die Sicherheitsvorkehrungen strenger, ich konnte in meiner Funktion das Gebäude nie verlassen», vergleicht die 58-Jährige. Seit 2017 lebt sie nun wieder in Rüschegg. Etwas, das trotz vielen Wohnorten und Erfahrungen gleichblieb: ihre Liebe zum Tier. So hat sie zuhause nun Enten, Hühner, Hunde, Katzen, Schildkröten und Schafe. Ohne ihre vierbeinigen Freunde könne sie nicht sein, bemerkt Krebs, die mit ihrer Mutter zusammenwohnt.

Doch trotz aller Verbundenheit zu ihrer Heimat; Krebs zieht es immer wieder in die Ferne. Nach ihrer Pensionierung gehe sie wieder nach Monginaut bei Carla Bayle, wo sie voraussichtlich ins alte Ferienhaus ziehen werde. «Ich kenne dort viele Menschen und es ist ruhiger. Ausserdem ist es dort einfach wärmer als hier», ist sie sich ihres Entscheides sicher.

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