Vor zwei Jahren feierte das «Langlaufzentrum Gantrisch» (LGZ) die Gründung vor einem halben Jahrhundert, nun ist die «Swiss nordic school Gantrisch» an der Reihe. Damit ist sie eine der ältesten der Schweiz. In den ersten Jahren organisierte der Lehrerverein den Unterricht und die Materialvermietung, ab 1999 übernahm die LGZ die Vermietung und die Schule wurde in das Zentrum integriert. Rund die Hälfte der 50 Jahre ist Leiter Gregor Wyder mit dabei und immer noch nicht müde. «Wir haben Glück, die Leute in unserem Verein sind lange dabei, vor allem im Vorstand», erläutert Markus Sohn, der Medienverantwortliche des LZG. Rund 40 Leute, die überwiegend ehrenamtlich arbeiten, sind in der Schule tätig. Die Tendenz, dass auch wieder vermehrt jüngere Langlauflehrer in der Schule arbeiten, sei positiv. Wenn die Situation auch nicht mit früher zu vergleichen sei, als man noch an Teamrennen in der ganzen Schweiz startete und dabei meistens vorne dabei war.
Planänderungen
Das Programm für die Jubiläums-Saison stand fest, aber wie so oft machte die aktuelle Lage den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. Loipentag mit Gratis-Schnupperlektionen, «SBB Schneeschuh Tag», die «SWICA Nordic Days» und die Gratis Familientage konnten alle nicht stattfinden, andere Angebote wurden angepasst. «Das Schulsport Angebot mit dem konnten wir durchführen. 380 Schülerinnen und Schüler hatten sich angemeldet», erzählt Markus Sohn. Seit mehreren Jahrzehnten schon verbringen Schulen aus Deutschland und Frankreich ein bis zwei Wochen in der Süftenhütte. Lehrer und Material stellt die «Swiss nordic school Gantrisch» zur Verfügung. «Leider ist das diesmal nicht möglich. Aber nächstes Jahr soll es wieder stattfinden», bekräftigt der Schwarzenburger.
Jubiläumslauf
Um das 50-jähige Bestehen trotzdem zu feiern, besteht für Langläufer die Möglichkeit bis zum 7. März am ersten virtuellen Rennen der Region teilzunehmen. Zwei Rundstrecken über zwei (vor allem für Kinder) und acht Kilometern stehen zur Auswahl. Die Teilnahme ist kostenlos und für alle Altersklassen offen. «Jeder, der die Runde bewältigt erhält ein kleines Geschenk und unter allen Teilnehmenden werden Preise verlost», erklärt Sohn und ergänzt: «Man kann es auch mehrere Male probieren, die beste Zeit zählt. Benötigt werden nur ein Smartphone und Kopfhörer.» Dadurch bekommen die Läuferinnen und Läufer Informationen über die «Swiss nordic school Gantrisch», das LZG und über das Gantrschgebiet im Allgemeinen. Anmeldung und weitere Informationen auf https://virace.app/.
Trend zu den schmalen Brettern
Der Langlauf-Boom, der heuer in der ganzen Schweiz zu spüren ist, macht vor dem Gantrischgebiet nicht Halt. «Es war bisher eine Supersaison in jeglicher Hinsicht. Es gibt genug Schnee und bis Ende Januar war gutes Wetter, dann kam leider erst einmal ein Wärmeeinbruch», berichtet Markus Sohn. Das Interesse am Erwachsenenunterricht ist stark angestiegen: «Von Anfang Dezember bis Ende Januar waren schon über 600 Schülerinnen und Schüler bei uns in der Langlaufschule. So viel hatten wir in der vergangenen Saison insgesamt. Auch das Interesse an Privatunterricht ist grösser.» Da nur vier Teilnehmer pro Kurs erlaubt sind, seien viel mehr Lehrer unterwegs. Sohn betont aber: «Die Leute halten sich an das Konzept und genügend Abstand.» Durch die vielen Leute kam es zu Engpässen beim Materialverleih: «Wir haben drei Stationen mit rund 350 Paar Schuhen, Stöcken und Skiern, aber teils war der Ansturm so gross, dass vor dem Mittag schon nichts mehr da war.»
Streitpunkte
Die vielen Menschen im Gebiet sorgen aber auch für die Verstärkung mancher Probleme. «Konflikte sind vorprogrammiert. Jedes Jahr haben wir Mühe mit den Spaziergängern und Hunden auf den Loipen, das war heuer noch schlimmer. Teilweise lassen sie ihre Tiere an der langen Leine laufen und zeigen wenig Verständnis, wenn man sie drauf anspricht», macht der Medienvertreter deutlich, wo das Konfliktpotential liegt. Viel machen kann das LZG, das die Loipen pflegt nicht, da diese auf normalen Strassen und Wanderwegen liegen und damit die rechtliche Handhabe fehlt. Ein weiteres Ärgernis waren die Parkplätze, die auch im Sommer schon so manches Mal knapp waren. «Langläufer brauchen im Schnitt nur ein paar Stunden, Spaziergänger und Wanderer dagegen parken länger», fasst Sohn zusammen.
Kirstin Burr


