3 Frauen tauchen ab

3 Frauen tauchen ab

Mit einer Doppel­identität untertauchen und gleichzeitig musikalisch für Furore sorgen? Für die Musikerinnen von «siJamais» ein Leichtes. In ihrem neuen Stück «Inkognito» beweisen Simone Schranz, Jacqueline Bernard und Mia Schultz einmal mehr starke Bühnenpräsenz, Spielfreude und beeindruckende Vielseitigkeit, so auch am 24. März im «Rossstall».

«Inkognito» ist das 7. Programm des Dreiergespanns «siJamais» und versteht sich gewissermas­sen als Fortsetzung des letzten Programms. Es funktioniert aber auch ohne Vorgeschichte. Das war für Mia Schultz, Jacqueline Bernard und Simone Schranz ein zentraler Punkt in der Vorbereitung. Schliesslich soll den Abend auch geniessen können, wer «siJamais» noch nie gesehen hat. Entsprechend viel Zeit investierten die 3 Powerfrauen sowie Autor Andreas Stadler in die Entwicklung der Geschichte, die Ausarbeitung der Bühnenfiguren und die Musik. Dank intensivem Brainstorming und langen Diskussionen formte sich Schritt für Schritt eine Geschichte, die treue «siJamais»-Fans fesselt und gleichzeitig Neulinge in Bann schlägt. «Das war eine künstle­rische Knacknuss: Packen wir das, versteht das Publikum die Geschichte?», erzählen Schultz und Bernard rückblickend. Andreas Stadler, Co-Autor der Krimiserie «Wilder», schaffte es mit Bravour, die einzelnen Ideen und Handlungsstränge zu bündeln und zu einer runden Story zusammenzufügen. Rund ein Jahr gab sich «siJamais», um das neue Programm zu erarbeiten. «Mit dem letzten Programm hatten wir punkto Qualität einen neuen Meilenstein gesetzt, das mussten wir toppen», meint sie ernst und Kollegin Mia Schultz ergänzt: «Das ist uns gut gelungen, es ist auch kein Abklatsch, sondern etwas Neues!»

Anfreunden mit der Rolle
Es ist ein langer und manchmal steiniger Weg, bis ein Programm bühnenreif ist. Selbstzweifel, kreative Tiefs, persönliche Krisen, aber auch euphorische Probetage und strahlende Aha-Momente – die Probephase ist geprägt von einer grossen Bandbreite an Emotionen. «Wir haben einige Programme gemacht und wir wissen, dass Krisen ebenfalls zum Entstehungsprozess gehören», erklärt Klarinettistin Mia Schultz. Auch bei «Inkognito» klopfte die Krise während einer Probe an. Dieses Mal bei Jacqueline Bernard. «Ich merkte, dass ich meine Bühnenfigur nicht mag», erinnert sie sich. Eine schwierige Erkenntnis, denn mit der eigenen Figur verbringt man als Künstlerin sehr viel Zeit, lebt während dem Auftritt durch die Figur. Viele Gespräche im Dreier­gespann folgten, es stellte sich die Frage, ob die ganze Figur neu geschrieben werden muss. «Mia und Simone waren grossartig als Stützen. Es war ein grosser Vorteil, dass wir uns ewig kennen. Schlussendlich musste ich die Rolle zu meiner machen, mich anfreunden damit», so Jacqueline Bernard. Solche Prozesse brauchen lange.

Multitalente mit Ausgleich
Die Auseinandersetzung hat sich gelohnt, so konnten alle 3 Musikerinnen an der Premiere im Oktober mit gutem Gefühl und voller Elan in die Tour starten. Genau diese Freude über überwundene Schwierigkeiten und erarbeitete Programme, auf welche positives Feedback kommt, motiviert Simone Schranz, Jacqueline Bernard und Mia Schultz zum Weitermachen. «Wenn man mir das wegnehmen würde, wäre ich wie ein Vogel ohne Flügel», so Jacqueline Bernard ehrlich, «auf der Bühne kannst du ausleben, was du sonst nicht kannst.» Gleichzeitig ist ihre Bühnenpräsenz auch ein Statement, sind die 3 überzeugt: «Starke Frauenfiguren bringen Verantwortung mit sich. Es ist uns gelungen, uns davon zu emanzipieren, dass Frauen auf der Bühne schön sein müssen. Und wir zeigen: Als Frau und Mutter freischaffende Künstlerin zu sein, das geht!» Arbeitsalltag, Familien, Partnerschaften und ihre Bühnenauftritte jongliert das Trio mehr oder weniger geschickt. Trotzdem wünscht sich im Leben abseits der Bühne keine ein anderes Leben – genug wird auf der Bühne ausgelebt.

«Inkognito» ist für die 3 Musikerinnen eine Herzensangelegenheit, das ist im Gespräch zu merken. Schliesslich macht das Trio auch alles alleine, die Songs schreiben, texten, Webseite betreuen, Administration und Boo­k­ing – Multitalente auch neben der Bühne. «Das neue Programm hat uns mehr gefordert körperlich. Wir haben viel mehr Requisiten, wir müssen uns schnell umziehen. Es brauchte viel Training, bis Handgriffe sassen, verrät Mia Schultz. Die Routine nimmt aber mit dem Spielen mehr und mehr zu. Entsprechend gross ist die Vorfreude der beiden Könizerinnen und der Bernerin auf das Heimspiel im Kulturhof Schloss Köniz im April, wenn sich die Abläufe auf und hinter der Bühne richtig «eingegroovt» haben.

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