Im Oktober 1968 wurde das Gurnigelbergrennen versuchsweise als Sektionsveranstaltung und ohne Zuschauer ausgetragen. Dies nachdem das Rennen von Mitholz nach Kandersteg aus verkehrstechnischen Gründen verlegt werden musste. Ein Jahr später wurde die Veranstaltung am Gurnigel wiederholt. Diesmal als öffentliche Veranstaltung, was bereits einige Teilnehmerprominenz anzog. Auch war der Zuschaueraufmarsch mit rund 10’000 Fans vielversprechend. Die Strecke von Dürrbach nach Gurnigelbad wurde einhellig als selektiv und interessant beurteilt, darum stand weiteren Austragungen nichts mehr im Wege. Bereits 1970 wurde die Veranstaltung in den Schweizer Meisterschaftskalender aufgenommen. Schillernde Figur war damals Roland Salomon aus Frauenkappelen, der mit seinem Tecno F2 Tagessieger wurde.
Seit nunmehr 50 Jahren hat der Gurnigel unter den Motorsportbegeisterten seinen festen Platz im Kalender. Pilgern doch jedes Jahr um die 15’000 Fans und zwischen 200 und 300 Konkurrenten an das wohl traditionellste Bergrennen in der Schweiz. Unvergesslich die Veranstaltung im Jahre 1979, als der damalige Formel-1-Pilot Marc Surer mit einem BMW M1 am Start war und die weit über 20’000 Zuschauer beeindruckte. Nachdem sich der ACS Sektion Bern im Jahre 2005 als Veranstalter zurückzog, hat der neu gegründete Trägerverein, «Verein Bergrennen Gurnigel», dem vor allem Mitglieder des vom ACS zusammengesetzten OK angehören, die Veranstaltung gerettet. Aktuell kämpfen seit mehreren Jahren Eric Berguerand und Marcel Steiner um den Tagessieg.
Erinnerungen an
vergangene Zeiten
Wie im letzten Jahr hat der Verein Bergrennen Gurnigel aus Zeitgründen die Rahmenprogramme um das Rennen herum gestrichen. Laut OK-Präsident Theo Bertschi habe sich dieser Abstrich bewährt und ist vor allem bei den Fahrern begrüsst worden. Schliesslich soll der Rennsport – der vorletzte Lauf zur Schweizermeisterschaft – im Vordergrund stehen. Aufgrund des 50-Jahre-Jubiläums hat der Veranstalter gleichwohl ein kleines, aber feines Showprogramm ins Programm aufgenommen. Mehrere Fahrer, die in den vergangenen 50 Jahren Renngeschichte geschrieben haben, werden mit ihren damaligen Rennboliden am Start sein, allerdings nur zu Demofahrten. Legenden wie Fredy Amweg (Formel 2 Eigenbau), Heinz Steiner (Martini BMW), Jürg Dürig und Hansueli Ulrich (BMW) sowie Kurt Schneiter (Triumph-Dolomite) und noch weitere Ehemalige werden wohl bei vielen Zuschauern ein Gefühl der Wehmut aufkommen lassen.
Wie gehabt:
Steiner gegen Berguerand
Zum Rennwochenende am 7. und 8. September werden rund 270 Konkurrenten erwartet. Dies wird wiederum zu spannenden Kämpfen führen. Allen voran kämpfen die seit Jahren dominierenden Eric Berguerand und Marcel Steiner bei den Rennwagen am Gurnigel um den Tagessieg, Streckenrekord und um Meisterschaftspunkte. Wobei hier bei Saisonhälfte Berguerand die Oberhand hat. Dieses Duo herausfordern werden sicherlich die 3 schnellen Piloten Thomas Amweg, Robin Faustini und der Rückkehrer Joëll Volluz. Bei den Tourenwagen werden die überaus schnellen Mitsubishi-Evo Piloten Roger Schnellmann und Ronni Bratschi für Spektakel sorgen. Aber auch diese beiden werden herausgefordert vom Vorjahresmeister Frédéric Neff (Porsche) und dem aktuell Führenden der Tourenwagenmeisterschaft Andy Feigenwinder (Lotus).
Neu wird es in Startnähe einen Treffpunkt für alle Rennbegeisterten geben. Der von Einheimischen neu gegründete Verein «Boxenstop» will in einem Festzelt Rennfahrer und Rennfans zusammenbringen, um sich in gemütlicher Runde auszutauschen. Seit das Restaurant beim Start geschlossen ist, fehlt am Rennwochenende ein entsprechender Gastrobetrieb. Anbieten wird der Verein mittags und abends eine kleine Menü-Auswahl für alle Gäste. Und an allen 3 Tagen gibt es ab 17 Uhr einen Fest- und Barbetrieb. Auch in diesem Jahr bietet «Swiss Helicopter» wieder Shuttle-Flüge vom Start zum Ziel und retour (50 Franken) sowie Rundflüge (90 Franken) an. So können die Aktivitäten auf der Strasse bequem aus der Vogelperspektive beobachtet werden.