Akrobatik für alle

Akrobatik für alle

In der neuen Sporthalle Ried trifft sich ab Mitte August der frisch gegründete Zirkusverein Köniz zum 1. Training in Bodenakrobatik und Luftartistik. Stella Stejskal, selbst passionierte Artistin, ist überzeugt, dass das Angebot einen Nerv trifft.

Der süsse Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln, vermischt mit Vorfreude auf spektakuläre Darbietungen, lustige Clowns und geschickte Jongleurinnen dürfte wohl für Gross und Klein untrennbar mit dem Zirkus verknüpft sein. Der neu ins Leben gerufene Zirkusverein Köniz richtet den Blick aber auf ganz besondere Disziplinen der Zirkuswelt: Luftartistik und Bodenakrobatik. Was mühelos und geschmeidig aussieht, braucht tatsächlich viel Übung und Training. In der neu eröffneten Sporthalle Ried ist genau dies ab Mitte August für Menschen ab 8 Jahren möglich. 2 professionelle Trainerinnen begleiten Interessierte in individuellem Tempo. Das Angebot richtet sich aber nicht nur an Kinder und Jugendliche. «Wir sind offen dafür, dass auch Eltern mitmachen», lächelt Stella Stejskal und fügt an: «Wenn sie es wagen und sich trauen.»

Ohne Leistungsdruck
Zumindest die Kinder und Jugendlichen scheinen sich zu trauen. Bereits 9 Anmeldungen sind eingegangen, einige Trainingsplätze – mehrheitlich in der Bodenakrobatik – sind noch frei. Das könnte sich aber rasch ändern. Ein Angebot in den Disziplinen Luft- und Bodenakrobatik wird guten Anklang finden, davon ist Stella Stejskal überzeugt. Immer wieder sei sie darauf angesprochen worden. Dass sie nun zum Jugendtarif in der neuen Sporthalle starten dürfen, freut sie umso mehr. Stejskal ist selbst leidenschaftliche Akrobatin und trainiert seit langem im Verein Volare Bern. Früher sei sie mehr an Hochalpinsport interessiert gewesen, doch mittlerweile schlägt ihr Herz für das Vertikaltuch. «Es ist für mich eine Flow-Sportart, man kann darin versinken und sich vergessen, gleichzeitig ist es intensives Training und man kann Neues lernen.» Doch nicht nur die Vielseitigkeit der Akrobatik ist ihr ein Anliegen. Auch das Gemeinschaftsgefühl sei gross. «Es führt weg vom Wettbewerb, man spielt nicht gegen die anderen, sondern baut gemeinsam etwas auf», erklärt sie. «Besonders schön daran ist, dass man sich mit sich selbst vergleicht und nicht mit anderen.» Hängt man beim 1. Versuch am Tuch noch buchstäblich in den Seilen, klappt es beim 2. Mal bestimmt schon besser. Erfolgserlebnisse ohne Leistungsdruck. Dass Bewegung und Gleichgewicht auch für die motorische Entwicklung, Rumpfmuskulatur und Körperhaltung positiv sind, ist ein weiteres Plus.

Gelerntes zeigen
Zirkusdisziplinen als Form des kooperativen Sports scheinen in den letzten Jahren tatsächlich an Popularität gewonnen zu haben. In den Sommermonaten finden sich in Parks zahlreiche gespannte Slacklines und wirbelnde Jonglierbälle, Akroyoga ist zunehmend beliebt. Auch hier steht die persönliche Entwicklung im Vordergrund, nicht der Sieg oder eine Tabellenplatzierung. Mit dem Zirkusverein Köniz möchte Stella Stejskal ein Zeichen setzen und, wenn möglich, weitere Menschen inspirieren, kooperative Spiele anzubieten. Im Verein selbst ist dank engagierten Mitgliedern bereits geplant, das Angebot um Jonglage, Parcours und Partnerakrobatik zu erweitern. Auch sollen früher oder später Auftritte möglich sein. «Es ist immer schön, wenn man auf etwas hinarbeiten kann», weiss Stella Stejskal aus Erfahrung. Glücklicherweise braucht es nicht zwingend ein Zirkuszelt, um Zirkusatmosphäre zu zaubern. Passende Lokale sind zwar nicht einfach zu finden, doch es gibt sie, z.B. in Wabern in der «Heiteren Fahne» oder draussen wäre ebenfalls einiges denkbar. Wichtig ist, dass gutes Material und Wissen vorhanden sind.

Grosses Know-how
Beides kann der Zirkusverein Köniz bieten. «Sicherheit ist ein Thema, das man genau anschauen muss. Ein gewisses Risiko haben wir immer, sobald wir uns bewegen», so Stella Stejskal, «Kinder wollen ausprobieren, entsprechend muss man immer dabei sein.» Materialkunde und korrektes Montieren der Geräte gehören denn auch zum Lernprozess dazu. Kompliziert ist das Installieren der Luftgeräte nicht, prinzipiell ist das in jeder Turnhalle möglich. Wichtig wären aber neue Ringseile, da alles an den Turnringen befestigt wird.

Bisher konzentriert sich das ganze Training in Luftakrobatik in der Region auf eine einzige Turnhalle im Mattequartier. Stella Stejskal wünscht sich deshalb für den Zirkusverein Köniz möglichst bald eine 2. Hallenzeit in der neuen Sporthalle. Auch über Unterstützung im Rahmen des Schulsports würde sie sich freuen. Doch am wichtigsten ist ihr momentan, dass es endlich mit den Trainings losgeht und einmal in der Woche fleissig geturnt, geklettert, gewirbelt und gedreht wird – am Boden und in der Luft.

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