Auf den Spuren des SCB?

Auf den Spuren des SCB?

Seit langem ist der Erfolg treuer Begleiter von Floorball Köniz Bern. Zwei Meistertitel (2018 und 2022), vier Cupsiege (1999, 2008, 2016 und 2023) und vier Erfolge im Supercup (2016, 2018, 2020 und 2022) stehen im Rekordbuch der sieggewohnten Könizer. Doch jetzt, ausgerechnet im Jubiläums-Jahr, ist alles anders. Seit dem 7:4-Cupsieg über GC im letzten Frühjahr klebt das Pech an den Stöcken der FBKB-Protagonisten.

Wurden in den vergangenen 25 Jahren Siege quasi im Vorbeigehen erspielt, kämpfen die Könizer derzeit um jedes Tor und jeden Punkt, um überhaupt den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Und hier werden Erinnerungen an den SCB wach. Vor acht Jahren schafften die SCB-Spieler im zweitletzten Qualifikationsmatch gerade noch hauchdünn den Sprung unter die besten Acht und marschierten in den Playoffs mit Erfolgen über die ZSC Lions, den HC Davos und den HC Lugano zum 14. Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Erreichen die Könizer Ähnliches, fragt sich der Berner Sportfreund derzeit. «Das ist das Wunsch-Szenario», beantwortet Sportchef Heinz Zaugg die entsprechende Frage. «Gelingt uns der Sprung in die Playoffs, sind wir wahrscheinlich nicht Lieblingsgegner der derzeit besten drei Teams Wiler-Ersigen, Rychenberg Winterthur und Zug United, so dass wir vielleicht zu Beginn nicht sofort auf eine Top-Mannschaft treffen. Aber das sind wirklich Wunschträume. Für uns ging es zuerst einmal darum, uns über die Festtage zu erholen, den Kopf zu lüften und Selbstvertrauen zu tanken, denn das hat uns im alten Jahr zuletzt gefehlt.»

Viele Gründe
Die Gründe für die Baisse, in der sich das Fanionteam von Floorball Köniz Bern in der laufenden Meisterschaft befindet, sind vielfältig. Sportchef Heinz Zaugg: «Bereits das Sommertraining war anders aufgebaut als bisher, der neue Trainer wollte in eine andere Richtung gehen, der Saison-
start gelang nicht, so dass wir im November die Notbremse ziehen und mit Marcel Mader und Felix Huber ad interim zwei neue Coaches einsetzen mussten. Aber die Schuld lag gewiss nicht nur am Trainer. Oft wussten wir in den letzten Jahren nicht, weshalb wir gewannen, jetzt auch nicht, weshalb wir verlieren.» Dass viele neue Spieler im Kader stehen, mit Patrick Eder der Stammgoalie, die defensive Lebensversicherung und der Stimmungsmacher in Personalunion, zurücktrat und die Ausländer noch nicht die erwarteten Leistungen zeigen, dürften weitere Gründe für das schlechte Abschneiden sein. «Das ganze Team ist topmotiviert, macht in den Trainings mit, die Stimmung und die Körpersprache sind gut, was uns fehlt, sind die Erfolgserlebnisse», so Heinz Zaugg.

Nelio Rottaris definitiv dabei
Wer sich jetzt beim Lesen des Namens Rottaris eine Frage stellt, kann diese mit Ja beantworten. Ja, Nelio ist der Sohn von Mario Rottaris, des technisch subtilen, torgefährlichen Spielmachers des HC Fribourg-Gottéron in den Neunziger- und Nullerjahren, der wie alle seine Nachfolger auch erfolglos versuchte, in der mittlerweile 86-jährigen Gottéron-Vereinsgeschichte einen Meistertitel zu feiern. Bisher spielte Nelio, der in Bern BWL studiert, mit einer Doppellizenz für Köniz in der NLA und Floorball Fribourg in der NLB, doch weil dies in den Playoffs nicht mehr möglich ist, musste ein Entscheid gefällt werden – zugunsten von Floorball Köniz Bern. «Ich spielte bisher mehrheitlich für Köniz und für mich war der Entscheid, den ich bis Mitte Januar fällen musste, schon lange klar», sagt Nelio Rottaris. Es ist nicht die perfekte Saison, in welcher der Stürmer bei Köniz eingestiegen ist. «Nach den verlorenen Partien in der Vorbereitung dachten wir, es komme automatisch, wenn es ernst gilt, doch das war nicht der Fall. Das Selbstvertrauen ging verloren, die frühere Selbstverständlichkeit war verflogen.» Wie Sportchef Heinz Zaugg hält auch Nelio Rottaris ein Szenario à la SCB 2016 nicht für unrealistisch. «Diese Möglichkeit sehe ich durchaus. Ist der Knoten einmal gelöst, sind wir in den Playoffs zu guten Leistungen fähig.»

Auch Tennis-Talent
Dass Nelio Rottaris heute Unihockey spielt, ist alles andere als selbstverständlich. Zuerst versuchte sich der Gottéron-Fan im Eishockey, «doch das An- und Ausziehen der Ausrüstung und die kalten Hallen passten mir nicht», später war er auch ein grosses Talent im Tennis und mit 18 schon die Nummer 82 der Schweiz. Eine Karriere im Stil von Dominic Stricker, Leandro Riedi oder Jérôme Kym lag durchaus im Bereich des Möglichen. Doch praktisch gleichzeitig musste er sich zwischen Unihockey und Tennis entscheiden. Der Entscheid fiel fürs Unihockey – zur Freude von Floorball Köniz Bern und des TC Wohlensee, für den er spasseshalber im Sommer in der NLC-Interklub-Mannschaft zum Racket greift.

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