Berührend, bewegend, bleibend

Berührend, bewegend, bleibend

Mitte Juni konnten am klangantrisch berührende und bewegende Konzerte genossen werden. Der Festivalcrew gelang es, auf und neben der Bühne eine familiäre und herzliche Atmosphäre zu schaffen.

Schöner könnte man sich einen Konzertabend nicht wünschen. Schwer und träge liegt der Sommertag auf den Feldern, Grillen zirpen am Strassenrand, jede kühle Brise ist willkommen. «Sie wollen bestimmt ans klangtrisch! Herzlich willkommen, mein Kollege wird Sie auf dem Parkplatz gleich einweisen und ich erkläre Ihnen dann gern den Weg zur Konzerthalle, Sie werden das schon finden», begrüsst ein Helfer beim gut ausgeschilderten Parkplatz mit ungekünstelter Freundlichkeit. Das Lächeln steckt an, die Vorfreude wächst gleich noch ein wenig mehr. Und der Weg ist tatsächlich einfach zu finden. Die Carhalle Engeloch ist kaum wiederzuerkennen: Im vorgelagerten Festzelt wird geplaudert und ausgiebig Apéro genossen, die Halle selbst macht als Konzertsaal beste Figur. Herzliche Stimmung, wo man auch hinschaut, und kribbelnde Vorfreude auf ein ganz besonderes Konzert von Caroline Chevin und dem Klaipeda Chamber Orchestra – klangantrisch empfängt rundum frisch und authentisch. Spätestens, als die Popsängerin aus Weggis – die zwei Gs im Ortsnamen nimmt sie gleich als gutes Omen für ihren Besuch in Riggisberg – nach der Vorband Young Riggi Voices so richtig loslegt, lässt sich der Abend so richtig geniessen. Ihre eingängigen Songs sind in Begleitung des Orchesters opulent und emotional, die Bühnenpräsenz der Sängerin ist eine Wucht.

Beglückende Erlebnisse

Dass das Festival so reibungslos über die Bühne ging, freut den Vorstand von klangantrisch. Christine Bär-Zehnder strahlt: «Wir waren sehr beglückt und die Echos, die wir bis jetzt gehört haben, waren äusserst positiv.» Das gemeinsame Debriefing steht noch aus – erst mal ist etwas Erholung angesagt, die Festivalwoche war mit Aufbau, Organisation, letzten Handgriffen an allen Ecken und Enden und dem Abbau intensiv. Auch die verschiedenen Konzerte, allesamt neu kreierte Shows, waren bleibende Erlebnisse. Mit Miss Helvetia Barbara Klossner, Caroline Chevin und Claire Huangci standen dieses Jahr drei Frauen auf der Bühne, die ganz unterschiedliche, berührende Abende geschaffen haben. «Es war wohl zum ersten Mal so, dass alle Konzerte ganz gleichwertig nebeneinander stehen können», meint Bär-Zehnder, «auch wenn nicht jedes dem persönlichen Geschmack entsprach, war jedes Konzert schlicht gut.» Ihr persönlich wird der Abend mit Claire Huangci und den beiden Jojo-Künstlern Ivo Studer und Jan Schmutz besonders in Erinnerung bleiben. «Das war etwas noch nie Dagewesenes», ist die Medienverantwortliche des klangantrisch überzeugt. Die Kombination von virtuosem Tastenspiel, den Artistikelementen und Lichteffekten war rasant und eindrücklich. Das litauische Klaipeda Chamber Orchestra war über alle Abende souverän und liess sich auf alle Eigenheiten der Schweizer Musikerinnen mit grosser Offenheit ein.

Anpackendes Team

Eine so genussvolle Konzertreihe gelingt nur, wenn sich Menschen wohlfühlen. Herzlichkeit und Wohlwollen stehen bei klangan-
trisch denn auch im Zentrum, sowohl vor als auch hinter der Bühne. Gastfreundschaft wird auch gegenüber den Künstlerinnen und Künstlern zelebriert. Gerade das Orchester bleibt mehrere Tage am Stück, da lerne man sich auch kennen, Zufriedenheit und Vertrautheit merke man da jeweils fest. Aber, und das betont Christine Bär-Zehnder mehrmals, ohne die unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre klangantrisch kaum möglich. «Sie sind echt ein Highlight», freut sie sich. Es sei eine Gemeinschaft, die Spass hat, aufeinander Rücksicht nehme und sich wo immer möglich unterstütze. Rund 80 Personen würden während der ganzen Festivalwoche im Einsatz stehen. Und auch der Vorstand packt ohne Ausnahme mit an.

Harmonische Abende

Der Vorstand war gerade in diesem Jahr stark gefordert. Noch im laufenden Jahr hat es einige Wechsel gegeben, die neuen Mitglieder hatten somit keine Schonfrist, sondern mussten vom ersten Augenblick an mit anpacken. «Das brauchte einen Moment lang viel Kraft», beschreibt Christine Bär-Zehnder mit Blick auf die letzten drei Monate. Dass nun alles geklappt hat und es vielleicht gar eine der harmonischsten Ausgaben des Festivals war, freut deshalb umso mehr. «Wir hatten den Eindruck einer sehr guten Stimmung unter den Besuchenden, aber auch unter denen, die gearbeitet haben», erzählt sie, «und auch während den Konzerten empfanden wir sie als sehr dicht, mit intensiver und lebendiger Atmosphäre.» Viele seien auch nach den Konzerten noch sitzen geblieben, um in aller Zufriedenheit den Abend ausklingen zu lassen. Einen kleinen Schatten wirft die immerwährende Suche nach finanzieller Unterstützung auf die Kulturwoche. «Die Finanzen sind immer eine Herausforderung. Kultur ist trockener, harter Boden und Corona ist immer noch spürbar, Spender zu finden ist harzig», seufzt sie, lächelt aber gleich wieder. Der Motivation, auch 2024 ein ganz besonderes Festival mit ausgewählten Crossover-Perlen zu gestalten, tut diese Herausforderung keinen Abbruch.

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