Das weltweit grösste Schützenfest

Das weltweit grösste Schützenfest

Das vor über 100 Jahren gegründete Eidgenössische Feldschiessen gilt als grösstes Schützenfest der Welt. Schweizweit nahmen Anfang Juni über 120'000 Schützen daran teil. Diese Zeitung hat sich am Deutschfreiburger Feldschiessen in Ueberstorf umgesehen und ein paar überraschende Einsichten gewonnen.

Diese Bilder gibt es wohl nur hierzulande: ein Volksfest mit Tausenden von Besuchern von Jung bis Alt, volle Bierzelte mit lauter Musik aus den Lautsprechern, herumrennende Kinder – friedliche Feststimmung trotz den Sturmgewehren und Ordonnanzwaffen, die nicht nur an den Schiessständen, sondern wie selbstverständlich auch auf dem Festgelände zu sehen sind. So geschehen am Feldschiessen in Ueberstorf, das 1600 Schützen und Schützinnen sowie über 15’000 Festbesucher angezogen hat. 

Beitrag in der Hauptausgabe der SRF-Tagesschau

Der Tagesschau vom Schweizer Fernsehen SRF ist das «grösste Volksfest in der Region» einen ausführlichen Bericht wert. Hans-Peter Walser, Korpskommandant der Schweizer Armee, wird zitiert mit: «Wir stellen fest, dass das Bewusstsein für die Handhabung der Waffe wieder gestiegen ist. Sicherheit ist seit dem 24. Februar 2022 nicht mehr selbstverständlich. Dieses Bewusstsein ist spürbar.» OK-Präsident Bruno Riedo, zusammen mit dem 15-köpfigen OK verantwortlich für Organisation, Planung und Durchführung des Rahmenprogramms, zieht eine positive Bilanz: «Ueberstorf mit seinen 2400 Einwohnenden hat es geschafft, mit über 700 Helfenden 15’000 Gäste zu bewirten.»

Schiessen in der freien Natur ist speziell

Dass das Feldschiessen im freien Gelände stattfindet, stellt für viele einen besonderen Reiz dar, wie aus Gesprächen rund um den Schiessstand zu erfahren ist: «In der freien Natur herrschen spezielle Bedingungen. Regnet es oder ist – so wie heute – das Wetter schön? Ist es windstill oder bläst uns ein rauher Wind entgegen?» Ein anderer Schütze ergänzt: «Ich hatte schon vor 50 Jahren teilgenommen und mir gefällt, dass es heute noch gleich abläuft wie damals.» In der Tat ist rund um den Schiessbetrieb viel Traditionelles auszumachen. So werden beispielsweise die Resultate jedes Schiessdurchgangs nach alter Tradition durch die Zeiger mit der Kelle angezeigt, vom Schützenmeister im Zelt mit dem Feldstecher abgelesen und von Helfenden (genannt «Warner») schriftlich festgehalten. 

Tradition trifft auf Moderne

Auf dem Festgelände hat jedoch die Moderne definitiv Einzug gehalten. An allen Ständen, Restaurants und Bierzelten kann 2023 nur bargeldlos bezahlt werden. Dass sich in Einzelfällen kleine Verzögerungen einstellen, weil ein überlasteter Kartenleser neu gestartet werden muss, tut der allgemeinen Geselligkeit keinen Abbruch. Erwähnens- und lobenswert, dass sich das Deutschfreiburger Feldschiessen im Rahmen des offiziellen Phil-Good-Labels entschlossen für den Jugendschutz einsetzt, was bereits bei der Ausweiskontrolle am Eingang ersichtlich wird. Je nach Alter erhalten nämlich die Besuchenden ein andersfarbiges Bändeli. Dies hilft dem Ausschank-Personal beim Entscheid, an wen Alkohol ausgeschenkt werden darf und an wen nicht.

Stimmiger Ausklang mit ökumenischem Gottesdienst 

Neben Sport, Musik, Geselligkeit und Verpflegung wartet das Feldschiessen Ueberstorf mit einer weiteren Dienstleistung auf. Auf dem Hof von Sabrina und Stephan Schneuwly wird am Sonntagmorgen vor 250 Personen ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Neben der Musikgesellschaft Ueberstorf sind auch der ortsansässige Cäcilienchor sowie der gemischte Chor Kessibrunnholz, die Kränzlitöchter und der Sensler Harscht mit dabei. Ein in jeder Hinsicht stimmiger Moment im Deutschfreiburger Feldschiessen, das Tradition mit Moderne ebenso verbindet wie Wettkampf mit Volksfest. 

 

Regionale und kantonale Siegermeldungen 

– Sven Riedo, ein junger Schütze aus St. Ursen, wird mit 71 Punkten Schützenkönig des Ueberstorfer Feldschiessens. 

– In der Kategorie Damen holt Regina Bolliger aus Ueberstorf mit 69 Punkten den 1. Rang – zur grossen Freude der gastgebenden Schützengesellschaft Ueberstorf. 

– Die 13-jährige Alexandra Vaucher aus Guggisberg platziert sich mit dem Punktemaximum von 72 Punkten vor allen 16’686 kantonalbernischen Schützinnen und Schützen.

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