Das Filmprojekt ist in erster Linie als Nachwuchsförderung gedacht. Die DarstellerInnen wurden während einem halben Jahr professionell betreut. Verantwortlich für die Produktion zeichnen Carmen (Drehbuch) und Robin (Regie) Bezençon, der in Thun die Theater- und Schauspielschule «Espace-Vivant» betreibt. Mit den jungen Teilnehmern seiner Kurse ist ein Grossteil der Rollen im «Weissen Hirsch» besetzt. Es wirken jedoch auch die professionellen Schauspielerinnen Vreni Brun und Anne Hodler mit. Für die Kamera, den Schnitt und die Postproduktion ist Simon von Niederhäusern zuständig, der mit seiner Multimedia-Produktionsfirma «filmaare» in der Region bereits verschiedene filmische Akzente gesetzt hat – beispielsweise mit den Werbe-Trailern «Selital – Das Original» und «Gantrischtrail 2016».
Als Bearbeiter des Sagenstoffes und als Guide zu den Drehorten agierte Sagenwanderer Andreas Sommer. Er ist weit über die Region hinaus bekannt als Buchautor von «Sagenhafte Wanderungen am Gantrisch». «Helva und das Zaubernetz» heisst sein Bilderbuch, das er mit der Illustratorin Irma von Allmen verfasst und herausgegeben hat.
Die Handlung
Der ca. 60-minütige Kurzfilm verbindet die Aktualität einer Gruppe von Jugendlichen (Identitätssuche, erwachsen werden, Verantwortung tragen) mit den uralten Sagen aus dem Gantrischgebiet. Helva, Wächterin und Heilerin des Gantrischgebietes, spielt im «Weissen Hirsch» eine wichtige Rolle. Durch sie erfährt die 13-jährige Möchtegern-Zauberin Lea, wie sie ihre Freundin Isa retten kann, die am Anfang an einer Open-Air-Party am Gantrischsee von einem Zaubertrank kostet, danach in Ohnmacht fällt und nun bewusstlos im Spital Riggisberg liegt. Doch bis Lea die lebensrettende Heilpflanze für Isa findet, ist es ein langer Weg. Sie begegnet Helva in ihrer verwunschenen Höhle am Helisee, ihrem Diener Crassus (gespielt von Andreas Sommer) und einem Adler, der ihr die Richtung weist. Zusammen mit ihren Freunden muss sie zudem eine nächtliche Mutprobe im Sensegraben überstehen. Wegweisend ist schliesslich Leas Begegnung im dunklen Wald mit dem «Weissen Hirsch». Dieser zeigt sich mitunter verzweifelten Menschen, die in ihrer Not Antworten auf schwierige Fragen suchen. Und Leas Mission ist in der Tat schwierig. Nur so viel sei hier verraten: Isa wird schliesslich im Spital Riggisberg wieder zum Leben erweckt. Dies sehr zur Freude auch von Leas Grossmutter, die im Spital erscheint – seltsamerweise trägt sie Helvas Edelstein um den Hals…
Wie ist Carmen Bezençon auf die Idee gekommen, ein Drehbuch für einen Film im Gantrischgebiet zu schreiben? «Ich bin überzeugt, dass es im Zeitalter von Facebook, Instagram und Twitter für die Entwicklung junger Menschen wichtig und wertvoll ist, einen Teil ihrer Freizeit in der Natur zu verbringen, um neben der persönlichen auch eine regionale Identität aufzubauen. Draussen in der Natur zu sein bedeutet, sich mit sich selber zu beschäftigen – ohne Ablenkungen, Anforderungen von aussen und Bewertungs-Stress via ‹Likes›auf dem Smartphone. Die Natur bewertet nicht, sie ist einfach da. Wer bereits in jungen Jahren erfährt, wie entspannend und bereichernd der Aufenthalt in der Natur sein kann, besonders wenn man allein unterwegs ist, wird später im Leben auf diese Ressourcen zurückgreifen können.»
«Der Weisse Hirsch» schien ihr geeignet, die üppige Sagenwelt des Gantrischgebietes in einer modernen Vision wiederzubeleben. Durch diesen Film wolle sie Jugendliche motivieren, die Natur zu entdecken und sich auf sie einzulassen, der Fantasie freien Lauf zu lassen und sich so eine Parallelwelt zu schaffen, wohin sie sich jederzeit zurückziehen können.
«Ich selber bin in einer alten Mühle im Naturpark Gantrisch aufgewachsen, kenne seit Kindesbeinen jeden Winkel. Nicht zuletzt dank der Freundschaft mit Andreas Sommer ist mir der Reichtum der hiesigen Sagenwelt vertraut. Dass mit unserem Filmprojekt die Landschaft des Naturparks bekannt gemacht und der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur thematisiert wird, ist durchaus ein beabsichtigter Nebeneffekt», erklärt die Drehbuchautorin.
Crowdfunding-Aktion zur Fertigstellung
80% des Films sind bereits im Kasten. Auf www.wemakeit.com läuft eine Crowdfunding-Aktion, damit Nachdreh, Schnitt, Montage, Ton, Musikkomposition des Filmes finanziert werden können. Aktuelle Infos zum Film unter www.derweissehirsch.ch