Die grenzenlose Lust am gemeinsamen Singen

Die grenzenlose Lust am gemeinsamen Singen

Der Jakobs-Chor tut seit 25 Jahren das, was er am besten kann: Er pflegt die Begeisterung am Singen. Dass der Männerchor für seine beiden Jubiläumskonzerte ein so zahlreiches Publikum begrüssen durfte, ist nicht selbstverständlich. Es hat mit Qualität und Kontinuität zu tun. So soll es weitergehen, trotz Mangel an Nachwuchs.

Im Jahr 1998 geschah im amerikanischen Stanford etwas Bedeutsames: Zwei Absolventen der dortigen Universität gründeten das Unternehmen Google. Im selben Jahr trug sich im 1. Stock des Gasthofs St. Jakob in Wünnewil ebenfalls etwas Besonderes zu: Ein paar Männer gründeten einen Chor, dessen Name sich wie von selbst ergab. Das Ergebnis der einen Gründung ist aus dem globalen Leben kaum mehr wegzudenken. Das trifft zwar auf den Jakobs-Chor nicht zu, aber Kontinuität und Qualität darf sich der Gesangsverein uneingeschränkt auf die Fahne schreiben; ebenso die Tatsache, Teil des regionalen Kulturlebens zu sein. Dass die Bevölkerung zum Chor steht, war angesichts der vielen Besucherinnen und Besucher anlässlich der beiden Jubiläumskonzerte in der Aula der OS Wünnewil offensichtlich. Dafür ist Guido Stöckli sehr dankbar. Er ist erst der dritte Präsident seit Bestehen, seine Dankbarkeit richtete er bei der Begrüssung auch an den anwesenden Erwin Müller, dem Gründer und ersten Präsidenten des Chors, dem die Jubiläumskonzerte gewidmet waren. Guido Stöckli hielt sich erfreulich kurz mit Worten, die Bühne gehörte nun den Sängern und ihrem musikalischen Leiter David Sansonnens.

Schnuppern für Interessierte
Mit dem Thema rund um «Reben – Wein – Gemütlichkeit» entführten die 34 Sänger das Publikum raus aus der Aula hin zu den lieblichen Gegenden der Weinkultur, in die Welt des Genusses und der Leichtigkeit. Harmonisch vorgetragen in den vier Stimmlagen von erstem und zweitem Tenor, Bariton und Bass. Beide Konzerte wurden bereichert durch je einen Gastchor, bei einigen Liedern begleitete der Dirigent den Chor am Flügel. Der Jakobs-Chor ist sich gewohnt, solch gelungene Konzerte abzuhalten, auch die positiven Reaktionen des Publikums sind nicht neu. Sichtbar wurde allerdings auch, was Guido Stöckli in der Jubiläumsbroschüre erwähnte, nämlich das Alter der Sänger. Einer von ihnen ist Erwin Spicher. Er stiess vor 10 Jahren zum Chor, blieb auch nach seiner 6-jährigen Präsidialzeit dem Vokalensemble bis heute als Sänger treu und betreut als pensionierter Werbefachmann den Chor in kommunikativen Belangen sowie in der Gestaltung der Bühnenbilder. «Für den Chor unter der Leitung eines hervorragenden, ja, begnadeten musikalischen Leiters wären eigentlich alle Voraussetzungen gegeben, um optimistisch zu bleiben», sagt er, «wenn da nicht nur dieses verflixte Durchschnittsalter von 74 Jahren wäre.» Das stimme zwar schon nachdenklich, fügt er an, trotzdem habe Pessimismus keinen Platz im Jakobs-Chor. «Wir nutzen jede Gelegenheit, Männer jeden Alters zum Mitmachen in unserem Chor zu motivieren, sei es in persönlichen Gesprächen oder durch unsere Schnupper-Probe.»

Freude und Applaus als Lohn
Dabei sind die Hürden tief, jeder Interessent kann unangemeldet bei einer Probe erscheinen. «Leider», so Erwin Spicher, «liegt bei vielen Angesprochenen und Interessierten eine unberechtigte Fehleinschätzung vor. Weil sie glauben, dass sie nicht singen können. Oder dass sie die Fähigkeit haben sollten, Noten zu lesen.» Beides sei falsch, versichert der Sänger, der Dirigent verstehe es ausgezeichnet, schlummernde Talente wahrzunehmen und werde sehr bald entdecken, wer zu was fähig ist. Zur Gelassenheit aller Interessenten fügt er an, dass «es im Chor gerade mal vier, fünf Sänger gibt, die Noten lesen können.» Der entscheidende Schritt zu diesem beglückenden Hobby sei ganz einfach, dass man sich einen Ruck gebe. Umso mehr, weil der Verein seinem Grundsatz nach einem harmonischen Miteinander stets treu geblieben sei. Getragen von der Begeisterung am gemeinsamen Singen und der Pflege der Kameradschaft. Zum Einklang innerhalb des Chors trägt auch die Wahl des Repertoires bei; dafür gibt es eine Musikkommission mit jeweils einem Vertreter aus den vier Gesangsregistern und dem Dirigenten als führende Kraft. Daraus ist ein enormes Repertoire an vielfältigem Liedgut entstanden, vorgetragen an bisher rund 100 Auftritten bei verschiedensten Anlässen. Weitere sollen folgen, denn so der Präsident Guido Stöckli: «Der schönste Lohn des Hobby-Sängers ist seine Freude am gemeinsamen Singen mit dem wohlwollenden Applaus des Publikums.»

 

INFO:
Jakobs-Chor, Guido Stöckli

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