«Die Velos gehören zum Könizer Strassenbild»

«Die Velos gehören zum Könizer Strassenbild»

Seit Mitte März 2019 stehen auf dem Gemeindegebiet 13 Veloverleihstationen von «Velo Bern» zur Verfügung. Damit sind Könizer Velofahrer privilegiert: Andere Agglomerationsgemeinden, die im Vorfeld ebenfalls Interesse bekundet hatten, legten das Projekt vorerst noch auf Eis.

Ob Freizeit oder Arbeitsweg: Das Zweirad schont die Umwelt so, wie man sich dies im «Greta-Zeitalter» nur wünschen kann; ganz zu schweigen von den positiven Effekten für Gesundheit und Fitness. Je mehr Ausleih- und Abstellmöglichkeiten der Betreiber eines Verleihsystems anzubieten hat, desto attraktiver ist es für die Nutzer. Als die PubliBike AG im Sommer 2018 ihren Betrieb in Bern aufnehmen konnte, war es für den Velo- und E-Bike­verleiher das Ziel, das Berner Netz raschmöglichst auszuweiten. Doch derzeit ist erst Köniz ins Stadtberner Netz integriert. Anderswo wurde das Vorhaben noch zurückgestellt oder gestrichen. Gemeinderat Christian Burren resümiert nach dem 1. Betriebsjahr: «Die Velos von ‹PubliBike› gehören auf dem Gemeindegebiet zum Strassenbild und werden rege genutzt. Die Beobachtungen zeigen, dass das Angebot insbesondere bei Jugendlichen gut ankommt, was sehr erfreulich ist.»

Die Gemeinde handelte im Vorfeld mit der Stadt Bern sowie mit «PubliBike» Verträge für den Betrieb und Unterhalt des Systems aus. «Die Verträge sehen vor, dass beim Betrieb und Unterhalt des Verleihsystems für die Gemeinde kein Mehraufwand entsteht. Folglich werden alle anfallenden Arbeiten im täglichen Betrieb des Veloverleihs von «PubliBike» erledigt. Dort, wo die Verleihstationen auf öffentlichem Grund stehen, stellt die Gemeinde die beanspruchten Flächen kostenlos zur Verfügung», so Burren. Auf die Frage, ob das Angebot in Köniz im heutigen Rahmen bestehen bleibe oder ob mit Veränderungen zu rechnen sei, sagt der Vorsteher der Direktion Planung und Verkehr: «Die Weiterentwicklung und Optimierung solcher Systeme wird kaum je abgeschlossen sein. Das Ziel aller involvierten Partner ist es, der Bevölkerung ein gut funktionierendes Veloverleihsystem anzubieten, das auch wirtschaftlich betrieben werden kann.»

Dass andere Gemeinden nochmals über die Bücher wollen, bevor sie definitiv mitmachen oder eben nicht, hat verschiedene Gründe: Sehr bald gab es Anzeichen, dass der Betrieb eines Velo- und E-Bike-Verleihsystems rund um Bern defizitär ausfallen könnte. Folglich will und kann die PubliBike AG ihr Verleihsystem nicht überall gratis anbieten. Die Höhe der Beiträge ist Verhandlungssache zwischen den Gemeinden und dem Unternehmen. Dazu sagt «PubliBike»-Geschäftsführer Markus Bracher: «Die Beiträge sind unter anderem auch abhängig vom Kundenpotenzial der Standorte.» Neue Rahmenbedingungen dürften ausschlaggebend gewesen sein, dass sich die ursprüngliche Partnerin Genossenschaft Migros Aare per Anfang 2020 zurückzog – nebst der Post AG war sie vorher die Hauptsponsorin.

Nachdem 2019 über eine Million Fahrten in der Stadt Bern den Beweis für eine starke Nachfrage lieferten, sagt der «PubliBike»-CEO zuversichtlich bezüglich einer allfälligen Kehrtwende in der Agglomeration: «Es ist uns weiterhin ein Anliegen, die Agglomerationsgemeinden ans Netz anzuschliessen.»

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