Er bringt Motorräder zum Fliegen

Er bringt Motorräder zum Fliegen

Während andere Primarschüler nach der Schule und den Hausaufgaben am Computer sind, Fussball oder Unihockey spielen, trainiert er für den Motocross-Sport: Philippe Messerli. Er ist fokussiert, hat Talent, aber bleibt bodenständig.

Dabei hätte er allen Grund abzuheben: Philippe Messerli war der jüngste Teilnehmer an den Schweizermeisterschaften im Motocross und mit dem
20. Rang gut platziert. «Dass ich der Jüngste bin, ist auch an anderen Rennen normal», erklärt Philippe, als ob es selbstverständlich wäre.

Fokussiert
Es mag ihm so selbstverständlich erscheinen, weil er in einem Team ist, dass ihm diese Ruhe vorlebt: sein Vater und Mentor Ruedi Berger und das Team Wenger aus Alterswil, das auch Siegfahrer in seinen Reihen hat. So konzentriert sich Philippe Messerli auf das, was noch zu verbessern ist, um stetig eine Reifenspur nach vorne zu kommen: « In den Kurven habe ich noch Verbesserungspotential, ich freue mich, in diesem Winter in Italien daran zu arbeiten», sieht er weniger seine Stärken als seine Möglichkeiten.
In Italien erwartet den jungen Rennfahrer auch ein Trainer und die Bedingungen sind ideal, um sich auf die Saison 2020 vorzubereiten. «Ich freue mich auf ein Wohnmobil», ergänzt er fast ein wenig aufgeregt. Denn mit diesem sollen die vielen Reisen und Aufenthalte im In- und Ausland etwas komfortabler werden.

Talentiert
Fokussiert heisst aber auch zu wissen, wo man seine Stärken hat. Wie in allen Sportarten ist die mentale Einstellung enorm wichtig. «Wenn ich am Start bin, verringere ich die Nervosität, in dem ich die anderen ausblende, es gibt dann nur noch mich und meine ‹Husqvarna-Maschine›», verrät er sein Geheimnis und liefert gleich die Erklärung dazu: «Wenn man nicht locker ist, verkrampft man sich auf der Maschine und das gibt Muskelkater.» Philippe Messerli ist ein sportlicher Junge und diese Fitness braucht es ebenfalls im Motocross-Sport. «Es ist hart ein ganzes Rennen lang durchzuhalten, aber ich liebe diesen Kampf, auch wenn der Dreck fliegt», erzählt er. Eine gute Einstellung und der nötige Biss verleihen dem jungen Guggisberger die erforderlichen Eigenschaften und verleiten ihn dazu, als talentierter Rennfahrer ein wenig von den Rennen ausserhalb der Jugendklassen zu träumen. «Mein Traum wäre es, einmal an den Weltmeisterschaften starten zu können», verrät er und auf die Frage, wer denn sein Vorbild ist, kommt wie aus dem Startblock geschossen: Jeffrey Herlings (NED), ein Weltmeister und kompletter Fahrer.

Bodenständig
«Ich schaue den guten Rennfahrern zu, um zu lernen,», erklärt er und kehrt sofort wieder aus den Träumen zurück in den Trainingsalltag von Fitness, Reisen und Rundendrehen. Eigentlich erstaunlich, wie der junge Rennfahrer ruhig und bescheiden bleibt, ohne das Selbstvertrauen zu opfern. Seine Sprünge gehen über 10 Meter weit und immer wieder landet er bodenständig. Sein Sport ist hart und verlangt mentale und körperliche Stärke und trotzdem meint er: «Es gibt keinen anderen Sport, den ich lieber machen würde.» Wenn Vater und Sohn in einem Rennen gegeneinander antreten würden, «wäre mein Vater wohl noch schneller als ich, aber das wird sich hoffentlich eines Tages ändern», lächelt Philippe Messerli etwas verschmitzt, aber immer noch mit derselben bodenständigen Art. die aufzeigt, dass er weiss: Der Weg ist hügelig, lang und dreckig – wie die Motocross-Piste.

Bleibt ihm dieser ideale Betreuerstab erhalten, könnte eines Tages sein Traum von den Weltmeisterschaften wahr werden. Und wer weiss, vielleicht startet er dann neben seinem Vorbild Jeffrey Herlings im Startblock. Dann wird er froh sein um seinen Trick, alles ausblenden zu können, damit er sich mit dem Star ein spannendes Rennen liefern kann.

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