Er läuft und läuft und läuft …

Er läuft und läuft und läuft …

Er springt von Erfolg zu Erfolg. Mit der Ehrung an der diesjährigen Nationalfeier hat die Gemeinde Oberbalm sein sportliches Engagement gewürdigt, darunter zwei EM-Medaillen. Bereits fokussiert sich der 26-Jährige auf neue Herausforderungen.

Der Name ist Programm: In Oberbalm ist man wirklich ein bisschen über allem. Weit geht der Blick über liebliche Hügel und die Voralpen bis zu den majestätischen Schneebergen. Das Beschwerende des Alltags scheint weit weg. Die Höhenlage auf rund 800 m ü. M. bietet Herausforderungen anderer Art. Der Jungbauer und Marathonläufer Dominik Rolli jedoch meistert sie mit Freude und Begeisterung.

Schnellster Oberbalmer aller Zeiten
Dominik ist mit seinem Zwillingsbruder und einem älteren Bruder auf dem elterlichen Betrieb aufgewachsen. Nach der Sekundarschule in Niederscherli absolvierte er die Ausbildung zum Landwirt. Seine Lehr- und Wanderjahre führten ihn zu unterschiedlichen Betrieben, in denen er sich von Ackerbau über Milchproduktion oder Mutterkuh-
haltung und Schweinemast bis zum Agrarsektor ein breites Wissen aneignete. Nach der RS arbeitete Dominik auf dem elterlichen Hof mit, arbeitete Teilzeit in einer Landi und liess sich berufsbegleitend zum Agrotechniker ausbilden. Die Landwirtschaft, und vor allem die Tiere, bedeuten Dominik viel. Zudem verlangt der – bisher von drei Rolli-Mannen und Mutter Susanna geführte – Betrieb mit Blick auf die Pensionierung von Vater Peter nach einer Neuorganisation. Nächstes Jahr gründen die drei eine Generationen-Betriebsgemeinschaft. Zur Familie des wohl schnellsten Oberbalmers aller Zeiten gehört auch Sabrina Glauser. Sie bewohnt mit Dominik das Stöckli, das die beiden vor einiger Zeit umgebaut haben.

Schon immer «gsecklet»
Mit der Betriebsgesellschaft ist Dominiks beruflicher Weg vorgezeichnet. Wie sieht es hinsichtlich Sport aus? Und wie hat seine sportliche Karriere eigentlich begonnen? «I bi scho immer gsecklet», schaut Dominik lachend zurück. Bis zum Alter von 13, 14 Jahren war keine Strasse und kein «Wägli» vor Dominiks schnellen Beinen sicher. In den letzten Schuljahren gab es einen Unterbruch. Warum das? «Praktisch niemand aus meinem Kollegenkreis ist gelaufen. Die Motivation hat einfach gefehlt», erklärt Dominik.
Im dritten Lehrjahr fand er dann wieder auf den Laufweg zurück. Von da an erfolgten Arbeit und «Seckle» parallel. Die Entwicklung vom «Kinderläufer», wie Dominik das nennt, bis zum Spitzenläufer war lang, aber immer wieder voller motivierender Ereignisse.

Ganz vorn mit dabei
Seit Dominik Rolli zunehmend Podestplätze erlief, verschoben sich die Prioritäten immer mehr Richtung Laufsport. Die Investition in Zeit, Fitness und Ausdauer hat sich gelohnt: Seit 2019 reiht sich Erfolg an Erfolg.
Und so erstaunt es nicht, dass er letztes Jahr ins Nationalkader «Leichtathletik» aufgenommen wurde. «Damit konnte ich mein Hobby zum Beruf machen», freut er sich. Trotzdem fiel es ihm nicht ganz leicht, die langjährige Teilzeittätigkeit bei einem Futtermittelhersteller zu beenden. Die Mitarbeit im Landwirtschaftsbetrieb und der Profi-Sport halten sich zeitlich ungefähr die Waage. «Eine gäbige Lösung», bilanziert Dominik. Zwar werde er nicht reich dabei, aber es sei insgesamt «grad optimal».
Unterstützung findet Dominik bei seinen Eltern und Sponsoren. Und auch die Gemeinde Oberbalm beobachtet seinen Weg mit Wohlwollen: An der diesjährigen Nationalfeier wurde Dominik Rolli für seine Silber- und Bronzemedaille an der Berglauf-Europameisterschaft öffentlich geehrt. Nächste Ziele des dynamischen jungen Mannes sind ein Berglauf im Wallis und ein Halbmarathon Ende Oktober im Ausland.
Über allem aber steht ein grosser Traum: «Einmal an den olympischen Spielen einen Marathon zu laufen.» Wer weiss: Bis zu diesen 42,2 Kilometern mit hohem Symbolwert ist der Weg vielleicht gar nicht mehr so lang.

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