Feuerwehr und Flamme für die Vielfalt

Feuerwehr und Flamme für die Vielfalt

Sie wusste früh, dass sie Ärztin werden will. Den Entscheid, der Feuerwehr beizutreten, fällte sie während ihres Studiums. Heute ist sie Gruppenführerin im Einsatzzug 2 der Feuerwehr Köniz und erlebt im Spital und bei der Feuerwehr, dass Ziele nur gemeinsam erreicht werden.

Es war nicht so, dass Helene Buffat schon lange den Wunsch verspürt hätte, der Feuerwehr beizutreten. Allerdings brauchte es später nicht allzu viel, dass sie es tat. Es reichte der Hinweis ihrer Eltern auf einen Info-Stand in Wabern und darauf, dass die Feuerwehr Mitglieder suchte. Dann war sie dabei. In einem kleinen Team von 16 Personen. «Umso wichtiger», sagt Helene Buffat, «war der Teamgedanke. Mit wenigen Mitgliedern musste dasselbe erreicht werden wie mit vielen. Es brauchte jeden Einzelnen von uns.» Das Wirken in der Feuerwehr gefiel ihr auf Anhieb und war für sie eine willkommene Bereicherung zum Studium. Heute, als Oberärztin in einem Spitalzentrum für Altersmedizin, ist Helene Buffat immer noch Feuerwehrfrau. Ob im Spital oder in der Feuerwehr, die oberste Pflicht ist dieselbe: Es geht um den Schutz und um die Rettung von Menschen. «Spannend dabei ist auch, dass man die Aufgaben bei der Feuerwehr gemeinsam mit Menschen bewältigt, mit denen man sonst wohl nie zu tun hätte, da sie aus unterschiedlichsten Bereichen kommen.» Sowohl im Spital als auch vor gewissen Einsätzen in der Feuerwehr habe man die Möglichkeit, sich im Team zu besprechen und von den verschiedenen Erfahrungen zu profitieren. In der Feuerwehr, betont Helene Buffat, sei sie in erster Linie Feuerwehrfrau, bei Bedarf auch Ärztin.
Den Menschen als Ganzes sehen
Dass sich Helene Buffat während des Studiums für die Allgemeine Innere Medizin entschied, entspricht ihrem Naturell. «Besonders interessant finde ich, dass das Gebiet sehr breit und nicht auf ein einzelnes Organ fokussiert ist. Man muss den Menschen als Ganzes sehen.» Vor allem in der Altersmedizin müsse intensiv abgeklärt werden, «wo der Mensch steht, wohin er gehen will und was ihm wichtig ist, um die Art der Behandlung unter diesen Aspekten anzugehen.» Als Ärztin will sie vor einer Behandlung herausfinden, was dem Patienten im Moment Beschwerden bereitet und was für ihn Lebensqualität bedeutet. Darin sieht sie eine gewisse Freiheit und gleichzeitig die hohe Verantwortung in ihrem Beruf. «Gerade in der Altersmedizin sind wir konfrontiert mit Aussagen von Menschen, die aufgrund ihrer Leiden und Beeinträchtigungen nicht mehr leben wollen. Ich stelle fest, dass es im hohen Alter viele Patienten gibt, die sich Gedanken darüber machen, was sie wollen und was nicht. Die Herausforderung dabei ist, gemeinsam mit dem Patienten zu entscheiden, was zu behandeln ist und wie behandelt werden soll.»

Ausbildung auch mit Umweg
Die Wahrnehmung der Situa­tion, diese mit den Betroffenen zu besprechen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, das steht für Helene Buffat im Vordergrund. Ob als Ärztin oder als Feuerwehrfrau. Wer Gutes tut, wird geschätzt. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass die Wertschätzung entsprechend hoch sein muss. «Die Feuerwehr gilt tatsächlich als sehr vertrauenswürdig und hat schon für Kinder eine gewisse Faszination», bestätigt sie. Von den Patienten im Spital erhalte man Wertschätzung und Dankbarkeit, jedoch stehe im ärztlichen Beruf die erhaltene Wertschätzung nicht im Vordergrund. Helene Buffat reagiert eher überrascht auf die Frage, ob sie ein tiefes Bedürfnis zu helfen habe. Schliesslich trifft das auf ihren Beruf und auf ihre Arbeit bei der Feuerwehr zu. «Natürlich ist es sehr schön, wenn man helfen kann», antwortet sie, «das war bei mir jedoch nicht primär. Im Vordergrund stand bei mir das Interesse.» Das erachtet sie als das Wichtigste für Jugendliche bei der Berufswahl. «Junge Menschen sollten ihre Interessen erkennen und daraus Ziele ableiten und verfolgen. Vielleicht auch einen Umweg gehen mit einem zweiten Anlauf.» Zudem, dringt die Feuerwehrfrau in ihr durch, sei es sehr bereichernd, neben dem Beruf auch ein offenes Auge für andere Bereiche zu haben. Für Helene Buffat war und ist das die Feuerwehr. «Dort sind jederzeit neue Mitglieder willkommen», sagt sie und ergänzt, «als Frau muss man ‹nicht Angst haben› davor. Wir helfen und ergänzen uns gegenseitig.»

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