Gut Ding will Weile haben

Gut Ding will Weile haben

Im Rahmen der Optimierung rund um die Sportanlage soll auch ein Projekt realisiert werden, welches vor drei Jahren seinen Anfang nahm: Eine Skatebowl soll für bewegungsfreudige Kinder und Jugendliche zum Treffpunkt werden.

In den letzten Jahren kam es immer mehr auf: Bei Schulhäusern, Spielplätzen oder im öffentlichen Raum wurden mobile Pumptracks und Skateparks aufgebaut. Bereits kleine Kinder versuchen sich auf den Bahnen und Elementen mit Trottinetts, grössere Kinder üben Tricks und flitzen über die Bahnen. 

Wunsch seit drei Jahren

2020 wandten sich einige Schüler an die Schulsozialarbeit in Ueberstorf mit dem Wunsch, eine Skateanlage zur Verfügung zu haben, um sich mit Skateboards, Trottinetts oder Rollschuhen auszutoben. Die Idee fand Anklang und ihren Weg via Gemeinde zu Geraldine Rösti. Als engagierte Jugendarbeiterin ist die Umsetzung von Projekten zusammen mit Kindern und Jugendlichen ihr Alltag. Für die Skateranlage setzt sie sich allerdings ehrenamtlich und als Privatperson ein. Eines ist ihr dabei besonders wichtig: «Die Idee war von Anfang an, dass es ein Projekt der Kinder und Jugendlichen sein und bleiben soll.» Wenn es ihr Projekt sei, sei die Identifikation höher. 

Schlüsselloch-Bowl

Zusammen mit engagierten Eltern gründete Rösti einen Verein; dreizehn Kinder halfen mit, Ideen zu spinnen und mögliche Formen einer Skateanlage zu konkretisieren. In Arbeitsgruppen setzten sie sich damit auseinander, welche Möglichkeiten es zur Umsetzung geben könnte. Halfpipe? Einzelne Elemente? Die Kinder präzisierten ihre Ideen durch Besichtigungen von bereits gebauten Anlagen, recherchierten Kosten und Anforderungen. Die Resultate wurden danach dem gesamten Verein präsentiert. 

Einstimmig entschied man sich für eine sogenannte Schlüsselloch-Bowl, «weil es vom Platz her sehr praktisch und sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene lukrativ ist». Die fertige Idee wurde bei der Gemeinde eingereicht, wo mögliche Standorte diskutiert wurden. Die ursprüngliche Idee, die Bowl beim Schulhaus zu bauen, wurde unterdessen zugunsten eines grösseren Projekts aufgegeben. Im Rahmen der Optimierung der Sportanlage rund um das Fussballfeld soll nun auch die Bowl ihren Platz finden. Im vergangenen Dezember nahm die Gemeindeversammlung Ueberstorf die Vorlage zur Ge-
samterneuerung an.

Bauplanung und Sponsorensuche

Die Einbettung in das Projekt hat für den Verein Freestylepark viele positive Seiten. So entfällt etwa ein eigenes Baugesuch und es gibt die Zusicherung einer Finanzierung. Auf der anderen Seite heisst es Rücksicht nehmen auf die anderen Akteure auf dem Areal. Die konkrete Planung des eigenen Projekts liegt aber immer noch ganz in der Hand des Vereins. Dieser konnte für die Bauleitung einen Profi ins Boot holen: Bruno Rieder, selbst wohnhaft in Ueberstorf, ist begeisterter Ski- und Snowboarder, hat Erfahrung und Kontakte zu Menschen, die bereits ähnliche Anlagen geplant und gebaut haben und sich auch hier gerne einbringen. Bis zum Baustart – entweder im Herbst 2023 oder im Frühling 2024 – können sich die engagierten Vereinsmitglieder auf die Sponsorensuche, die aktive Bauplanung und die Anpassung des Grundkonzepts konzentrieren. Und auf den Spatenstich hinfiebern.

Kinder stark einbezogen

Dass zwischen der eingereichten Idee bis zum Baustart vier Jahre ins Land gehen würden, hätten sich die initiativen Jungspunde damals wohl nicht träumen lassen. Eine lange Zeit; einige der damaligen Schüler sind unterdessen mit ihrer Schulzeit beinahe zu Ende, andere rutschen nach. «Uns war und ist wichtig, dass die Kids die ganze Projektplanung mitbekommen», erklärt Rösti, «Alles können sie natürlich nicht machen, aber wir beziehen sie so eng mit ein, dass wir sie nicht verlieren. Und sie wollen auch wirklich ihren Teil dazu beitragen.» So haben die Kinder und Jugendlichen Einblick in die bürokratischen Abläufe, schreiben Briefe an mögliche Sponsoren und helfen bei Verkaufsaktionen mit. Auch die Gemeinde Ueberstorf ist beeindruckt vom lange anhaltenden Einsatz der jungen Generation.

Bau ganz ehrenamtlich

Auch Rösti und die anderen Eltern freuen sich auf den Baustart. Der Bau wird ehrenamtlich sein, wer anpacken will, ist herzlich willkommen. «Ich stelle mir vor, dass das Bauen der Bowl auch ein Gemeinschaftsding wird, die Bauphase darf auch eine Begegnungsphase sein», so Geraldine Rösti. Mit Grill, geselliger Runde, gemeinsamem Schaufeln und offenem Austausch. Genau so, wie die fertige Bowl auch später sein soll: ein Ort, an dem sich wilde Kleine zu waghalsigen Fahrten mit dem Rollbrett treffen und gemütliche Grosse zum Plaudern und Zuschauen.

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