Hat sie das Zeug zum Star?

Hat sie das Zeug zum Star?

Sie hat alles auf eine Karte gesetzt: Musik. Die Sängerin Fabienne Kobel überraschte in der 1. Staffel von «Voice of Switzerland» beim Sender 3+. Ihre Vorstellung war ein Spagat, von der kratzigen Stimme bis hin zu kristallklaren Tönen. Alle 4 Juroren hauten auf den Buzzer. Wohin ihre Reise gehen könnte, verrät sie in einem Gespräch.

In Köniz läuft das Talent noch einigermassen unerkannt umher. Aber das dürfte sich zukünftig ändern: «Ja, es gab schon Leute, die mich auf der Strasse erkannt und angesprochen haben», verrät die 21-Jährige. Als Sprungbrett für eine Karriere als Sängerin und Songwriterin hat ihr die Fernsehshow geholfen. Doch schnell wird klar: Fabienne Kobel geht ihren Weg. Weit über «Voice of Switzerland» hinaus.

Die Zielstrebige
Im Moment nutzt sie ihre Zeit, um die ersten Songs zu schreiben. «Ich stelle hohe Ansprüche an mich. Deshalb denke ich, wird es Ende Sommer, bis ich die ersten Lieder fertig habe», erzählt sie. Überraschend ist ihre Haltung nicht. Wer sich traut, «Beautiful» von Christina Aguilera zu singen, der hat Mut und muss an seinen Gesang hohe Ansprüche stellen. So wie Fabienne Kobel an den «Blind Auditions». «Obwohl ich dachte, ich könne mit Nervosität ganz gut umgehen, war ich in dem Moment, als ich auf der Bühne stand und die umgedrehten Stühle sah, so nervös wie nie in meinem Leben zuvor», gibt sie zu. Mit geschlossenen Augen vergass sie die angespannte Stille im TV-Studio in Köln und begann zu singen. Nach wenigen Tönen applaudierten die ersten Menschen. Ihre Stimmwucht entzückte alle Juroren. Sie hatte nach ihrer Vorstellung die freie Wahl, zu welchem Star sie ins Team gehen wollte.

Anders als viele der auserwählten Sängerinnen und Sänger der erstem Staffel wusste sie genau, zu welchem Jurymitglied sie wollte: Noah Veraguth von der Band «Pegasus». Genauso wie sie ein Fan von Christina Aguilera ist, «hörte ich die Lieder von Pegasus rauf und runter und war an 17 Konzerten», erzählt sie. Jetzt ist sie im Team auf du mit dem Leadsänger der Band. «Das Ganze war anfänglich fast ein wenig so, als ob ich noch selber fernsehschauen würde», erzählt sie. Nach und nach aber realisierte die Mittelhäuserin, dass sie Grosses erreicht hatte. Nicht nur, dass sie zu den «Blind Auditions» nach Köln durfte, sondern auch, dass gleich alle 4 Juroren sie im Team haben wollten. Fabienne Kobel ist ein Talent.

Die Stille
Ganz so überraschend war diese Entdeckung nicht. Nachdem sie das Jura-Studium aufgegeben hatte, um sich vermehrt der Musik zu widmen, öffnete sich für sie eine grosse Türe in die Schweizer Musikwelt: das «Bierhübeli». In der Berner Kultbar arbeitet sie nicht nur für ihr Leben gern und kommt in den Genuss von unvergesslichen Auftritten, sie singt auch selber. «Wir haben die Band ‹Bierhübeli Old Stars› gegründet und bereits einen ersten Auftritt gehabt», sagt sie. Die ruhige Sängerin hat ein Lächeln auf ihrem Gesicht; das «Bierhübeli» und dieser Auftritt haben ihr geholfen, an sich und ihre Gesangskarriere zu glauben.

Die Ambitionierte
Immer mit dem Etikett des hohen Anspruches an sich selbst. Auch ihr viel gelobter Auftritt vor dem breiten Fernsehpublikum hat sie nicht gänzlich zufrieden gestellt: «Ich habe ein wenig auf Autopilot geschaltet aufgrund der Nervosität. Ich könnte es eigentlich noch ein wenig besser», weiss sie. Wer 4 Juroren begeistert und noch besser sein kann, der hat nicht nur Talent, sondern ist auch ambitioniert.

Fabienne Kobel will in diesem Jahr zudem ein Medien- und Kommunikation-Studium beginnen und ihre ersten Songs veröffentlichen. Dennoch wirkt die junge Frau weder unruhig noch verzettelt. Es scheint ganz, als hätte die ländliche Ruhe von Mittelhäusern, wo sie zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einem Einfamilienhaus wohnt, ihr zusätzliche Kraft verliehen. Ihre Karriere zumindest startete in diesem familiären Rahmen. Fabienne Kobel sang an der Beerdigung ihrer Grossmutter, weil «sie immer sagte, ich hätte eine aussergewöhnliche Stimme», erzählt sie. Musik ist auch die Passion ihres Vaters, der in seiner Freizeit in einer Hobby-Band spielt. Die Schwester Carole hat ihr Talent eher beim Sport. Sie spielt bei «edelline Köniz.»

Inzwischen ist das Abenteuer «Voice of Switzerland» für sie nach den «Battles» vorbei. Nicht aber ihre Karriere. Die hat gerade erst begonnen. Fabienne Kobel hat die Ruhe, die Kraft, das Talent und die Ambitionen, ihren Weg weiter zu gehen. Die Entscheidung fiel um Haaresbreite zu ihren Ungunsten. «Sie hat Potential, kämpft und wird den harten Weg überleben», meint der «Pegasus»-Leadsänger. Wenn einer wie Noah Veraguth so etwas sagt, dann wird das «Bierhübeli» nicht die einzige Bühne bleiben, auf der Fabienne Kobel die Menschen begeistert. Wobei begeistern nur einen Teil dessen umschreibt, was sie mit ihren eigenen Liedern eigentlich will: «Ich möchte die Menschen berühren.» Golä, DJ Antoine, Anna Rossinelli und Noa Veraguth hat sie schon erfreut. Uns alle wird sie hoffentlich mit ihren eigenen Songs berühren. Wir dürfen gespannt sein.

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