«Ich machte die Tour meines Lebens»

«Ich machte die Tour meines Lebens»

Von Juli bis kurz vor Weihnachten reiste der Zimmermann Patrick Ambühl durch die ganze Schweiz und war bei Holzbaubetrieben, in Schulklassen und an Berufsmessen zu Gast. Das Ziel: junge Menschen für seinen Beruf zu begeistern. Ende November besuchte er Schwarz Holzbau.

Vor vier Jahren schickte Holzbau Schweiz zum ersten Mal einen jungen «Zimmermann on Tour». Ziel war es, junge Leute für diesen Beruf zu begeistern. Nach einer Pause von einem Jahr entschied man sich heuer für den 21-jährigen Patrick Ambühl. «Es wurde eine E-Mail mit einer Ausschreibung an alle Schweizer Holzbau-Betriebe geschickt. Mein Chef Stefan Dubach kam zu mir und meinte, dass sei doch was für mich. Ich wäre der Typ dafür, der offen auf Menschen zugeht und gerne reist. Ich habe daraufhin meine Abschlussnoten zusammen mit einem Motivationsschreiben und einem Bewerbungsvideo eingeschickt. Danach wurde ich mit vier oder fünf anderen nach Zürich zum Vorstellungsgespräch eingeladen und erhielt schliesslich die Zusage», erzählt der Zimmermann.

Traumjob
Man merkt dem jungen Mann die Begeisterung an, wenn er über seinen Beruf spricht, und es ist nicht schwer zu glauben, dass es ihm gelingt, Nachwuchs zu begeistern. «Ich möchte den Jugendlichen Tipps für die Lehre geben, die in jedem Beruf von Nutzen sind. Ich rate jedem, eine Schnupperlehre zu machen und so möglichst viele Jobs auszuprobieren, damit man sicher den aussucht, der wirklich zu einem passt», erklärt der Hergiswiler und fügt hinzu: «Ich habe das auch so gemacht. Mein Vater war Zimmermann, da lag es auf der Hand. Aber ich hab trotzdem noch in andere Berufe hineingeschnuppert.» Sein Traumberuf verbindet seinen Wunsch, etwas Handwerkliches zu machen, mit der Freude an der Natur und der Begeisterung draussen zu arbeiten. «Ich liebe es, draussen zu arbeiten, selbst im Winter. Im Sommer wird man schön braun», grinst Patrick Ambühl, bevor er weiter berichtet: «Es ist toll, dass ich mit meiner Ausbildung noch viele Möglichkeiten habe, darauf aufzubauen und mich fortzubilden. Ich werde nun wahrscheinlich erstmal die Ausbildung zum Vorarbeiter machen, um mehr praktische Erfahrungen zu sammeln. Danach weiss ich noch nicht genau, was ich tun werde. Es gibt so viele interessante Optionen wie z.B. Holzingenieur oder Architektur. Das finde ich so toll an unserer Branche, dass man sowohl mit den Händen arbeiten kann als auch später mehr in die Planung zu wechseln.»

Besuch in Schulen
Über 9000 km hatte das Wohnmobil Ende November auf dem Tacho. Bis dahin hatte Ambühl 53 Gemeinden besucht, einige Berufsmessen und 28 Schulen. «Ich habe rund 2400 USB-Sticks an die Schüler verteilt. Darauf waren einige Fotos, Links und eine Broschüre über die Zimmermann-Ausbildung», sagt der begeisterte Wintersportler. Manchmal sprach er vor 70 bis 80 jungen Menschen, dann waren es nur 20. Vor allem bei den Schülern der neunten Klasse versuchte er, viel über den Berufseinstieg und seine Erfahrungen zu erzählen. «Im Grossen und Ganzen zeigten die Jugendlichen grosses Interesse, haben keinen Ton gesagt und gespannt zugehört. Es ist nicht so schön, wenn man vorne steht und sie miteinander reden. In Bremgarten haben die Schüler grosses Interesse gezeigt und viele Fragen gestellt, das hat mich gefreut», so der gelernte Zimmermann.

Wohlfühlen ist wichtig
Jede Woche einen anderen Betrieb kennenzulernen, erweitert den Horizont. So hatte Patrick Ambühl die Möglichkeit, wertvolle Kontakte in der Baubranche zu knüpfen: «Aus jedem Betrieb konnte ich etwas Spannendes mitnehmen. Jeder ist anders. Ich habe von klein und altmodisch bis gross und modern alles gesehen.» Besonders in Erinnerung bleiben werden ihm die Projekte in Zermatt, wo eine Bergstation gebaut wurde, oder St. Gallen, wo er am Baumwipfelpfad mitwirken durfte. In Oberbalm bei Schwarz Holzbau fühlte er sich wohl: «Es ist ein familiärer KMU-Betrieb und es wird sehr gut zu den Leuten geschaut. Alle haben Freude an ihrer Arbeit. Das gefällt mir sehr gut. Denn bei mir ist es so, dass ich zufrieden bin, solange ich Freude an meiner Arbeit habe.» Der 1990 gegründete Betrie bildet schon seit 1999 Lehrlinge aus und ist stolz darauf, dass bei ihnen mit grosser Liebe, Respekt und traditionellem handwerklichen Können gefertigt wird. Daher war es für sie selbstverständlich, das Projekt «Zimmermann on Tour» zu unterstützen und Patrick Ambühl in ihrem Betrieb willkommen zu heissen.

Alle, die mehr über diese inter­essante Reise erfahren wollen, können sich auf Facebook und Instagram informieren. Auf beiden Plattformen postete der Zimmermann Fotos und Videos von den verschiedenen Projekten, Betrieben und Schulen.

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